Pumpenmacher

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Pumpenmacher bei Anfertigung von Rohr- oder Pumpenstock
Quelle: Verbeeldingen van Ambachten Joh. u. Caspaars Luiken


Handwerk

18. Jahrhundert: Als Púmpenmácher, Brunnenbauer oder Brunnenmeister wird derjenige bezeichnet, welcher auch die Wasserpumpen macht und aufstellt, und wenn er auch die hölzernen Röhren zu den Wasserpumpen herstellt und liefert, auch als Rohrmeister oder Pumpenbohrer bezeichnet wird. Es ist je nach Schwewrpunkt seiner Arbeit offensichtlich eine unbestimmte Bezeichnung.

Namensvarianten

Pumpe,. Pump (engl.), Pompa (ital.), Pompe (frz.). Gewöhnlich wird die Pumpe auch häufig Plumpe genannt.

Wasserpumpe

18. Jahrhundert: Die Wasserpumpe beschreibt eine Maschine, welche einen flüssigen Körper durch Auf- und Niederdrücken einen Kolbens in einer Röhre zum Weitertransport anhebt. Damit kann Wasser aus einem Pumpenbrunnen aus der Tiefe gehoben werden.

Je nach den Konstruktionsmerkmalen kennen wir aus dieser Zeit u.a.:

  • Druckpumpen oder Drückepumpe
  • Krückenpumpen oder Schwengelpumpe
  • Ziehpumpe etc. [1]
Konstruktion einer hölzerne Stockpumpe 1722
Quelle: Oeconomus prudens et legalis (1722)

Hölzerne Konstruktion

Aus dem Jahr 1722 kennen wir folgende Beschreibung (Zeichnung):

  • Nr 1 Ist die Ziehvorrichtung zum Betrieb der Pumpe
  • Nr 2 Ist der zweiteilige Waagebalken, insgesamt 6 Schuh lang, der lange Hebel von 5 Schuh und der kurze Hebel 1 Schuh lang
  • Nr 3 zeigt die Aufhängegabel für den Waagebalken
  • Nr 4 zeigt die eingehangehangene senkrechte Hebestange in 6 Zoll Länge sichtbar. Die Zug- oder Hebestange (Kolbenstange) ist so in den Waagebalken eingehangen, dass sie bis zur Mitte des hölzernen Rohr- oder Pumpenstocks hinein reicht und endet mit dem Züglein (Zugkolben). Der Abstand zwischen Züglein (Zugkolben) und darf nicht so groß sein, dass es auf auf das ebenfalls hölzerne Bodenventil berühren oder aufstoßen und dabei beschädigen kann.
  • Nr 5 Der obere Rohr- oder Pumpenstock, auch Zugrohr oder -stock, steht auf dem unteren Rohr- oder Pumpenstock auf. Wenn diese Rohretagen zusammen etwa 20 bis 30 Fuß hoch sind, so sind diese Pumpen optimal zu handhaben. Bei größeren Höhen schwächelt das als Dichtmaterial eingesetzte Leder zunehmend wegen des zunehmenden Wasserdrucks. Bei der Herstellung der Rohr- oder Pumpenstöcke ist darauf zu achten, daß der obere Aufsatz in der Weite (etwa bis auf 4 oder 5 Zoll) etwas weiter sein muß als der unterstellte Rohr- oder Pumpenstock, damit das Zuggestänge mit mit dem anhängenden Züglein (Zugkolben) besser hin- und her beweglich ist.
  • Nr 6 Auf dem unteren Rohr- oder Pumpenstock als Basis ist der obere Zugrohr oder Zugstock aufgesetzt und muss zur Führung des Zugkolben und zur Wasserhaltung passend und glatt angelegt sein.
  • Nr 7 Das Züglein (der Zugkolben oder auch Stiefel), welcher das eingetretene Wasser hebt, ist von grünem Holz (ungetrocknet, feucht gehalten) damit es nicht verquillt und ist unter Nr. 15 vergrößert zu sehen, wie es mit Leder zur Abdichtung bedeckt ist. Es dient als Stiefel (Kolben).
  • Nr 8 Das Ventil oder Läpplein im Sockel des unteren Rohr- oder Pumpenstock wird so angebracht und befestigt, daß es 2 oder 3 Schuh höker steht als der Grund des festen Bodenausatzes. Denn wenn es zu nah tief und zu zum Grund reicht könnte die Pumpe unerwünschten Bodensatz mit einziehen.
  • Nr 9 Ein Sieb oder Lochblech noch unterhalb des Ventils oder Läppleins im Sockelgrund des des unteren Rohr- oder Pumpenstocks vor der Eintrittsöffnung des Wassers, zur Zurückhaltung grober Schwebstoffe.
  • Nr 10 Das Abgangsrohr des Pumpwassers, im halben Querschnitt des oberen Rohr- oder Pumpenstocks.
  • Nr 11 Ein hölzerner Schluß zur Verlängerung einer Stange.
  • Nr 12 Ein offener Schluß, wie er vorbereitet ist
  • Nr 13 Keile, wie sie im Schluß eingesetzt werden
  • Nr. 14 In dieser Konstruktion benötigte Holznägel für Vorbohrungen
  • Nr. 15 Der Zug mit anhängendem Züglein (Zugkolben), welchee etwas kleiner ist als das aufliegende Leder. Das Leder, welches breiter ist als das Holz des Zügleins (Zugkolbens), muß von besonderer Qualität sein, es soll sowohl stabil und nachgiebig sein und sich damit zur Ventilklappe eignen.
  • Nr. 16 Das hölzerne Züglein (Zugkolben), Rädlein oder Wasserheber, , auf welchem das Leder als Ventilklappe und Dichtung ruht, ist aus grünem Holz (ungetrocknet, feucht gehalten) gemacht, damit es nicht nachquillt.. Es hat 6 Löcher zum Wassereintritt.
  • Nr. 17 Das Ventilstöcklein und das darauf genagelte Läpplein oder Leder wird im Sockel des unteren Rohr- oder Pumpenstocks angenracht, auf welchem der obere Rohr- oder Tugstock aufgesetzt ist, Die Fuge dazwischen wird mit Werg verstopft und mi Hatz oder Unschlitt abgedichtet und eingeebnet damit der Zugkolben gut darüber gleitenkann und der Zusammenhalt gesichert ist.
  • Nr. 18 ist eine Sicherung zur Verinderung der Abhebung Lederläppchens.
  • Nr. 19 Zeigt die Öffnung, welche zur Sicherung des Leders wesentlich kleiner ist, als die Breite des Pumpenstocks, zusätzlich wurde zur Stabilisierung des des Leders ein Holz darauf gesetzt. [2]

Fußnoten

  1. Quelle:: Krünitz Oekonomische Encyklopädie
  2. Quelle: Florin, Franz Philipp: Oeconomus prudens et legalis (1722)