Pfalz
Pfalz ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Pfalz (Begriffserklärung). |
Die Pfalz ist ein historisches Territorium, welches den südlichen Teil des heutigen Bundeslands Rheinland-Pfalz einnahm.
Namen
Der Name Pfalz oder auch Rheinpfalz bezieht sich auf die Pfalzgrafschaft bei Rhein (comes palatinus Rheni), welche ab 1198 bis 1623 und von 1648 bis 1806 als Kurfürstentum bestand.
Vergleiche: Artikel Kurpfalz. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Geschichte
Das Gebiet der Rheinpfalz bestand im Mittelalter aus mehreren Territorien. Neben der Pfalzgrafschaft waren dies insbesondere das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und das Hochstift Speyer. Daneben existierten zahlreiche ritterschaftliche Vogteien und die beiden freien Reichsstädte Landau und Speyer. 1777 vereinigte sich die Kurpfalz mit dem Königreich Bayern, weil die bayerische Linie der Wittelsbacher ausstarb und der pfälzische Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz Bayern erbte.
Während der französischen Revolutionskriege wurde die Pfalz besetzt und größtenteils dem neugebildeten Département du Mont-Tonnerre zugeschlagen. Während der Besatzung, die bis zum Wiener Kongress 1815 andauerte, bestand von März bis Juli 1793 auf dem Gebiet der Pfalz und Rheinhessens die Mainzer Republik. Mit dem Münchner Vertrag am 14. April 1816[1] kam die Pfalz als neu gebildeter Rheinkreis zurück zu Bayern. Bereits 1837 wurde der Rheinkreis bei der Bildung der bayerischen Regierungsbezirke in Pfalz umbenannt[2].
Der Versailler Vertrag trennte 1919 das westliche Gebiet der Pfalz ab. Die Saarpfalz wurde dem Völkerbund unterstehenden Saargebiet zugeordnet.
Bei der Gründung des Bundeslands Rheinland-Pfalz am 30. August 1946 wurde die Pfalz als Regierungsbezirk Pfalz eingegliedert. Die rheinland-Pfälzische Gemeindereform 1968/69 schloss den Regierungsbezirk Pfalz und Rheinhessen zu Rheinhessen-Pfalz zusammen, welcher 2000 aufgelöst wurde.
Historische Quellen
- Artikel Pfalz. In: Wikisource, Die freie Quellensammlung (in Deutsch).
Bibliographie
In der DigiBib
Literatur
- K. H. Rothenberger, K. Scherer, F. Staab, J. Keddigkeit (Hrsg.): Pfälzische Geschichte. Band 1 und 2, Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2002, ISBN 3-927754-43-9
- Elisabeth Charlotte (Liselotte) von der Pfalz und ihre Briefe - Digitale Universitätsbibliothek Heidelberg
- Anton MÜLLER: Die Kirchenbücher der bayerischen Pfalz, Kaiserslautern 1925
- Georg Volkert: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte, München 1983
- Hartmann, Peter Claus: Bayern und Pfalz von 1816 bis 1945. Rheinkreis, Regierungsbezirk des Königreiches und ab 1918 des Freistaates Bayern (Königreich Bayern, Pfalz, Bayern, Rheinland-Pfalz), in: Kommission für bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte (ZBLG), 2014, Band 77 [Heft 2], S. 455-473
Archive und Bibliotheken
Archive
Weblinks
- Artikel Pfalz (Region). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Pfalz. In: Wikisource, Die freie Quellensammlung (in Deutsch).
- Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde
- Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
- Pfälzer Wörterbuch
- Linksammlung des Landesbibliothekszentrums zur Pfalz
Die Rheinpfalz im GOV
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Fußnoten
- ↑ Quelle: Die Staats-Verträge des Königreichs Bayern. Regensburg 1860 (Münchener Vertrag vom 14. April 1816)
- ↑ Quelle: Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern, 58/1837 vom 29.November 1837 (Königl. Allerhöchste Verordnung, die Eintheilung des Königreichs Bayern betreffend.)