Tipps für Anfänger
Zwischenstand - in Bearbeitung!
Tipps fuer Anfaenger
Einleitung
Unser Hobby ist mit den meisten anderen Freizeitbeschäftigungen kaum zu vergleichen. Sei es dass Sie sich auf Ahnenforschung (Anm. 1) oder Genealogie (Anm. 2) beschränken, sei es, dass Sie sich mit Familiengeschichtsforschung (Anm. 3) beschäftigen, wird doch die Suche nie abgeschlossen sein und Sie werden immer wieder werden Sie neue Unterlagen über Ihre Familie finden, die das bereits Vorhandene ergänzen oder auch in einem neuen Licht erscheinen lassen.
- (Anm. 1): Ahnenforschung ist die Suche nach den Vorfahren eines Probanden (einer Probandin). Proband = Startperson.
- (Anm. 2): Genealogie ist die Lehre von den Geschlechtern. Sie ist eine historische Hilfswissenschaft.
- (Anm. 3): Familiengeschichtsforschung beschäftigt sich mit Vorfahren und oft auch mit Nachkommen, gegebenenfalls unter Einbeziehung von Geschwisterlinien. Außerdem versucht die Familiengeschichtsforschung "Fleisch" an das Skelett der blanken Datensammlungen zu bringen: Historischer Kontext, Lebensumstände, Brauchtum usw.
Gewöhnen Sie sich von Beginn an daran, exakt zu arbeiten und Vermutungen oder Wahrscheinliches nicht als Tatsachen zu behandeln. Die Forschungen müssen immer ergebnisoffen sein. Wer z.B. mit dem Ziel startet, unbedingt eine adelige Abstammung zu finden, ist schon auf dem falschen Wege. Auch bedeutet der selbe Familenname z.B. noch lange nicht dass man verwandt ist.
Durch Wanderungsbewegungen in früheren Zeiten, die die verschiedensten Ursachen haben können, durch Kriegsfolgen (v.a. Dreissigjähriger Krieg und 2. Weltkrieg), oder die Auswanderung bis in die jüngste Vergangenheit, führt die Suche häufig ins Ausland, bis hin in andere Kontinente.
Bestandsaufnahme
Welche Unterlagen sind von Interesse?
Als erstes sammeln Sie alle Unterlagen, die Sie in der Familie bekommen können. Das sind Geburtsurkunden, Trauscheine, Sterbeurkunden, Familienstammbücher oder sonstige Unterlagen, auf denen Daten zu Personen vorhanden sind. Aber auch Schulzeugnisse, Kaufverträge, Erbrechtssachen (hier werden auch genaue Verwandtschaftsverhältnisse angegeben), Zeitungsausschnitte, Fotos und Videos. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen, aber Sie haben sicherlich erkannt was gemeint ist.
Mündliche Überlieferungen
Lassen Sie sich von älteren Verwandten "Geschichten von Früher" erzählen. Tun Sie dies sofort, verschieben Sie es nicht auf den nächsten Monat! Protokollieren Sie möglichst genau (Audiokassette, Video, Übertragung in Schriftform) und halten Sie fest wer Ihnen wann etwas erzählt hat. Natürlich sind mündliche Überlieferungen mit Vorsicht zu genießen, vor allem, wenn der Erzähler nicht Augenzeuge der Geschehnisse war, aber die Geschichten enthalten fast immer mindestens einen wahren Kern und geben manchmal wertvolle Hinweise für die Forschungen in schriftlichen Quellen.
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Vom ersten Tag an geben Sie immer die korrekte Quelle an, so ist sichergestellt, dass Sie auch später schnell nachsehen können, ob Ihnen nicht ein Fehler unterlaufen ist.
Wenn Sie die vorhandenen Familienunterlagen erfasst haben, geht die Suche weiter bei Ämtern und Behörden. Vor dem 01.01.1873 waren die Pfarrämter in den Städten und Gemeinden für die Personenstandsführung (Geburts-, Trau-, Sterberegister) zuständig, diese müssen nun angeschrieben werden und Gebühren dafür bezahlt werden.
Da die Menschen früher nicht so häufig umgezogen sind, hat man gute Chancen, die notwendigen Daten zu bekommen. Bei meinen Forschungsarbeiten habe ich festgestellt, dass etwa 75% meiner Vorfahren im gleichen Ort bzw. im Nachbarort geboren und auch gestorben sind.
Wie sammle ich die ganzen Daten?
Das Web ist voll von Anbietern, die die verschiedensten Computerprogramme anbieten. Darunter sind auch mehr oder weniger gute Ahnenforschungsprogramme. Auf meiner Linkseite finden Sie einige Adressen die vielleicht in Frage kommen, aber auch im Handel gibt es preiswerte Programme. Ich selbst verwende das Computerprogramm "Mein Stammbaum 2 Deluxe" von Sierra Home, das Programm wird vom Genealogieverlag Degener und der Fachzeitschrift Genealogie empfohlen. Beim Kauf eines Programms sollten Sie aber darauf achten, dass der international gültige GEDCOM-Standard (Dateiendung.ged) unterstützt wird, denn nur er ermöglicht den Datenaustausch unter den verschiedenen Ahnenforschungsprogrammen.
Personenkennzeichnung
Damit Sie den Überblick behalten, geben Sie den einzelnen Vorfahren Ahnenziffern. Diese können Sie auch verwenden, wenn Sie kein Programm verwenden möchten und jeden einzelnen Vorfahren auf einem Blatt Papier oder in einer einzelnen Datei registrieren. Bei der Vergabe der Ahnenziffer gibt es nur eine Ausnahme (Proband) und das sind Sie selbst, vorausgesetzt Sie möchten Ihre direkten Vorfahren suchen. Das System kann nicht mehr angewandt werden wenn Verwandte untereinander geheiratet haben und damit zum Teil gleiche Vorfahren haben. Weiter ist zu beachten, dass die mit Ahnenziffern gekennzeichneten Personen Ihre direkten biologischen Vorfahren sind, möchten Sie auch die Kinder jeder Ehe einbeziehen (was auch dazu gehört), schlage ich Ihnen vor für jedes Kind - das kein direkter Vorfahre ist - eine Ahnenziffer aus Vater + Mutter und laufender Nummer des Elternpaares vorzunehmen. Für das Geschlecht verwenden Sie einfach "M" und "W". Sie können sich natürlich auch selbst ein System zum erfassen von Geschwistern einfallen lassen. Wichtig ist nur, dass Sie die Person schnell zuordnen können.
Die Generationen und ihre Ahnenziffern
[Die Tabelle muss noch verbessert werden]
I. | II. | III. | IV. |
( 8 ) Urgroßvater | |||
(4) Großvater | |||
( 9 ) Urgroßmutter | |||
( 2 ) Vater | |||
( 10 ) Urgroßvater | |||
( 5 ) Großmutter | |||
( 11 ) Urgroßmutter | |||
( 1 ) Proband | |||
( 12 ) Urgroßvater | |||
( 6 ) Großvater | |||
( 13 ) Urgroßmutter | |||
( 3 ) Mutter | |||
( 14 ) Urgroßvater | |||
( 7 ) Großmutter | |||
( 15 ) Urgroßvater |
Wie Sie in dem Beispiel sehen können, haben alle Männer gerade Ahnenziffern und alle Frauen ungerade. Mit der Verdoppelung einer Ahnenziffer hat man automatisch die Ahnenziffer des Vaters der betreffenden Person. Zählt man dann noch "1" dazu hat man die Ahnenziffer der Mutter.
Beispiel eines gefundenen männlichen Kindes eines Ihrer Urgroßelternpaare
(14) Urgroßvater + (15 ) Urgroßmutter = 14+15/M01
In den einzelnen Generationen ergeben sich daher folgende Ahnenziffern: Generation Name Ahnenziffer I. Proband (1) II. Eltern (2 - 3) III. Grosseltern (4 - 7) IV. Urgrosseltern (8 - 15) VI. Alteltern (16 - 31) VII. Altgrosseltern (32 - 63) VIII. Alturgrosseltern (64 - 127) IX. Obereltern (128 - 255) X. Obergrosseltern (256 - 511) XI. Oberurgrosseltern (512 - 1023)
Ich hoffe, dass Ihnen mein kleiner Einblick in die Ahnenforschung gezeigt hat, wie man die gewonnenen Daten archiviert, denn nur so haben Sie etwas davon und enden nicht nach kurzer Zeit im Chaos.