Rauher

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stabkarderauhmaschine, Antieb per Transmission von Dampfmaschine
Tuchmachermuseum Bramsche

Einleitung

Berufsbezeichnung
Bedeutung (lat.)
Spezialist in der Tuchappretur

Beschreibung

Der Vorgang des Rauhens

Sollen Garne einen volleren Griff, größeres Volumen und ein flauschigeres Aussehen, oder Gewebe auf einer oder beiden Seiten eine Faserdecke bekommen, so müssen die Faserenden aus dem Gewebeverbund gezogen werden. Den Vorgang nennt man "Rauhen".

Bei dem maschinellen Vorgang wird das aufzurauende Tuch über eine mit Häkchen versehene Walze oder Weberkarde geleitet, sodass beim Rotieren die Häkchen in das Gewebe eingreifen und dabei die Faserenden herausziehen. (In früheren Zeiten nahm man hierzu getrocknete Kardendisteln.) Die so entstehende Haardecke kann wirr aufgerichtet oder nach einer Richtung gelegt werden. Die erste Art ist das "Veloursrauhen", die zweite das "Strichrauhen".

Der Rauher ein Spezialist in der Tuchappretur

Nach Vorgabe und angepasst an das jeweilige Material wählt der Rauher die Rauhwalzen in einer Karde der Rauhmaschine aus und stellen die Warenbahngeschwindigkeit ein. Die Rauer sind für die Kontrolle und Reinigung die Rauhwalzen verantwortlich und prüfen vor Anlauf der Maschinen, ob die Tuchware ordnungsgemäß vorgelegt und zur Weiterbearbeitung eingeführt wurde. Weiterhin stellen sie durch Überprüfung sicher, dass die Einstellung sowie die Abstände der Rauhwalzen zueinander stimmen und die Tuche glatt und ohne Verzug in gerader Ausrichtung mit der vorgegebenen Spannung duch die Karden- und Kratzenraumaschine laufen. Die Rauhwalzen in einer Karde konnte mit einer dem jeweiligen Rauhzweck angepaßten Partie von Raukkardenstäben den Bedürfnissen anangepaßt werden und bedurften daher der laufenden Kontrolle und Wartung.

Zur Abkürzung des langwierigen Rauhprozesses versuchte man die Berührungspunkte der mit Karden bestückten Nadelwalzen und der Tuchware zu verfielfachen, dabei konnten Drehrichtungen und Stärke des Anstrichs der Rauwalzen nach Bedarf eingestellt werden. Um 1900 waren bereits kombinierte Kratzen- und Naturkardenrauhmaschinen im Einsatz, welche von Rauhern als Spezialisten bedient wurden.

Literatur