Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/066

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  2. Band  |  3. Band  |  4. Band
1. Band  |  Inhalt des 1. Bandes
<<<Vorherige Seite
[065]
Nächste Seite>>>
[067]
Datei:SH-Kirchengeschichte-1.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


oder Satur die Ortsnamen Satrup in Angeln und in Sundewith hat ableiten wollen. Doch ist eine solche Ableitung eine entschieden mißlungene; was keiner weiteren Ausführung zu bedürfen scheint.

Wir haben nun noch schließlich den Blick auf die an den Westgestaden des Schleswigschen wohnenden Friesen zu richten, aber auch hier tritt, was das Heidenthum derselben anbelangt, weniges mit Klarheit hervor. Daß auch sie Odins-Verehrer waren, versteht sich leicht nach ihrer Stammverwandtschaft mit den anwohnenden Völkerschaften. Odins Name lautete hier Wöde oder Weeden. Man bringt mit seiner Verehrung in Zusammenhang das auf Sylt noch üblich gebliebene Anzünden von Feuern auf Hügeln am Abend vor dem Petri Tage (den 21. Februar), wobei früher, indem man Stroh zum Feuer warf, gerufen wurde: Wod'nke tjere, das soll heißen: Wodanchen, zehre. Heimreich giebt 4 Hauptgottheiten der Friesen an: Phoseta oder Fosta, Freda, Meda und Wöda. Freda stellt er zunächst mit Wöda zusammen, beide wären abgebildet worden in ähnlicher Weise mit Schild und Helm und auf dem Rücken mit Flügeln, Meda und Phoseta aber mit Pfeilen in der rechten und Korngarben in der linken Hand (so nach Falks Ausgabe des Heimreich S. 119, in der ersten Ausgabe von 1666 S. 86 grade umgekehrt —); die Bildnisse der Phosta und der Wöda habe er (Heimreich) d. 12. Juny 1650 in der Marien-Kirche zu Utrecht gesehen. — Die Freda könnte Frigga sein; von Meda aber läßt sich gar nichts angeben. Am meisten hervorgehoben wird Phoseta, Fosete, Fosta. — Als ein besonders heiliger Ort der Friesen wird nämlich die Insel Fosetisland geschildert. Niemand wagte ein dort weidendes Thier zu tödten; aus der Quelle, die dort hervorsprudelte, schöpfte man nur schweigend. Willibrord, der ums Jahr 696 hier gelandet war, um zu zeigen, wie er den Zorn der heidnischen Gottheit nicht fürchte, ließ von dem da grasenden Vieh ein Stück schlachten


Namen auch das Zeitwort freyen seine Ableitung hat, wie denn auch bei uns auf dem Lande häufig noch an dem ihr gewidmeten Tage die Hochzeiten gehalten werden. Fredag sagen die Dänen, Friday die Engländer. Auf Island ist jetzt der Name Foestudagr gebräuchlich, d. h. der Fasttag, aus katholischer Zeit. Endlich 7. Dies Saturni, wovon im Texte die Rede. Vielerwärts in Deutschland Samstag, ähnlich dem Französischen samedi.