Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/366

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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durch die Befestigung der evangelischen Lehre und das Ordnen der kirchlichen Verhältnisse verdient. Er starb zu Oldenburg den 26. Januar 1595 in einem Alter von 70 Jahren. Ein treffliches Gemälde, welches ihn in starkem Vollbart und Amtstracht mit der alt lutherischen Halskrause, den Spruch: Also hat Gott die Welt geliebt ec., niederschreibend darstellt, bildet das erste Blatt seiner von Wasserbach, Lemgo 1711, herausgegebenen Gesammtwerke und findet sich auf der Lemgoer Gymnasialbibliothek. (Vgl. Dr. H. Clemen. Hamelmanns Leben und Wirken. Lemgo. F. L. Wagener 1847.) Eine Nachricht in Althofs Manuscript sagt: 1565 wurde Hamelmann seines Buches „Antiqua Soxonia“ wegen vom Landesherrn cassirt und sollte ihn der Magistrat gleich aus der Stadt schaffen. Allein auf dessen Fürsprache wie auch der Gemeine und des Convents zu St. Mariä gegen eine Abbitte und ausgestellten Revers restituirt.“

9. 1566—1580. Temhard Nagel, aus Herford, ein gelehrter und besonders der hebräischen Sprache kundiger Mann, war Conrector zu Lemgo, dann Rector zu Lippstadt, von wo er zu seiner weiteren Ausbildung nach Wittenberg ging. Im Jahre 1564 wurde er Catechist an der Kapelle zu St. Jürgen im Siechenhause vor dem Neuen Thore. Zwei Jahre vor Hamelmanns Abzuge wurde er zu dessen Gehülfen und 1668 zu seinem Nachfolger gewählt. Er starb zu Lemgo 1680, nachdem er nach Hamelmann zum Superintendenten ernannt war.

10. Mag. Henrich Bünting 1569—1577, war 1545 zu Hannover geboren, studirte zu Wittenberg und wurde in Lemgo als Nachfolger Hamelmanns gewählt. Wegen seiner besondern religiösen Anschauungen konnte er sich mit seinen Collegen nicht vertragen und erregte durch dieselben ein derartiges Aergerniß, daß er 1577 abgesetzt und in demselben Jahre Prediger zu Gronau wurde, von wo er als Superintendent nach Goslar kam. Hier gab er nebst andern Schriften sein Itinerarium heraus. Auch in Goslar gerieth er mit dem Ministerium in Streit, weshalb er vom Rath seines Amtes entsetzt wurde. Er zog sich deßhalb nach Hannover ins Privatleben zurück und starb den 30. December 1606. (Siehe Jöchers Allgem. Gelehrtenlexikon. Leipzig 1750. Theil 1.)

11. 1577—1587. Mag. Conrad Schomer oder Schoner, ein gelehrter und in den Sprachen sehr erfahrener Mann, wurde 1564 von Cöln nach Lippstadt zum Rector und von da 1577 an Büntings Stelle hierher zum Prediger berufen. Er starb 1587 zu Lemgo.

12. 1581—1609. Mag. Joh. Stapel oder Stapelage, wurde von Rostock nach Oldenburg als Rector berufen, nach Nagels