Becker (Hof)
Übersicht
Anschrift: Alte Anschrift (1868): Pye 2 Heutiger Eigentümer: Heutige Nutzung: Namensformen: Namensursprung: Ein Bäcker aus der Stadt wird früh auf den Hof gesetzt worden sein. Weitere Hofnamen: Erste Erwähnung: Früherer Hofstatus: Vollerbe. Dem Kapitel in St. Johann hörig. Koordinaten N/O:
Entwicklungsgeschichte
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
Im Jahre 1540 bewirtschaften De Becker und Frau mit einem Knecht und einer Magd den Hof.[1] Bei Viehstandszählungen werden im Jahre 1557 ein Becker to Pede genannt, 1561 dann ein De Becker.[1] Im Jahre 1601 wird der Hof von Rolf und Engel Becker mit Knecht Johan und Magd Grete und Schäfer Hermann bewirtschaftet.[1]
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[2] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Raleff Becker für alle 12 Wochen und darf daher als zahlungsfähig gelten.[3] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Roleff Becker ebenfalls für alle 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher auch für diesen Zeitraum als zahlungsfähig gelten.[3]
Aufklärung
Auf der Charte von der streitigen Grenze zwischen dem Hochstifte und Fürstenthume Osnabrück und der Grafschaft Tecklenburg aus dem Jahre 1778 ist auch die Lage des Hofes Becker mit damals anscheinend drei Gebäuden recht gut ersichtlich.[4]
20. Jahrhundert
Der Hof umfasste im Jahre 1925 eine Fläche von 44 Hektar.[1]
Gebäude und Bewohner
Leibzucht
In der Leibzucht wohnen 1601 die Eheleute Herman und Alike und deren Alike Mutter Grete.[1]
Kotten
Nach der Befreiung von den napoleonischen Truppen wurde im Kirchspiel Wallenhorst eine Armenkommission zur effektiveren Unterstützung der Armen eingerichtet.[5] Aus den in Kollekten gesammelten Mitteln wird 1817 der in Beckers Kotten wohnenden Witwe Barlag in Rücksicht ihrer Kinder eine Unterstützung bewilligt.
In Beckers Kotten lebten mindestens vom 01.01.1842[6] bis 06.07.1848[7] das Ehepaar Johann Heinrich Schwegmann (* 13.11.1808, ~ 15.11.1808 Wallenhorst) und Maria Engel Taube (*12.01.1808 Hollage, ~16.01.1808 Wallenhorst), die in dieser Zeit dort Ihre vier Kinder zur Welt brachten.
Viehstand
- 1557: 3 Kühe, 2 Rinder, 20 Schafe, 3 Pferde.[1]
- 1561: 3 Kühe, 2 Rinder, 14 Schafe, 8 Schweine, 3 Pferde.[8]
Ahnengalerie
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 3,0 3,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Charte von der streitigen Grenze zwischen dem Hochstifte und Fürstenthume Osnabrück und der Grafschaft Tecklenburg. Digitalisat bei Arcinsys, NLA OS K 103 Nr. 4 H Bl. 3.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Von den Armen und Armenjägern in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst ( Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ Taufbuch Wallenhorst BA OS 15-11/102 Digitalisat bei Matricula
- ↑ Taufbuch Wallenhorst BA OS 15-11/103 Digitalisat bei Matricula
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.