Galizien

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Regional > Übriges Europa > Galizien

Lokalisierung von Galizien innerhalb Europa

Allgemeine Information

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Galizien war früher Kronland der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Seine Gebiete liegen heute auf dem Territorium des südlichen Polen und der westlichen Ukraine. Andere Namen für dieses Gebiet sind Galicja [Polnisch], Halychyna [Ukrainisch] und Rus Halicka [Polnisch].

Galizien ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Provinz im Norden Spaniens.

Beschreibung des Forschungsgebietes

  • Geographie
    Galizien erstreckt sich von der Biala, dem kleinen Nebenflüsschen der Weichsel, im Westen bis zum Zbrucz, dem Nebenfluß des Dniestr, im Osten. Von den Karpaten im Süden fällt das Land nach Norden ab und geht in die sarmatische Tiefebene über. Die Größe Galiziens bemißt sich auf etwa 78000 Quadratkilometer.

    Im Jahre 1939 lebten circa 70000 Deutsche auf diesem damals zu Polen gehörenden Gebiet.

  • Politische Einteilung
    Die Einteilung der Verwaltungsgebiete änderte sich mehrmals. Ursprünglich waren es 6 später 18 Kreise mit je 1 Kreishauptmann. Die heute in der Forschung gebräuchlichste ist die Kreisgliederung von 1906-1914 mit 82 Kreisen.

    Galizien Politische Einteilung

  • Kirchliche Einteilung (administrativ, welche Diözesen,...)


Geschichte

Das Mitte des 11. Jahrhunderts durch Abtrennung vom Kiewer Rus entstandene Fürstentum Halitsch am Dnjestr/Dnister wurde 1199 mit dem Fürstentum Lodomerien (Wolhynien) vereinigt, auf das Polen und Ungarn Ansprüche erhoben; 1241 wurde das Fürstentum von den Mongolen zerschlagen. 1387 gewann Polen das nunmehr Reußen genannte Gebiet.

Am 5. August 1772 waren die Verhandlungen der drei Mächte Rußland, Preußen und Österreich über die erste Teilung Polens abgeschlossen.

Der Abtretungskontrakt zwischen dem letzten König von Polen und Kaiserin Maria Theresia kam am 18. September 1773 zustande. Österreich erhielt Galizien mit dem Kreis Zamosz, aber ohne Krakau. Im Verlauf der napoleonischen Kriege wurde Zamosz von Österreich abgetrennt, aus Krakau wurde ein eigenes Herzogtum errichtet, das erst 1846 Österreich einverleibt wurde.

Am 1. September 1774 wurde durch die Kaiserin das 1. Ansiedlungspatent für die Ansiedlung in den Städten erlassen. Das zweite Ansiedlungspatent erließ am 17. September 1781 Josef II., nunmehr Kaiser von Österreich. Es erlaubte den auswärtigen auch die Ansiedlung auf dem Lande und wurde ergänzt durch das Toleranzpatent vom 13. Oktober 1781, in dem den Protestanten die religiöse Duldung ausgesprochen wurde. In den folgenden Jahren wanderten daraufhin tausende, meist aus der Pfalz stammende, Familien nach Galizien ein und siedelten sich hier meist in neu gegründeten Ortschaften als deutsche Gemeinschaften oder in den Städten als Handwerker an.

Seit dem 18. Jahrhundert war Galizien auch ein bedeutendes Zentrum ostjüdischen Kultur- und Geisteslebens. Nach der 3. Teilung Polens (1795) wurde "Westgalizien", 1846 die Republik Krakau/Kraków an das Königreich angeschlossen. Ab 1868 bestand weitgehende Selbstverwaltung mit polnischer Unterrichts- und Amtssprache, polnischem Statthalter und Minister für Galizien in Wien sowie regem geistigem Leben (polnische Universitäten in Lemberg/Lwów und Krakau). Wirtschaftliche Stagnation führte zu starker Auswanderung in die USA.

Im Jahre 1918 im Ausgang des 1. Weltkrieges fiel Galizien an Polen und wurde nun als "Kleinpolen" (Malopolska [P]) bezeichnet. 1939 nach der Annexion Polens durch Deutschland und die Sowjetunion wurde Ostgalizien Teil der Ukraine und Westgalizien Teil des Generalgouvernements Warschau. Die damals getroffene Teilung ist bis heute erhalten geblieben. Ein Großteil der deutschen Bevölkerung Ostgaliziens wurde nach Verhandlungen aus dem russischen Teil ins Generalgouvernement umgesiedelt. 1945 endete die Geschichte der Besiedlung Galiziens durch die sogenannten "Pfälzer Schwaben". Nur wenige blieben, die mit Polen oder Ukrainern verheiratet waren und hofften vor Repressionen verschont zu bleiben.

Viele flüchteten nach Deutschland und wanderten nach den USA und Kanada aus, wo sie Verwandte hatten, die schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts dorthin emmigriert waren.

Genealogische und historische Gesellschaften

Geneaologische Gesellschaften

  • Forschungsstelle Galizien und Bukowina der AGoFF
Kontakt: Manfred Daum
Haferkamp 25
D-29525 Uelzen
GERMANY

Historische und andere Gesellschaften

  • Hilfskomitee der Galiziendeutschen A.u.H.B.

im Diakonischen Werk der EKD e.V.
Kontakt: Oskar Wolf
Heinrichstr. 3
D-32584 Löhne
GERMANY

  • Hilfskomitee der evang.-luth. Deutschen aus Polen

Kontakt: Walter Irrgang
Königsworther Str. 2
D-30167 Hannover
GERMANY

  • Landsmannschaft Weichsel-Warthe

Kontakt: Hans Werner Pietzsch
Friedrichstr. 35/III
D-65185 Wiesbaden
GERMANY

Genealogische and historische Register

Kirchenbücher

Ost-Galizien

  • Evangelisch
    • vor 1870
      zu finden im Archiv Alter Akten in Warschau
      Kontakt: Archiwum Glowne Akt Dawnych
      ul. Dluga 7
      PL-00-950 Warszawa
      skrytka pocztowa 1005
      POLEN
    • 1870-1939
      zu finden im Standesamt Warschau Mitte
      Kontakt: Urzad Stanu Cywilnego
      ul. Dluga 7
      PL-00-950 Warszawa-Sródmiescie
      POLEN
  • Römisch-Katholisch
    • Diözese Lemberg
      Lubaczow-Archiwum Diecezjalne
      Kuria Arcybiskupia Lubaczów-ul. Mickiewicza 85
      PL-37-680 Lubaczów POLEN
    • Diözese Przemysl
      • Przemysl-Archiwum Diecezjalne
        Kuria Arcybiskupia Przemysl
        POLEN
      • Archiv Alter Akten (siehe oben)
      • Standesamt Warschau Mitte (siehe oben)
      • Archiwum Akt Zaburzanskich in Warsaw
        ul. Juzuicka 8
        PL-00-281 Warszawa
        POLEN
  • Griechisch- und Russisch-Orthodox
    Diese Kirchenbücher verblieben in den regionalen Archiven und Standesämtern. Diese Bücher sollen auch verfilmt worden sein und die Filme in Kiew, Ukraine verwahrt werden.

West-Galizien

  • Evangelisch
    • Bestehende Gemeinden
      • Originale in den Pfarrämtern.
      • Duplikate der Jahre 1810-1870 in den Staats-Archiven.
    • Aufgelöste Gemeinden
      • vor 1870
        verwahrt in den Staats-Archiven.
      • nach 1870
        verwahrt in den regionalen Standesämtern.
  • Römisch-Katholisch
    • Originale nach 1890 in den Pfarrämtern (Katolickie Biuro Parafialne
    • Originale vor 1890 in den Archiven der Diözesen (Archiwum Archidiecezjalne [P]).
    • Duplikate
      • 1810-1870
        verwahrt in den Staats-Archiven.
      • nach 1870
        verwahrt in den regionalen Standesämtern.

Personenstandsregister

Text

Andere Archivalien

Text

Ortsverzeichnisse und Karten

Galizien Ortsverzeichnisse und Karten

Bibliographie und Literatur

Galizien Bibliographie

Archive und Bibliotheken

Deutschland

Archive

Bibliotheken

Rußland

Verschiedenes

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Heimatkunde, Gebräuche

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Auswanderungen

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  • Die deutschen Webseiten vom Verein … (Germans from Russia Heritage Society)
  • Die Website Galizien-Online mit Informationen zu Galizien und umfangreichen Datenbanken zur Genealogie der deutschen Siedler in Galizien


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