Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/335

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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zu Oeckhoven wieder abgetreten waren, entstand zwischen der Familie des Stifters und dem Kirchenvorstande ein langwieriger Streit, der 1867 mit Genehmigung der Erzbischöflichen Behörde, wie folgt, geschlichtet wurde.

1. Der Kirchenvorstand der Pfarrkirche zu Oeckhoven zahlt an Descendenten der in der Stiftungsurkunde genannten Simon Simonis und Matthäus Simonis, Brüder des Stifters, oder in deren Ermangelung an Descendeten der Katharina Hansen, geborene Simonis, Schwester des Stifters, alljährlich vier Studenten=Portionen, eine jede zu 100 Thaler, und zwar für die ganze Zeit des Gymnasialstudiums und vier Jahre für das Universitätsstudium, sowie bei Theologen, nachdem dieselben drei Jahre die Universität besucht haben, noch für ein Jahr während des Aufenthaltes im Priesterseminar aus dem gegenwärtigen Ertrage der Stiftung Simonis, aber nur so lange, als die Fonds der genannten Stiftung im Ganzen und Großen par force maieure nicht verloren gehen oder in sehr beträchtlicher Weise vermindert werden.

2. Der nach Auszahlung der in genannten Portionen sich ergebende Ueberschuß der jährlichen Revenüen, aus welchen auch die Verwaltungskosten bestritten werden, verbleibt im Eigenthum der Kirche zu Oeckhoven.

3. Die Remunerationen der aus der Stiftung herstammenden in der Kirche zu Oeckhoven zu lesenden zwei Wochenmessen sollen aus den sich ergebenden Ueberschüssen der Art erhöht werden, daß diese Revenüen für den Pfarrer alljährlich wenigstens 150 Thaler und für den Küster 25 Thaler betragen.


Küsterstelle.

Die Stelle ist dotirt mit Wohnung und großem Garten nebst fünf Morgen Ackerland. Dazu das Einkommen als Organist 42 M. und 163 M. aus Meßstiftungen.


Armenwesen.

An Stiftungen für die Armen fehlt es in Oeckhoven nicht. Manche Jahrgedächtnisse sind mit Spenden verbunden, das für die Eheleute Weitz und Weber mit zwei Maltern Korn, die zu Brod gebacken unter die Armen, welche demselben beiwohnen, vertheilt werden.

"Wolle Gott," so schreibt ein früherer Pfarrer, "den Frommsinn der Oeckhovener, der für die Armen sorgt und den steinernen Tempel schmückt, immer noch vermehren. Möge dieser aber auch ein Sinnbild sein vom Schmucke des geistigen Tempels im Herzen der Gläubigen, auf daß wahr an ihnen werde das Wort des Psalmsiten: Herr, ich liebe die Zierde deines Hauses und den Ort, wo Deine Ehre wohnt."