Peterwitz, Kreis Neisse

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Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Peterwitz, Kreis Neisse


Allgemeine Information: Das Dorf Peterwitz

Peterwitz war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Nach 1939 gehörte Krackwitz (Wiesental) als Ortsteil zur Gemeinde. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Peterwitz zu Polen, polnischer Name: Piotrowice Nyskie. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Lage

Peterwitz liegt 18 km südwestlich von Neisse an der Straße über Ottmachau-Schleibitz-Wiesental, 220 m über NN. Durch den Ort fließt der Hasenbach, auf den Fischreichtum des nahen Kalmetschgrabens weist eine Mitteilung von 1795 hin. Die nächste Eisenbahnstation war Kalkau-Wiesau (2 km) an der Neisser Kreisbahn nach Weidenau, eine Omnibuslinie führte durch Kalkau, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte

Das Dorf wird erstmals im Lib. fund. (um 1300) genannt, es besaß damals 20 kleine Huben („Petrowitz“); Anfang des 15. Jahrhunderts ist der Ortsname *Petirwitz“.

Die Gemeinde

  • Peterwitz (Bürgermeister 1935 und 1939: Hermann Jüttner) war Sitz des Amtsbezriks (zuständig auch für Mösen, Ober Hermsdorf, Rathmannsdorf und Schleibitz), das Standesamt war in Kalkau, der Gendarmerieposten in Mösen.. Die Station der Marienschwestern, 1918 gegründet, war in Ober Hermsdorf. Im Dorf gab es eine Freiwillige Feuerwehr und einen Kriegerverein.
  • Seit 1904 bestand die Schule, im selben Jahr war das einstöckige Schulhaus erbaut worden. Vorher waren die Kinder zum Unterricht nach Kalkau gegangen. 1925 besuchten 67 Kinder die einklassige Schule.
Unterricht gaben 1925: Lehrer Franz Peikert; 1925: Schulleiter Hans Schiller, Lehrer Hans Jelko; 1939: Schulleiter Karl Klinke, Lehrer Georg Bartsch.
  • 1895 war die Gemeindeflur 471 ha groß. Flurnamen sind: Kalmetschgraben, breite Lehde, am Scharfberg, Lindenbusch, am Pferdebau, Pranger. 1784 wird ein Rittersitz mit Lehngut genannt (Peterweitz war früher ein Bistumslehen). Das Rittergut (250 ha) gehörte zur Herrschaft Peterweitz (insgesamt 372 ha), die seit 1858 im Besitz der Familie Lorenz war.

Kirche

  • Der Ort gehörte zur katholischen Pfarrei in Kalkau. In der Schlosskapelle des Ritterguts fanden gelegentlich Gottesdienste statt. Kirmes war am Sonntag nach St. Martin (11.11.).
  • Die zuständige evangelische Kirche war in Ottmachau.

Einwohner

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 35 Stellen
1845: 375 Einwohner (9 ev.), 55 Häuser
1895: 321 Einwohner (1 ev.), 50 Häuser, 84 Haushalte
1939: 371 Einwohner
  • Im Dorf gab es 1941: 2 Gemischtwarenläden, 1 Schmiede, 1 Elektrizitätsversorgung und die Zellstoffabrik der Ziegenhalser Zellstoffwerke AG.

Liste der Einwohner, die 1935 in Peterwitz wohnten

Flucht und Vertreibung 1945

Am 24.3.1945 wurden die Bewohner evakuiert, 105 Personen zogen in das Glatzer Land; Mitte März 1945 kamen sie nach Peterwitz zurück. Bis zur Vertreibung im September 1945 fanden öfters nächtliche Plünderungen durch die Polen statt.


Genealogische und historische Quellen

Standesamt

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher sind Online einsehbar oder in einer örtlichen Forschungsstelle:
https://www.familysearch.org/search:/catalog

Denkmäler

Bibliographie

Online Ortsfamilienbuch

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis=

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Webseiten