Gösling (Hof)

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Übersicht

Anschrift:                  Süberweg 4, 49090 Osnabrück
Alte Anschrift (1868):      Pye 1         
Heutiger Eigentümer (2020): Bernhard Gösling
Heutige Nutzung:            Hof mit Milchwirtschaft
Namensformen:               Goßeling tho Subern
Namensursprung:             Gösling entstand meist aus Godskalk.
Weitere Hofnamen:           to Sodeburen, to Segebarden, to Soeberen, to Soberen, to Subern
Erste Erwähnung:            14. Februar 1368
Früherer Hofstatus:         Vollerbe. Den Armen der Stadt Osnabrück hörig
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Die beiden Pyer Süberhöfe Gösling und Albers (siehe Albers_(Hof)) werden bis etwa 1700 nur durch den jeweiligen Vornamen des Hofinhabers unterschieden. Sie trugen bis dahin in den schriftlichen Dokumenten die Namen to Sodeburen, to Segebarden, to Soeberen, to Soberen, to Subern oder to Sübern. Erst Nachdem auf dem Südhofe zweimal hintereinander ein Gottschalk (=Goseschalk = Gänseknecht = Gosemann = Gosemeyer = Goseling) Bauer war, der erste um 1620-1659, der zweite von 1658 bis 1702 bürgerte sich der Name Gösling allmählich ein, wobei hierfür etwa 100 Jahre vonnöten waren.

Hochmittelalter

Im 12. Jahrhundert war der Hof den Tecklenburger Grafen hörig.

Spätmittelalter

1368 befanden sich die beiden Höfe im Lehnsbesitz der Ritterfamilie von Brochterbeck, einem Dienstmannengeschlecht der Grafen von Tecklenburg.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

Im Jahre 1540 bewitrtschafteten Kersten to Segebarden mit seiner Frau und zwei Dienstmädchen den Hof.

Im Viehstandsregister des Jahres 1557 wird eine Grete to Soeberen erwähnt.

Gosling zu Subern ist im Jahre 1563 den Armen der Stadt Osnabrück hörig.

Im Jahre 1601 lebten Frerich und Alike to Soberen (gehören zu den Peer Mans), mit den Söhnen Berndt, Johan und Jasper und der Magd Agathe auf dem Hof.

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Goßeling tho Subern, der Sohn Johan Goßeling und der Sohn Jurgen, sowie die Töchter Anna und Gerdrut an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil.[1] Hierbei handelt es sich also um die Goßelings, denen der heutige Hof Gösling seinen Namen verdankt.

Aufklärung

Gosling zu Subern ist im Jahre 1723 den Armen der Stadt Osnabrück hörig.

Die Inschrift am Hauptgebäude aus dem Jahre 1732 nennt JOHAN CHRISTOFER SÜBERN VND SEINE HAVSFRAV MARIA ANGNESA VORNHOLTS ANNO 1732 DEN 28. OCTOBER M.J.B.

Grenzverlauf zwischen Osnabrück und Tecklenburg, 1778

Auf der Charte von der streitigen Grenze zwischen dem Hochstifte und Fürstenthume Osnabrück und der Grafschaft Tecklenburg aus dem Jahre 1778 ist auch die Lage des Hofes Gösling mit damals anscheinend drei Gebäuden recht gut ersichtlich.[2]

Neuzeit

Der Hof umfasste im Jahre 1913 eine Fläche von 21 Hektar.[3]

Gebäude und Bewohner

Leibzucht

Im Jahre 1601 waren in der Leibzucht die Eheleute Ludeke und Grete als Hüsselten, sowie im Badehaus eine Anna untergebracht.

Im Jahre 1814 sind Johann Bernard Blöhmer und seine Frau Maria Elisabeth Recker als Heuerlinge in Colons Gösßling Kotten zu Pye untergebracht. Ihr Sohn, der am 15. Juli 1814 geborene Johann Theodor Blöhmer, wandert im Jahre 1847 nach Amerika aus.

Viehstand

  • 1557: 5 Kühe, 4 Rinder, 48 Schafe 2 Schweine, 4 Pferde

Ahnengalerie

Historische Quellen

  • NLA OS Dep 3 b IV Nr. 3673: Magistrat ./. den Kolon Gösling zu Pye wegen Besitzstörung, Wegnahme einer Brücke und Entschädigung (1862)
  • NLA OS Dep 3 b VIII Nr. 394: Göslings Erbe zu Pye (1729 - 1881)
  • NLA OS Rep 350 Osn Nr. 1840: Ermittlung der Abfindung der von Gösslings Stätte zu Pye abgehenden Kinder (1847 - 1850)
  • NLA OS Rep 925 Nr. 254: Kolon Gösling zu Pye ./. Magistrat der Stadt Osnabrück wegen Anlage eines Abzugskanals durch das Gösling´sche Kolonat am Piesberg Enthält: Situationsskizze (1862 - 1863)

Zitierte Quellen

  1. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  2. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Charte von der streitigen Grenze zwischen dem Hochstifte und Fürstenthume Osnabrück und der Grafschaft Tecklenburg. Digitalisat bei Arcinsys, NLA OS K 103 Nr. 4 H Bl. 3.
  3. Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück,