Sickingmühle (Marl)

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Marl > Hamm-Bossendorf > Sickingmühle

Namensgebung

Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.
Am Zusammenfluß von Loemühlen- und Silvertbach wurde Ende des 18. Jahrhunderts am Silvertbach eine Papiermühle gegründet. Dies führte zum Ausbau des Gewerbes der Lumpensammler in Marl.

Ansiedlung Sickingmühle

Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Beginn des Sickerungseinschnittes des Sickingmühlerbaches in die Lippeaue. Am östlichen Ufer des Baches hatte sich die Ansiedlung "Sycking" gebildet. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), gelegen an der Mühle zu Syckinck, im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut bei der Mühle zu Sicking. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert.

Mühle zu Sicking

Von der Familie von Lembeck erwarben die Aufsitzer von Haus Ostendorf im 14. Jahrhundert die Mühle zu Sickingmühle. In späterer Zeit befestigte das Haus Ostendorf diese Mühle zeitweilig zu einem Bollwerk. Die sich dadurch bedroht fühlenden Bürger der Stadt Dorsten zerstörten kurz darauf die Befestigungsanlage.

Bauerschaft Hüppelswick

"Uppelswic" nannte das Kloster Werden seinen Besitz um 1150 bei Lippramsdorf, auch "Upwich". Der Werdener Besitz war zeitweilig wüst und war schließlich nicht mehr auffindbar. Dieser Besitz ist nicht im "Uppelschen Lehen", dem "Hüppelswicker Zehnten", aufgeführt.

In der großen Vogteirolle des Stiftes Essen (1220) wird unter der Kurtis Suderwic unter anderem 1 manse in Upelswic angeführt. Hier kann es sich nur um den späteren Hof Wessel handeln, welcher sehr früh als Lehen an das Haus Ostendorf kam.

Im Vestischen Lagerbuch von 1660 und in alten Steuerlisten werden die in Sickingmühle wohnenden Bauern als in der Bauerschaft "Huppelswick" wohnend geführt. Diese beiden Namen wurden über Jahrhunderte für ein und den selben festumrissenen Bezirk ohne Unterschied verwandt.

"Huppelswick" läßt sich nun unschwer von dem im Mittelalter zur vestischen Vogtei zählenden "Uppelsches Lehen" ableiten. Der Inhalt des Lehens umfaßte eine abgabe, nämlich den "Hüppelswicker Zehnten". Er wurde in einem Bezirk erhoben, welcher zum Allodialbesitz des Hauses Ostendorf zählte.

Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen" im 18. Jahrhundert in "Hüppelswick" lag. Der "Große Hidding" könnte die gesuchte Lokalität sein.

Historische Lage

Zeitzeichen 1895

Einwohner

Mergelhammel

  • (Kurfürstliches Gericht Recklinghausen, 14.7bris 1767 Concurs Haus Ostendorf, Taxwert zur Ablöse der gutsherrlichen Gefälle) N.43 der Mergelhammel auf der Baurschaft Hüppelschwick wie aestimirtad 33 RT 20 Stüber. non invenit emptorem.

Sickingmühler Zehnte, nicht Hüppelswicker Zehnte

(STAM Vest Recklinghausen Konkurs Haus Ostendorf: 14.09.1767:) Hüppelschwicker Zehnten wie ostimiert 1.500 RT, die erschienenen offerirten alß

  • Wessels für Schwartenbrock 44 RT,
  • Oelmüller und Hidding (Lenzman) 8 RT,
  • Weßels für sich 160 RT,
  • Kläser 160 RT,
  • Hardick 150 RT,
  • Amerkamp 160 RT,
  • Haacke et Schlotjunker 110 RT,
  • Boy (Bade) 100 RT,
  • Wember 10 RT,
  • Alberts 20 RT,
  • Rüter 18 RT,
  • Baurrichter 12 RT,
  • Schnieder 8 RT (vorher Olienschläger, später Kuhlmann),
  • Wilde 100 RT,
  • Fahnensteg 60 RT,
  • Scheperjan 8 RT (Albersjan, Sengelhoff)
    • Summa 1128 RT,

für welche drey letztere obig benannte eingedenken dergestalt, daß wenn der ertrag nicht übernehmen, sie solchen ersetzen.

Vacca pezzata rossa val 01.svg Bauerschaften im historischen Kirchspiel Hamm-Bossendorf im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Bossendorf | Hamm | Herne | Sickingmühle | Ortsseil Waldsiedlung | und das freiadelige Haus Hamm |


Wappen Stadt Marl Kreis Recklinghausen.png Stadt (1936) Marl, Ortsteile, (Kreis Recklinghausen)

Kirchspiel Marl: Dorfbauerschaft oder Alt Marl | Frentrop | Lippe | Drewer mit Witteberg | Wohnplätze Linde | Orthöfen mit "Hustedte"
1926 Hüls | 1926 Korthausen | 1926 Lenkerbeck | 1926 Löntrop | 1926 Sinsen | 1975 Polsum | 1975 Herne | 1975 Sickingmühle | 1975 Waldsiedlung


Internetlinks

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