Deutsche und französische Kultur im Elsass/048

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Deutsche und französische Kultur im Elsass
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der Bevölkerungsverhältnisse des inneren Frankreichs eine starke Abwanderung der Elsässer in die inneren Departements und eine bedeutende Einwanderung von Deutschen und Schweizern ins Elsass. Schon aus der angeführten Verteilung der Einwanderung über das Land ergiebt es sich klar, dass die Masse der Einwanderer einerseits aus Industriearbeitern bestand, die besonders die Fabriken des Ober-Elsasses aufsuchten, andererseits aber aus Gewerbsgehilfen und Dienstboten, die sich hauptsächlich der Stadt Strassburg zuwandten. Nur eine Minderzahl kam in die rein bäuerlichen Dörfer und kleinen Städte, wo sie als Knechte und Mägde bei Landwirten oder aber als Hausierer ihr Brod verdienten. Ein grosser Teil dieser Arbeiter- und Dienstbotenbevölkerung blieb nun sicher nicht dauernd im Elsass, sondern kehrte nach Ablauf der „Saison", der „Campagne" oder des „Dienstes" mit dem Erworbenen wieder in die Heimat zurück. Diese waren also nur zeitweilige Bewohner des Elsasses, allerdings konnte sich ihr Aufenthalt im Land über Jahre hinaus erstrecken. Ein anderer Teil der Einwanderer, besonders viele Fabrikarbeiter, siedelten sich auch dauernd im Lande an, wobei die im Menschenleben so bedeutsamen höchst persönlichen Neigungen und Gelegenheiten eine grössere Rolle spielten, als allgemein giltige Beweggründe.

Eine natürlich nur kleine Minderzahl der deutschen Einwanderer gehörte höheren sozialen Klassen an. Auch sie kamen meist aus der Nachbarschaft, der Pfalz, Baden, Württemberg und Hessen. Bei ihrer Einwanderung spielten wohl auch alte, durch die Territorialverhältnisse des vorigen Jahrhunderts und die napoleonische Herrschaft bedingte Beziehungen der


Bildunterschrift:
„HOTEL DU COMMERCE", GUTENBERGPLATZ IN STRASSBURG.

(1582-1585 als Rathaus erbaut.)

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