Ragösen (Mark)/ Pfarrer

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Lic. Blasius Schumann ca. 1530/ 34

Erdmann Goltz 1537 – 1561

M. Antonius Galba 1561-1571

Es heißt von ihm im Wittenberger Ordiniertenbuche (herausgegeben von D. Buchwald in Leipzig) Bd. II, 126: Antonius Galba, Sigensis, berufen zum Unterweisen der Kirche Gottes in Rogesen, einem Dorfe bei Beltzig, hat die öffentliche Ordination erhalten am 10. August 1561. Hierzu bemerkt der Ordinator, der Generalsuperintendent D. Paul Eber, der bekannte Liederdichter (cf. Buchwald II, XIV): Er hielt sich hier (in Wittenberg) 7 Jahre auf; er ist der Schwiegersohn des Herrn Erdmann Goltz, des Pastors in Rogesen. Er antwortete gut in der Prüfung vor der Gemeinde an dem­selben Tage. Galba lebte bis 1575. Er hatte aber schon die letzten Jahre Nachfolger.

Andreas Fiedler 1571-1599

Dieser schreibt von sich in dem ordinierten Buche (cf. Buchwald II, 1106): ..Ich Andreas Fiedler von Greventhal (Sachsen-Meiningen) Bihnn erstlich zum Hoff (Hof in Bayern) anderthalb jähr in die schul gangen und ist damals mein prezeptor gewesen der wohlgelarte her Jacobus schienner (vielleicht Stemmer) (cf. Buchwald D. 1038). Nachmals bihn ich von meinem vater abgefordert worden und gen Salvelt (Saalfeld) in die schul gethan worden, ist zur selbigen zeit mein prezeptor gewesen der wolgelarte Magister Georgius Valerius, ond nachdem ich ein hefftiges fieber bekommen, bihn ich von meinem vater heimgeholet worden ond 28 Wochen an fieber gelegen. Letzlich bin ich mit meinem Bruder Nicolas seligen gein wittembergk gezogen und alda zehn jähr famulirt. Nachmals von der Löblichen universitet, als von meinen lieben hern prezeptoribus zum depositor ahngenommen worden und bis ins funnfte jahr dasselbig versorget. Darnach bihn ich in das dorff Rogösen zum predigtampt beruffen worden und von dem geistlichen Churfürstlichen Consistorio zu wittenbergk dazu confirmirt worden und von dem Achtbaren Ehrwürdigen hochgelarten hern D. Friederico Widebramo examinirt und zum Ministerio confirmirt worden Anno Christi 1571, 5. Augusti." - Fiedler hat die Concordienformel mit unterschrieben.

Sebastian Kanne 1599

Er ist in Wittenberg geboren. Sein Vater Valentin Kanne wurde nachher Pastor in Straach bei Wittenberg. Seinen ersten Unterricht erhielt er von dem M. Julius Etzler und studierte dann 6 Jahre auf der Wittenberger Universität. 1599 erbat ihn sich Andreas Fiedler zum Substituten. Deshalb wurde er am 22. September desselben Jahres geprüft und am folgenden Tage von den Superintendenten und Professor D. Aegidus Hunnius ordiniert. Kanne stand damals im 26. Lebensjahre. Lange hat er das hiesige Pfarramt nicht verwaltet, denn schon 1617 wird ein neuer Ragösener Pastor genannt.

M. Martin Kirchhoff 1617

Sein Geburtsort ist die Stadt Jessen in der jetzigen Provinz Sachsen. Er wurde geboren am 6. September 1585 als der Sohn des dortigen Bürgers Andreas Kirchhoff, besuchte die Schule seiner Vaterstadt bis zum 15. Jahre, war dann 6 Jahre auf dem Gymnasium in Grimma und studierte schließlich 4 Jahre Philosophie und Theologie auf der Wittenberger Universität. 1611 wurde er in das Diakonat zu Schweinitz berufen und am 6. Februar 1611 in Wittenberg ordiniert. Wann Kirchhoff nach Ragösen als Pfarrer gekommen ist, läßt sich nicht bestimmen. Während seiner Amtszeit fand eine Visitation im Jahre 1617 statt.

Daniel Polz 1621-1632

Dieser wurde in Belzig am Palmsonntage 1587 geboren. Sein Vater Moritz Polz war nachher Pastor in Lüsse, seine Mutter Dorothea geb. Wolter war die Tochter des Pastors Wolter in Dahnsdorf. Sein Vater starb früh; doch ermöglichte es ihm die Unterstützung von Freunden und Verwandten, die Schulen zu Belzig, Eisleben und Pforzheim und schließlich das Gymnasium zu Durlach drei Jahre zu besuchen. Dann studierte er zwei Jahre in Wittenberg Philosophie und Theologie. Länger konnte er dort nicht bleiben, da er mittellos war. Er ging deshalb als Hauslehrer zu dem Rittergutsbesitzer Tobias von Rochow nach Reckahn und unterrichtete einen Verwandten desselben, Werner von Schulenburg. 1612 wurde er Kantor in Belzig. Dies Amt bekleidete er 4 l/2 Jahre. 1621 wurde er durch eine Verfügung des Kurfürsten Johann Georg von Sachsen zum Pastor von Ragösen ernannt, in Wittenberg von dem Superinten­denten und Professor D. Friedrich Balduin geprüft und am 22. August 1621 ordiniert.

M. Matthäus Tzschepe 1632-1647

Er wurde am 24. Februar 1603 in einem Dorf bei Wurzen geboren, wo sein Vater Franz Tzschepe Wurzener Stadtförster war. Freunde und Gönner ermöglichten es ihm, die Schule in Würzen zu besuchen, und wirkten ihm dann eine Freistelle auf dem Alumnat zu Dresden aus. Nachdem er dort sechs Jahre gewesen war, bezog er die Universität Leipzig und studierte namentlich unter Polycarp Leyser und den beiden Professoren Höpner Theologie. An seinem Geburtstage im Jahre 1632 wurde er von dem Generalsuperintendenten Paul Röber für die Ragösener Pfarrstelle ordiniert.

Nach dem Dreißigjährigen Kriege

Einen Pfarrer gab es damals in Ragösen nicht. Nach dem Fortgange des Pastors Tzschepe im Jahre 1647 verwaltete der Pastor substitut. Andreas Christoph Schernäcius zu Lütte die hiesige Pfarrstelle mit.

M. Adam Kemnitz 1653-1705

Aus Wiesenburg [1] gebürtig war der Magister Adam Kemnitz (Chemnitius). Sein Vater Andreas Kemnitz war dort Bäcker, seine Mutter Anna stammte aus der Pastorenfamilien Polz. Er besuchte die Schulen in Belzig und Treuenbrietzen und kam dann auf das Gymnasium zu Wismar, dessen Leiter sein Mutterbruder Joh. Polz war. Schließlich studierte er in Wittenberg Theologie, wurde 1651 Rektor in Brück, erhielt die Ordination am 13. Mai 1653 und kam sogleich nachher als ein junger Mensch von 23 Jahren hierher als Pastor. Nach einer Wirksamkeit von 52 Jahren 6 Monaten starb M. Kemnitz im November 1705 in einem Alter von 75 Jahren.

M. Johann Michael Zierholdt 1706-1746

Er wurde am 27. September 1670 in Groitzsch geboren, einem Städtchen im jetzigen Königreiche Sachsen. Sein Vater Dr. M. Georg Zierholdt war damals dort Diakonus und wurde später in das Pfarramt in Podelwitz bei Leipzig berufen. Nach der Beendigung seiner Studien war Zierholdt Hauslehrer bei dem Pastor in Bärnsdorf bei Dresden, bis er nach dem Tode des M. Kemnitz ohne sein Wissen von dem Oberkon­sistorium zu Dresden für die hiesige Pfarrstelle designiert wurde. Seine Probepredigt hielt er in Ragösen am Sonntage Reminiscere 1706 in Gegenwart des Superintendenten D. Mußigk und des Amtmanns Conradi aus Belzig. Am 11. März 1706 wurde er in Wittenberg geprüft, am folgenden Tage ordiniert und am l. Sonntage nach Trinitatis hier eingeführt. Er verheiratete sich mit Marie Elisabeth geb. Kemnitz. Im Jahre 1746 kam auf Wunsch der Gemeinde Zierholdts Sohn Johann Gollrath als Nachfoler nach Ragösen. P. Zierholdt starb am 27. Juli 1748.

SM. J. Gottrath Zierholdt 1746 bis 1772

Er wurde in dem hiesigen Pfarrhause am 29. Juni 1721 geboren. Zuerst unterrichtete ihn sein Vater selbst, brachte ihn dann 1730 auf das Neustädtische Gymnasium in Brandenburg a. H. und 1740 auf die Fürstenschule in Meißen. Von 1740 bis 1745 studierte Zierholdt jun. auf der Universität in Wittenberg. Nachdem er den Magistertitel erlangt hatte, begab er sich nach Dresden und absolvierte die erste theologische Prüfung. Nach seiner Ernennung zum Substituten seines Vaters wurde er nochmals geprüft und am 15. Mai 1746 in Wittenberg ordiniert. Seine Probepredigt hier in Ragösen hielt er Ostern 1746 in Gegenwart Benkener Abgeordneter. 1750 ehelichte er in Berge Karoline Friederike Elisabet Sall. Im Jahre 1771 wurde das jüngste Kind des Pastors Zierholdt jun. geboren, welches aber starb. Er folgte ihm im Jahre 1772 noch im rüstigem Mannesalter im Tode nach.

M. J. Gottfried Pilarick, Pfarrer 1773-1782

Er wurde geboren am 2. Mai 1741 als Sohn des M. Johann Gottfried Pilarick in Haynau, besuchte zuerst die Schule seiner Vaterstadt und wurde dann von seinem Vater auf die Universität vorbereitet. Er studierte in Wittenberg (Immatrikuliert 14.05.1761), erwarb sich den Magistertitel (16.10.1762) und bestand die erste theologische Prüfung in Dresden. Am 7. Oktober 1772 wurde er zum Pastor in Ragösen ernannt, hielt dort seine Probepredigt am 8. November und wurde nach wohlbestandenem zweiten Examen am 11. November 1772 in Wittenberg ordiniert. Aus unbekannten Gründen verzögerte sich seine Einführung bis zum Sonntage Sexagesimä 1774. Amtiert hat er hier aber schon seit dem Anfange des Jahres 1773. 1782 ist Pilarick von hier nach Eckmannsdorf gezogen und gegen Endes des Jahrhunderts gestorben.

M. Johann Gottlob Stübner 1782-1792

Nach seiner Angabe ist er 1745 in Pouch bei Bitterfeld geboren. Sein Vater, ein Bierbrauer, starb früh. Glücklicherweise erhielt Stübner eine Freistelle auf der Thomasschule in Leipzig durch den Rektor derselben D. Ernst. 1769-1772 studierte er auf der Leipziger Universität Theologie, begab sich dann nach Dresden, wo er 6 Jahre als Lehrer tätig war. 1782 wurde ihm die hiesige Pfarrstelle übertragen. Er hielt seine Probepredigt am 4. Sonntage nach Trinitatis und wurde am 25. Juni 1782 in Wittenberg ordiniert. Bald nach seiner Ankunft verheiratete er sich. Bis 1791 wurde seine Ehe mit 2 Knaben und 3 Mädchen gesegnet. Über seine Amtsführung ist nichts zu ermitteln. 1792 ist er von hier fortgezogen.

M. Friedrich George Golz, Pfarrer 1792 bis 1795

Er wurde am 5. Februar 1762 in Radeberg bei Dresden geboren. Sein Vater bekleidete dort das Pfarramt. Da er seinen Vater schon als Vierjähriger verlor, ließ ihn seine Mutter bis zu seinem 13. Lebensjahre von Hauslehrern unterrichten und brachte ihn dann auf die Fürstenschule in Meißen. Von 1781/84 studierte er in Leipzig und befand 1784 das erste theologische Examen in Dresden. Dort war er acht Jahre Hauslehrer, bis er am 22. Juni 1792 die Berufung als Pfarrer in Ragösen erhielt. Er hielt hier seine Probepredigt am 22. Sonntage nach Trinitatis und wurde am 7. November l 792 in Wittenberg ordiniert. Er blieb unverheiratet; seine Mutter führte ihm die Wirtschaft. Im Jahre 1795 musste Pastor Golz wegen plötzlich eingetretener Geisteskrankheit aus dem Amte entfernt werden. Er ist in der Irrenanstalt zu Waldheim gestorben.

M. Johann Friedrich Beuchel 1795-1824

Er wurde am 18. Mai 1758 geboren als das jüngste der 12 Kinder des Rechtskonsulenten Dr. jur. Ernst Sigismund Beuchel und seiner Ehefrau Sophie Christiane geb. Metzner zu Meißen. Er besuchte die Stadtschule daselbst und war dann vom 28. Mai 1772 bis zum 16. März 1778 Zögling der Fürstenschule zu St. Afra. Hierauf bezog er die Universität zu Leipzig, um Theologie zu studieren. Sein erstes theologisches Examen bestand er 1784 vor dem Kurfürstlichen Konsistorium zu Dresden, sein zweites kurz vor seiner Anstellung am 16. September 1795 vor dem Konsistorium zu Wittenberg, nachdem er inzwischen Hauslehrer gewesen war. Das hiesige Pfarramt trat er am 1. November 1795 an. Nicht lange nach seinem Amtsantritte verheiratete sich Beuchel mit der Pastorstochter Konstantine Christiane Vollrath aus Zschegl. Ihre Kinder sind Christian Friedrich, geb. 1800, Caritas Konstantina, geb. 1804, und Karl Sigismund, geb. 1807, gest. 1873 als Rittergutsbesitzer in Graupe bei Calau. Am 1. Oktober 1824 schied M. Beuchel aus dem hiesigen Pfarramte durch Emeritierung. Bei der Auseinandersetzung mit seinem Nachfolger am 4. ds. Mts. verzichtete er auf eine Pension aus den hiesigen Pfarreinkünften und wurde dafür mit einer jährlichen Pension von 100 Talern aus Staatsmitteln entschädigt. Er zog nach seiner Vaterstadt Meißen, wo er am 25. August 1836 in einem Alter von 78 Jahren gestorben ist.

Carl Traugott Uhlmann 1824-1842

Er wurde am 30. Juni 1795 in Borna bei Leipzig geboren, studierte in Leipzig, war nach dem Bestehen der theologischen Prüfungen zuerst Rektor in Belzig und kam am l. Oktober 1824 hierher als Pastor. Nach einer Mitteilung seiner Tochter, der Frau Lehrer Bode, hatte er als eifriger Schulmann und gewissenhafter Seelsorger in den ersten Jahren seiner hiesigen Amtsführung mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, namentlich in Benken. Verheiratet war er mit Emilie Juliane Breuer, Tochter des Justizamtmanns Breuer in Belzig. Der Pfarrer Uhlmann starb am 11. Dezember 1842 am Nervenschlage in einem Alter von 49 Jahren. Seine beiden ihn überlebenden Söhne beteiligten sich an dem Aufstande 1848; der jüngere wurde ergriffen und zu langjähriger Festungshaft verurteilt; der ältere entkam, befreite seinen Bruder und floh mit ihm nach Amerika.

Julius Wilhelm Papin 1843-1871

Sein Heimatort ist Potsdam, wo er am 4. Oktober 1802 zuerst das Licht der Welt erblickte als Sohn des späteren Konsistorialrats Jakob Papin in Berlin. Bevor er nach Ragösen kam, war er Pfarrer in Nowawes. Seine Berufung hierher datiert vom 10. Juli 1843. Der damalige Superintendent Erler hatte seine Probeanstellung zuerst auf den 6. August 1843 (8. Sonntag nach Trinitatis) anberaumt, musste sie aber schon acht Tage früher abhalten, weil inzwischen für den 6. August eine kirchliche Feier des tausendjährigen Bestehens des deutschen Volkes angeordnet worden war. Seine Einführung fand am 8. Oktober 1843 (17. Sonntag nach Trinitatis) statt. Er ist zweimal verheiratet gewesen. Aus der ersten Ehe brachte er nach Ragösen eine Tochter Bertha und einen Sohn Henri mit. Die Tochter verheiratete sich nach Amerika, ihr Bruder wanderte mit ihr aus. Bald nach seiner Ankunft in Ragösen verheiratete sich der P. Papin im Dezember 1843 mit Marie Charlotte Louise Wanske, einer Tochter des zu Paulsborn bei Wilmersdorf verstorbenen Amtmanns Carl Friedrich August Wanske. Pastor Papin starb am 20. Dezember 1871 an Nierenleiden und Wassersucht in einem Alter von 69 Jahren.

Eduard Albert Theodor Göldner 1872-1879

Seine Frau schreibt folgendes: „Mein sel. Mann ist am 12. September 1831 in Magdeburg geboren. Da er ein sehr begabter Schüler war und sich durch Fleiß auszeichnete, besuchte er später durch seines ältesten Bruders Verwendung die höhere Schule. Stipendien machten es ihm möglich, in Halle zu studieren. Nachdem er das 1. Examen bestanden hatte, wurde er Hauslehrer in Merbitz bei dem Baron v. Krosigk. Nach der Erlangung des Wahlfähigkeitszeugnisses wurde er in Halle als Strafanstaltsgeistlicher angestellt. Die Stelle war nicht bedeutend, und er bewarb sich um die in Delitzsch; diese erhielt er auch. Wir konnten nun heiraten, nachdem wir sieben Jahre verlobt waren. Delitzsch ist eine Anstalt für weibliche Gefangene. Die Stellung dort ist schwierig, ja mit der Zeit aufreibend. Nachdem wir sieben Jahre in Delitzsch waren, und hiermit die zehn Jahre um waren, die zu einer anderen Stelle berechtigten, bewarb sich mein Mann um eine solche bei dem Herrn Konsistorialrat Wichern. Im Februar erfolgte die Berufung in die Predigerstelle zu Ragösen. An demselben Tage starb unser einziges Töchterchen im Alter von sieben Jahren an Diphtheritis. Das war ein harter Schlag. Bei unserem Weggange von Delitzsch sind ihm auch so manche Zeichen der Verehrung überreicht worden von den Gefangenen, dass wir daraus ersahen, dass wohl manche von ihnen seinen Weggang schmerzlich bedauert haben. Wir siedelten Michaelis 1872 nach Ragösen über und haben trotz der Krankheit und Schwächlichkeit meines sel. Mannes dort eine glückliche Zeit verlebt. Der Pastor Göldner starb am 16. Mai 1879 an einer krebsartigen Unterleibsgeschwulst in einem Alter von 47 Jahren und wurde am 19. Mai auf dem hiesigen Kirchhofe in der Nähe des Turmes begraben.

Friedrich Wilhelm Richard Seyfarth 1880 bis 1891

Er wurde als Sohn des Rechnungsrats Ferdinand Seyfarth und seiner Ehefrau Rosalie geb. Müller am 17. Oktober 1836 in Potsdam geboren, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte auf den Universitäten in Halle und Berlin, bestand die erste theologische Prüfung im Oktober 1861, erhielt das Zeugnis der Wahlfähigkeit im Juli 1863. Ordiniert wurde er am 1. Juni 1865 und zwar zum Hilfsprediger in Sommerfeld, wo er sich mit Mathilde Moll, der Tochter eines Fabrikbesitzers, verheiratete. 1868 kam er nach Niemegk als Diakonus für Niemegk und Pfarrer für Lühnsdorf und Buchholz, 1874 als Pfarrer nach Waltersdorf bei Luckau und endlich am 1. Januar 1880 nach Ragösen. Seine Einführung fand am 11. Januar 1880 durch den Superintendenten Mühlmann statt unter Assistenz der Pastoren Uhlmann aus Lütte und Schumann aus Lüsse. Er starb am 4. Januar 1891 nach langen, schweren Leiden an der Halsschwindsucht. Seine Leiche wurde auf dem Friedhofe in Potsdam neben seinen Eltern beigesetzt.

Karl Wilhelm August Backhaus 1891 – 1906

* 21.09.1853 in Harmsdorf/ Posen als Sohn des Lehrers Karl Friedrich August Backhaus (* 20.07.1827 Pagenkopf, + 01.10.1884 Harmsdorf) und der Friederike Sophie Louise Retzlaff (* 26.06.1836 Harmsdorf, + 08.03.1911 Altwarp), + 11.03.1939 Bensenville. Gymnasium Stettin, Universität Greifswald und Halle, Ordination 30.10.1880, 1880 Pfarrer in Stöbritz Kreis Calau, 1884 Pfarrer in Groß Buckow Kreis Spremberg, 1890 Pfarrer in Selchow Kreis Arnswalde, 1891 Pfarrer in Ragösen. Am 18.10.1906 verzichtete er auf sein Amt und wanderte nach Amerika aus.
I. °° 22.11.1880 in Kantreck mit Auguste Emilie (Emma) Marie Zühlke (* 20.04.1856 Kantreck, + 1902 Ragösen, Tochter des Mühlenmeisters Karl Christian Zühlke und der Albertine Henriette Grundlach
Kinder
Johannes Karl Martin * 13.10.1881 Stöbritz, + 1906
Elisabeth * 1883, + 1939
Konrad * 13.10.1884 Angermünde, + 31.12.1919 New Athens
Arthur Gerhard Immanuel * 27.04.1885 Groß Buckow, + 11.08.1918 Berlin
Walther Erich Werner * 21.07.1887 Groß Buckow, + 03.11.1921 Millstadt
II. °° 18.09.1903 in Berg Dievenow mit Anna Bertha Mathile Arndt (* 08.03.1878 Westendorf, + 1904), Tochter des Rentners Albert Friedrich Theodor Arndt und der Auguste Alwine Philippine Arndt
III. °° 05.09.1905 in Fritzow mit Martha Anna Auguste Arndt (* 30.11.1874 Westendorf, + 25.01.1947 Bensenville, Schwester der Vorgenannten
Kinder
Frieda * 19.10.1906 Rinteln, + 27.12.1998 Albuquerque, °° Jewell William Shelton

Friedrich Wilhelm Ludwig Elfert 1907 – 1912

Geboren am 01.12.1871 in Berlin-Steglitz als Sohn des Mathematikers Joachim Friedrich August (Fritz) Elfert und der Elise Henriette Antonia Weidner, † 08.04.1938 in der Charite in Berlin.
Gymnasium Berlin-Joachimsthal, Universität Berlin, ordiniert am 14.10.1900.
1900 Pfarrer in Malaga, 1903 Pfarrer in Sorau, 1906 – 1912 Pfarrer in Ragösen, 1912 Pfarrer in Jeserig, 1921 Pfarrer in Grüneberg Kreis Woldenberg, emeritiert am 01.07.1937.
I. °° 07.05.1908 in Berlin mit Bertha Laura Irmgard Selle (* 04.07.1886 Motzen Kreis Teltow), Tochter des Ziegeleibesitzers Max Selle und der Martha Braune in Motzen
Kinder
Sohn * 06.09.1916 Jeserig, °° 18.08.1942 Berlin-Wilmersdorf

Friedrich Otto Ernst Lorenz 1913 – 1928

Geboren am 28.07.1863 in Neulewin als Sohn des Kantors Gustav Lorenz und der Augusta Zerbe.
Gymnasium Bad Freienwalde, Universität Berlin und Greifswald, ordiniert am 27.12.1891.
1891 Pfarrer in Jiquitiba/ Brasilien, 1892 Hilfsprediger in Alt Landsberg, 1893 Hilfsprediger in Werder, 1895 Pfarrer in Lychen Kreis Templin, 1902 Pfarrer in Ahrensdorf Kreis Beeskow, 1913 Pfarrer in Ragösen, emeritiert am 01.12.1928
°° 11.12.1896 Berlin-Charlottenburg mit Helene Elisabeth Becker (* 20.12.1867 Kassel), Tochter des Generalleutnants Gustav Adolph Becker und der Maria Buchholz in Berlin

Paul Ernst Theodor Bernhard 1929 – 1945

  • 19.07.1893 in Magdeburg als Sohn des Schneidermeisters Heinrich Theodor Bernhard und der Anna Maria Rumpff, † 1972.
Gymnasium Magdeburg, Universität Halle und Berlin, ordiniert am 20.03.1920.
1919 - 1929 Prädikant, später Pfarrer (1920) in Althaldensleben, 1929 - 1945 Pfarrer in Ragösen und Superintendent in Belzig (1942). Ging 1945 nach Bremen, 1948 nach Westfalen. Emeritiert 1958.
°° 31.08.1918 in Berlin mit Hilda Elsa Gertrud Dahse (* 23.11.1894 Stadt Hadmersleben, + 05.05.1984 Bad Oeyenhausen, Tochter des Oberzollsekretärs August Dahse und der Auguste Pauline Habricht in Magdeburg.
Kinderlos.

Heinz Schreiber 1945 – 1947

Bruno Potratz 1948 – 1976

Rudolph Günther 1977 -

Fußnoten

  1. Familien - Nachrichten.
    Anfrage mit Bitte.
    Sollte ein Prediger aus alten Kirchenprotocollen, oder sonst Jemand aus Familien-Nachrichten über die Abkunft eines gewissen Andreas Chemnitz, (vielleicht auch Kemnitz genannt) vormals Beckers und Einwohners in Wiesenburg, im Belziger Amte Chursachsens, Nachricht geben und anzeigen können, wer dessen Eltern gewesen, wie sie mit ihren Vornamen geheißen, was sie für einen Beruf und Wohnort gehabt, oder , wo, etwa glaubwürdige Nachrichten hierüber eingeholt werden könnten? so wird solcher hierdurch freundlichst gebeten, gegen Vergütung der Mühe und etwanigen Auslagen an die Expedition des R. A. die Antwort gefälligst einzuschicken. Man hat bisher bloß die Nachricht anstreiben können, daß gedachter Andreas Chemnitz mit seinem Sohne, Adam Chemnitz (geb. zu Wiesenburg den 4. Sept. 1629, nachmahls Prediger zu Ragösen bey Belzig schon in dessen Jünglingsalter zur Zeit des dreyßigjährigen Krieges habe flüchtig werden müssen.
    Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger 04.03.1801