Hochschulschriften

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 20. Dezember 2021, 13:11 Uhr von MichaelQ (Diskussion • Beiträge) (→‎Tipps und Tricks: Feld Austausch existiert nicht mehr)
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Nuvola-gnome-devel.svg Hier kann jeder mitmachen: Die Hochschulschriften werden online von Freiwilligen korrekturgelesen und vervollständigt.
1 Editionsrichtlinien lesen.
2 Mit der Erfassung beginnen, ggf. dort Nutzerkonto anlegen
3 Auf orangene Felder klicken und die Einträge nach Editionsrichtlinien korrekturlesen, ggf. vervollständigen; dann Speichern
4 Abschließend die Seite als fertig markieren, damit ein Admin sie überprüft
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Das Jahres-Verzeichniss der an den Deutschen Universitäten erschienen Schriften (später Jahres-Verzeichniss der an den Deutschen Universitäten und Hochschulen erschienen Schriften) war ein Katalog von Hochschulschriften, die zwischen 1885 und 1989 herausgegeben wurden. Sie wurden zu Beginn von der Königlichen Bibliothek Berlin (später Preußische Staatsbibliothek, heute bekannt als Staatsbibliothek zu Berlin), später von der Deutschen Bücherei in Leipzig, herausgegeben. Katalogisierte Hochschulschriften umfassen Dissertationen (etwa 90% der Einträge), Habilitationsschriften (etwa 9% der Einträge), aber auch Vorlesungverzeichnisse und Festschriften.

Hier werden nur Dissertationen und Habilitationen mit dem DatenEingabeSystems (DES) online auf der Vorlage korrekturgelesen und erfasst. Die Datensätze stehen sofort für eine Suchabfrage bereit. Nach Abschluss des Projekts stehen die Daten außerdem aufbereitet und konsolidiert Wissenschaftlern auf einer externen Plattform zur Verfügung.

Ein Projekt für die Forschung

Dieses Erfassungsprojekt wird in Kollaboration mit dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München durchgeführt. Die verzeichneten Dissertationen sind von großem Wert für die Wissenschaft, und werden darum nach Abschluss des Projekts frei zur Verfügung stehen. Einige wissenschaftliche Arbeiten werden durch diese Daten erst ermöglicht!

Die Listen geben seit dem akademischen Jahr 1885/1886 den kompletten Stand neuer in Deutschland ausgebildeter Wissenschaftler an, und für viele Jahrgänge stellen sie weiterführende biographische und bibliographische Angaben bereit. Dazu gehören das Geburtsdatum und der Geburtsort, der Wohnort und die Staatsangehörigkeit (vor 1934 war die Staatsangehörigkeit Bayern, Preußen, Baden etc. und nicht Deutschland), sowie die Schulbildung und der vorherige Studienverlauf. Das erlaubt zahlreiche Rückschlüsse auf die Migration von Doktoranden. Bei Doktoranden der technischen Hochschulen ist außerdem das Diplom angegeben, was ebenfalls interessant ist, weil sich sehen lässt, welche Fachrichtungen zu welcher Art der Forschung beitrugen. Ganz allgemein lässt sich an den Dissertationen ablesen, welche Probleme die jungen Wissenschaftler beackert haben, und wie das Forschungsthema von der Ausstattung der Universität und dem Referenten abhing. Auch hinsichtlich von Forscherkarrieren und Patent-Aktivität (seit 1936 listen deutsche Patente nicht nur den Anmelder, sondern auch den Erfinder) werden die Hochschulschriften einige Erkenntnisse zutage fördern.

Darum ist jede Hilfe an diesem Projekt nicht nur eine Hilfe für andere Genealogen, sondern auch für die Forschung allgemein!

Online-Erfassung mit dem DES

Info
Vor dem Start bite die Editionsrichtlinien (s.u.) beherzigen, insb. die Punkte 2 und 3: Ansonsten verursacht man mehr Arbeit als man erledigt.

Im Dezember 2021 startete der Pilot den Jahrgang 1917 für die Erfassung via DES. Anschließend werden neue Jahrgänge sukzessive eingespielt. Über den Fortschritt des Projekts informiert die Statistik.

Anders als in den bisherigen DES-Projekten muss nur sehr wenig abgetippt werden! Die Scans werden zunächst mit dem Texterkennungsprogramme Transkribus ausgewertet und anschließend durch die Gruppe am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb einzelnen Feldern zugeordnet. So entfällt ein sehr großer Teil der Tipparbeit. Für die Mehrzahl der Felder reicht Korrekturlesen' aus. Lediglich bei unregelmäßigen oder schwierig gesetzten Einträgen (s.u. für typische Fehler) müssen Angaben vervollständigt oder richtig zugeordnet werden.

Zur Mitarbeit an dem Projekt ist ein Benutzerkonto erforderlich, welches hier erstellt werden kann. Dort sind auch die Links zu Nutzungsbedingungen und der Datenschutzerklärung zu finden. Das Konto gilt dann für sämtliche CompGen-Infrastruktur und -Projekte.

Wer mit dem DES noch schneller werden möchte, wirft einen Blick in die Bedienungsanleitung.

Inhaltsverzeichnis vom aktuellen Jahrgang

Aktuell wird der Jahrgang 1917 mit 309 Seiten erfasst. Das Ordnungsschema für Universitäten ist "Fakultät - Universität - Schriftentyp - Nachname". Das Ordnungsschema für Technische Hochschulen ist "Hochschulen - Schriftentyp - Nachname".

Die Erfassung beginnt hier; die nächste freie Seite wird automatisch zugewiesen. Wenn thematische oder geographische Interessen vorliegen, kann man auch zum entsprechenden Bereich springen:

<tab class="wikitable" head="top"> Fakultät Seitenzahl Beginn Theologische 1 Rechts- und staatswissenschaftliche 6 Medizinische 84 Philosophische 214 Technische Hochschulen 297 </tab>

Unter der philosophischen Fakultät finden sich aus historischen Gründen sämtliche naturwissenschaftlichen, geisteswissenschaftlichen und größtenteils die sozialwissenschaftlichen Dissertationen. Erst nachdem die preußischen Universitäten während der 1940er Jahre ihre philosophischen Fakultäten aufgeteilt haben, wurden auch die Jahresverzeichnisse anders strukturiert.

Erfasste Angaben

Relevante biographische Angaben:

  1. Nachname, Vorname, ggf. Geburtsname und akademische Grade
  2. Beruf und Arbeitsort (bis 1920)
  3. Geburtsdatum- und -ort, Wohnort oder Heimatort, Staatsangehörigkeit (von 1904/05 bis 1921)
  4. Schulbildung, vorheriges Studium und ggf. vorhandene Diplomabschlüsse (von 1904/05 bis 1921)
  5. Bei Doktoren der Medizin Tag der Approbation (von 1904/05 bis 1921)

Relevante bibliographische Angaben:

  1. Seitenzahl der Dissertation und ggf. Anzahl von Tafeln und Grafiken
  2. Verfügbarkeit für den Austausch zwischen Hochschulbibliotheken (ab 1893/94)
  3. Publikationshinweise (ob die Dissertation/Habilitationsschrift zu weiteren Publikationen führte)
  4. Ob die Schrift maschinenschriftlich vorliegt (ab 1920)
  5. Angaben zu Übersetzungen
  6. Publikationsgenehmigung (ab 1936)

Projektbetreuung

Projektbetreuer
Michael Rose, PhD
Weitere Admins
Ingrid Reinhardt, Horst Reinhardt
Projektbegleitende Mailingliste
Kontakt
via Teams mit der CompGen-Benutzerkennung oder per E-Mail an <email>des@genealogy.net</email> (Technik) oder <email>Michael.Rose@ip.mpg.de</email> (Inhalt) -

Editionsrichtlinien

Übersicht

  1. Ist eine Angabe nicht vorhanden, wird das Feld leer gelassen. Häufig fehlen: Beruf (kommt zwischen Namen und Titel), Publikationskommentar (kommt zwischen Seitenzahlangabe und Referent) und der Publikationskommentar (folgt immer einem Absatzzeichen nach der Seitenzahl); bei Habilitationsschriften fehlen sämtliche biographische Angaben und die Prüfung
  2. Jahreszahlen in diversen Feldern (Einreichung, Vorbildung, Prüfungstag) werden vervollständigt (88 -> 1888, 04 -> 1904)
  3. Klammern in Namen von Personen werden nicht miterfasst: P(eter) wird zu Peter
  4. Mädchennamen werden bei Nachname erfasst: Müller geb. Schmidt
  5. Abkürzungen werden nicht aufgelöst: Freiburg i.B. bleibt Freiburg i.B. Ausnahmen sind Prüfungen: Coll. wird zu Colloqium, Rig. zu Rigorosum
  6. Bei Titeln von Texten wird streng buchstabengetreu erfasst; das gilt auch für Fremdsprachen und fremde Alphabete
  7. Beruf und der folgende Arbeitsort wird streng buchstabengetreu erfasst, einfach Ortsangaben ("a. Schwandorf") jedoch kommen ins Feld Sonstiges
  8. Die Signatur (z. B. [U 17.196, immer unten rechts eines Eintrags) und Angaben zum Austausch (zwischen Publikationsangaben und Biographie) werden nicht erfasst
  9. Schriftentyp und Hochschule werden per Flächenerfassung erfasst; der Name der Hochschule ist dabei lediglich der Typ gefolgt von der Stadt

Felder

<tab class="wikitable" head="top"> Feld Bedeutung Häufigkeit Richtlinie Nachname Immer treu und ggf. mit Mädchennamen und mit "von" Vorname Immer treu aber ohne Klammern und ohne "von" Beruf Beruf/Beschäftigung falls nicht Student; auch akademische Grade Häufig Treu ohne Ort Arbeitsstätte Der Ort, wo die Beschäftigung ausgeführt wird (Krankenhaus, Gericht, Kompanie, etc.) Selten Treu (Achtung: Angabe "a. <Ort>" bitte unter "Sonstiges") Titel Immer Treu Publikationsangaben Verlag bzw. Drucker und Ort Immer Treu Seitenzahl Anzahl der Seiten, Format (8° = Okatvformat), ggf. auch der Tabellen und Grafiken Immer Treu (auch ggf. mit führender römischer Zahl) Kommentar Ob Teildruck, unter anderem Namen, etc.; folgt dem Absatzzeichen (¶) Selten Treu Fakultät Immer Aggregiert und aufgelöst Einreichung Einreichung der Schrift Immer Aufgelöst und vervollständigt (falls Angabe in Klammern: bitte diese wählen) Referenten Vermutlich die Betreuer Immer bei Dissertationen Treu Geburtsdatum Immer bei Dissertationen Aufgelöst und vervollständigt Geburtsort Immer bei Dissertationen Treu Wohnort Immer bei Dissertationen Treu Staatsangehörigkeit Immer bei Dissertationen Aggregiert Vorbildung Schulort und Jahr Immer bei Dissertationen Text Treu, Jahreszahl vervollständigt Studium Vorherige Studienorte nebst Anzahl der Semester Immer bei Dissertationen Treu Prüfung Art der Prüfung: Rigorosum, Kolloqium, Dr.-Prüfung Immer bei Dissertationen Aggregiert und aufgelöst Prüfungstag Immer bei Dissertationen Aufgelöst und vervollständigt Sonstiges Sonstige Einträge (z. B. Approbiation bei Ärzten oder Ortsangabe zwischen Name und Titel) Sehr selten Text Treu, Datum aufgelöst und vervollständigt </tab>

Erklärung
  • Aggregiert: Evtl. Setzfehler werden korrigiert, sodass stets dieselbe Kategorie verwendet wird
  • Aufgelöst: Abkürzungen werden aufgelöst; z. B. „Aug.“ wird zu „August“
  • Treu: Exakt so wie das Wort geschrieben steht
  • Vervollständigt: Bei Jahreszahlen wird das Jahrtausend hinzugefügt; z. B. „09“ wird zu „1919“, „88“ wird zu „1888“

Beispiel

Hier die Dissertation von Dr. med. Gerhard Elkeles (*1889, †1978), einem 1933 verfolgten Arzt der Charité:

Eintrag im Original (1917)
Fertige Eingabemaske

Tipps und Tricks

Tastenkürzel

Wie für jedes DES-Projekt gibt es folgende Tastenkürzel:

  • Eingabemaske verschieben via gedrückter Strg-Taste und entsprechenden Pfeiltasten – spart Zeit gegenüber der Maus
  • Von Feld zu Feld mit der Taste Tab springen (sog. "tabben")
  • Bei Feldern mit langen Texten (z. B. Titel) kann man die Pfeiltaste nach unten drücken, um den gesamten Text anzuzeigen

Typische Tippfehler

Sämtlicher Text wurde zuvor mit dem Textbearbeitungsprogramm Transkribus erkannt. Aber es ist nicht perfekt. Typische Tippfehler sind:

  • die Null von Jahreszeiten wird als "o" erkannt
  • Satzzeichen werden vertauscht: Semikolon statt Doppelpunkt, Komma statt Punkt, etc.
  • Doppelpunkte über "ä", "ü", "ö" fehlen manchmal
  • das "ß" (von Preußen etc.) wird als "fl" erkannt
  • die arabische 1 wird als römische I bzw. großes I erkannt
  • lang-s (ſ) wird als "f" erkannt

Häufige Fehlzuweisungen

Der von Transkribus erkannte Text wurde halb-automatisiert auf Felder zugewiesen. Auch dies verlief nicht perfekt. Häufige Fehlzuweisungen sind:

  • Publikationsangaben, Seitenzahl und Schriftentyp sind in den Titel gerutscht (der Schriftentyp wird per Flächenerfassung erfasst)
  • Signatur im Studium (die Signatur wird nicht erfasst)
  • der Publikationskommentar fehlt fast immer; ebenso Angaben, die ins Feld Sonstiges gehören, darunter Approbation bei Ärzten oder Diplom bei Doktoranden der Technischen Hochschulen
  • Manchmal empfiehlt es sich, auch den gesamten Eintrag an die richtige Stelle zu rücken: Dazu rechtsklick auf den Eintrag und Verschieben auswählen

Sonstiges

  • Gelegentlich werden griechische Buchstaben verlangt. Dann bitte die entsprechenden Buchstaben (ohne Akzente) von einer Zeichentabelle wie der in Wikipedia kopieren

Verfügbare Ausgaben

Die Verzeichnisse wurden mit unterschiedlicher Verzögerung unterjährig in 6 Heften veröffentlicht (inkl. einem Register). Anschließend standen sie auch als gebundene Gesamtverzeichnisse für ein oder mehrere Jahrgänge zur Verfügung. Diese Verzeichnisse, teils auch noch die Hefte, finden sich im Handbereich aller Hochschulbibliotheken, und natürlich auch weiterer Bibliotheken.

Verschiedene US-amerikanische Bibliotheken als auch Google haben frühe Jahrgänge in unterschiedlicher Qualität digitalisiert:

  • via Hathitrust: bis 1894/95 frei einsehbar aber ohne Downloadmöglichkeit
  • via Google Books: 1885/86 bis 1887/88 frei und mit Downloadmöglichkeit

Die Großzahl der Verzeichnisse muss daher digitalisiert werden!