Ochse

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Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ... Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Dorfwirtschaft > Landwirtschaft > Ochse

290 Stiere und Ochsen gab es 1835 im Kreis Recklinghausen. Hier im Bild um 1932/35 ein „Ochsentreiber". Die Ochsen wurden vor dem Wagen und Pflug von "Treibern" geführt.

Einleitung

Ochse, als Zug-, seltener als Masttier dienendes kastriertes männliches Rind (beim Nebeneinander von Stier und Ochse am gleichen Ort bezeichnet Stier stets das junge, Ochse dagegen das ältere, zum Ziehen angelernte Tier.

Zugochsen im 18. Jhdt. im Münsterland

Für leichte Zugarbeiten setzen Nebenerwerbskötter Anfang des 20. Jahrhunderts wohl auch noch junge Kühe ein

Um 1822/1835 waren im Kreis Borken an Vieh gezählt worden: 2.120 Pferde, 158 Fohlen, 153 Stiere, 755 Ochsen, 10.347 Kühe, 5.118 Jungvieh, 13.971 Landschafe, 1.246 Böcke und Ziegen, 6.244 Schweine. Da Pferde im Unterhalt erheblich teurer waren als Ochsen, bevorzugten Kleinbauern und Kötter den Einsatz von Ochsen dann als Zugtiere in der Landwirtschaft, wenn keine schweren Fuhren und Pferdedienste anfielen. Diese wurden auch in guten Grasgegenden (Auen) bevorzugt oder wo der Dünger rar war. Aus dem Einsatz von Ochsen ergaben sich vor 1800 ein mehrfacher nutzen:

  • geringere Kosten bei Ankauf und Ausbildung
  • geringere Unterhaltskosten
  • leichteres und damit kostengünstigeres Geschirr
  • der anfallende Mist ist auf Sandböden besser als Pferdemist
  • sind sie nicht mehr zur Arbeit einsetzbar, lassen sie sich mästen und noch gut verkaufen

Der Ochse ist pflegeleichter und gegen Krankheiten nicht so anfällig wie ein Pferd. Ochsen sind gegenüber Pferden nicht so gut einsetzbar bei nassen, schweren Böden und morastigen Gründen, schwierig wird es auch mit dem Futter bei sauren Wiesen und Weiden.

Anspannung

Man spannt den Ochsen nicht an den Hörnern ein sondern mit der Brust, dem Widerrist oder Nacken, dann ist er ebenso stark wie ein Pferd.