Über Krieg und Kriegführung (Clausewitz)/Band 7/XI

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
< Über Krieg und Kriegführung (Clausewitz)/Band 7
Version vom 31. Dezember 2023, 19:54 Uhr von WRost (Diskussion • Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Über Krieg und Kriegführung (Clausewitz)/Band 7
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[X]
Nächste Seite>>>
[XII]
Datei:Clausewitz Russland 1812.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Bemerkung

über die beobachtete Othographie der Ortsnamen.

Es ist für zweckmäßig erachtet worden, in dieser neuen Ausgabe die in der ersten obwaltenden Ungleichmäßigkeit in der Schreibung der polnischen und russischen Namen auf ein festes System zurückzuführen und diesem auch die beigefügte Uebersichtskarte zu accommodiren. Da in Folge des vielhundertjährigen Verkehrs der Polen mit den WEsteuropäischen Völkern ihre auf das lateinische Alphabet begründete Schreibart ihrer Namen bei und Eingang gefunden hat und uns durch Gewohnheit (wenn auch häufig genug mit unrichtiger Aussprache verbunden) vertraut ist, so erschien es nicht rathsam hierin zu ändern. Andererseits konnten nicht füglich die specifisch russischen Namen, wiewohl die Sprache, wenn audh eine eigenthümliche Schrift, doch ganz dasselbe Lautsystem hat, der polnischen Orthographie, wie seitens der Polen zu geschehen pflegt, accommodirt werden, da besonders die Eigennamen von Personen uns in der der deutsche Aussprache angepaßten Schreibart allen überliefert zu werden pflegen. Bezüglich der geographischen Namen entstand nur die Schwierigkeit, eine hinreichend bestimmte und historisch motivirte Grenzlinie zu finden, zumal die Sprachgebiete bei dem historischen Uebergreifen des Polnischen auf ursprünglich national-russsches Gebiet keineswegs fest abzugrenzen sind. Es schien gerechtfertigt, mit Vernachlässigung neuerer administrativer Grenzbestimmungen, die jahrhundertelange Ostgrenze des alten ponischen Reiches längs Düna und dnjepr (oder im Ganzen ungefähr den 48ten Längengrad) als Grenze der Anwendung polnischer Schreibart gelten zu lassen. Was östlich und nordöstlich dieser Linie von Ortsnamen in die Karte eingetragen ist und im Buche vorkommt, ist nach sorgfältiger Ermittlung der correcten russischen Orthographie aus den speciellsten Kartenaufnahmen des k. russ. Generalstabs der deutschen Aussprache entsprechend umschrieben, bloß mit der Modification, daß für den scharfen und weichen Zischlaut, resp. deutsches ß und s, der Ausruck s und z, der nicht nur vom Englischen und Französischen her dem deutschen Leser gekannt ist, sondern auch mit dem polnischen Schreibgebrauche übereinstimmt, eben deswegen auch für die russischen Namen beibehalten, und für den im Deutschen fehlenden, dem französischen j entsprechenden Laut des polnischen z in russischen Namen sh gesetzt wurde. Die übrigen im Polnischen von unserer Aussprache abweichenden Buchstaben sind folgende:

c überall wie deutsches z, auch vor a, o, u, vor Consonanten und zu Ende;
cz wie tsch;
sz wie sch;
rz wie rsch (der Zischlaut z weich, wie französisches j).

Das den slavischen Sprachen eigenthümliche, der Aussprache nsch schwer zu beschreibende härtere, gutturale l, das im Polnischen sogenannte gestrichene ł ist, wo es vorkommt, mit dem Strich bezeichnet, Das nasalierte a und e (ą, ę)ist wie on, en zu sprechen. Daß ein Doppelvokal wie ie, nicht wie im Deutschen, sondern getrennt zu sprechen ist, bedarf kaum der Erinnerung.