Siemoken
Hierarchie
Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Siemoken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Siemoken
Einleitung
Siemoken ,Kreis Pillkallen,Ostpreußen wurde am 3.6.1938 in Hintertannen umbenannt. Das Ende des zweiten Weltkrieges und damit die Geschichte des Ortes begann in Siemoken schon im August 1944.In dem Jahr wurde die Gegend zur Abwehr der herankommenden Sowjetarmee geräumt. Zu dieser Zeit hatte der Ort ca.36 Einwohner. Frauen mit Kindern konnten mit der Bahn nach Mitteldeutschland ausweichen. Die restliche Bevölkerung hatte sich bei Wehlau einzufinden. Zeitdokumente belegen, dass die Sowjetarmee die deutsche Grenze zuerst in dieser Gegend November/Oktober 1944 überschritten hatte. Ab 1946 wurden die Gemeinden Wisborienen (Grenzhöhe), Uszdrawen (Beutnerwalde) und Siemoken (Grenzhöhe) zur Landgemeinde Livny zusammengeschlossen.Heute liegen die Dörfer wüst. Einzig Teile des Forsthaus Siemoken sind erhalten. Die Landgemeinde Livny ist heute wegen der direkten Grenzlage zu Litauen Sperrgebiet und kann nur mit einer extra Genehmigung betreten werden.
Allgemeine Information
Siemoken(Hintertannen) war nur auf unbefestigten Landwegen zu erreichen und bestand aus sechs landwirtschaftlichen Betrieben in einer Größenordnung von 1 bis 32 ha. Der Boden, lehmiger Sand bis sandiger Lehm war zum Anbau von Weizen und Klee geeignet. Es gab keinerlei Betriebe noch Elektrizität. Das zuständige Postamt lag in Wisborien (Grenzhöhe). Die Haltestelle des Postkraftwagens und eine Haltestelle der Kleinbahn befand sich in Schillehnen (Schillfelde). Die Kinder besuchten eine zweiklassige Volkschule bis zur achten Klasse in Wisborien (Grenzhöhe). Im Brandfall kam auch die Feuerwehr aus Wiesborien (Grenzhöhe). So beschrieb es Frau Lydia Niederheide geb. Schweitzer aus Siemoken.[2] Zur Kleinbahn konnte auch zur Haltestelle Lasdehnen ausgewichen werden. Der Ort hatte eine öffentl. Fernsprechstelle und der letzte bekannte Bürgermeister war Georg Butschies und Amtsvorsteher war Landwirt Zieske aus Dickiauten. Der Lebensunterhalt der Dorfbewohner wurde nicht nur aus der Landwirtschaft sondern aus verschiedenen Zuverdiensten bestritten. Beispielsweise wurden Einnahmen aus der Imkehrei sowie Anstellungen bei der Revierförsterei Siemoken erziehlt. Die Kinder der ansässigen Bauern arbeiteten als Knechte und Mägde bei verschiedenen Arbeitgebern. Dokumentiert wurden diese Arbeitsverhältnisse in den Dienstbüchern. Einem Vereinsleben konnte nur in Schillehnen oder Wisborien nachgegangen werden.
Name
Die Siedlung Siemoken ging um 1560 aus der Streusiedlung Derwinthin hervor, die bereits 1517 bestand. Der Name Siemoken geht auf den seit 1580 nachweisbaren Siedler Simon Cwyttaytis zurück. Der großen Pest in Ostpreußen 1709/1710 sind alle Bewohner zum Opfer gefallen. Als im Jahre 1719 die Hubenschoßkommision die Schäden der Pest auflistete, lagen zu diesem Zeitpunkt (im königlichen Bauerndorf Symokayten) alle 2 Bauernhuben wüst.[3] Der Familienname Siemokat mit Jons Siemokatis taucht jedoch im Jahre 1728 in den, auf dieser Seite ersichtlichen, Präsentationstabellen wieder auf und lässt sich bis in das Jahr 1855 nachweisen.
Andere Namen und Schreibweisen
Der Ortsname Siemoken wurde in den Jahren unterschiedlich geschrieben. Die verschiedenen Namen waren Symoken im Jahre 1660, 1664 Siemonkeitschen, 1719 Symockayten und im Jahr 1797 Simocken. [4]
Politische Einteilung
Siemoken
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Katholische Kirche
Standesamt
Prästationstabellen, Mühlenconsignationen
In den Prästationstabellen für den Ort Siemoken/Hintertannen (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)
Bilder
Verschiedenes
Karten
MTB 10 102 Wisborienen Jahr 1927 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)
MTB 10 102 Grenzhoehe Jahr 1940 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)
MTB 10 102 Grenzhoehe Jahr 1944 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)
Internetlinks
Fußnoten
- ↑ Nutzungsrecht liegt vor, AZ 4043-2011 vom 16.2.2011
- ↑ aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
- ↑ aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
- ↑ aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HINNENKO14IW</gov>