Einsiedel Glashütte

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geographische Lage

Glashüttenstandort im Landkreis_Freudenthal in Österreichisch-Schlesien / Österreichisch-Schlesien im Süden des Fürstentum Neisse.

Liegt in der Nähe von Würbenthal.


Einführung

In der 1805 erschienenen Topographie des Reginald Kneifel [1] kann man auf S. 126 nachlesen: "Einsiedel im Fürstenthume Neiße, Troppauer Kreises, ein zum Fürstbischöflichen Amte Zuckmantel gehöriges Dorf am Oppa - oder Goldfluße, welcher es von Würbenthal scheidet, zwischen hohen Bergen, an der Strasse von Würbenthal nach Zuckmantel und Freywaldau,..." und wenig später - S.128: "Die ehemals da befindliche Glashütte war ein Eigenthum des Bisthums; wurde im Jahre 1661 auf 3 Jahre verpachtet, und hernach dem Glasmeister Elias Zenker sammt der fürstlichen Wiese erbeigenthümlich verkauft. Unter dessen Sohne Anton Zenker gieng dieses ganze Werk ein; die Gründe und Wohngebäude aber wurden an einem dortigen Einwohner verkauft, dessen 3 Söhne sie unter einander getheilt besitzen."

Die Glashütte wird auch von E.v.Czihak[2] detailiert beschrieben.

Glasmacher / Glasmeister

Nach Czihak 1636 gestattete der Bischof von Breslau den Aufbau einer Glashütte und verpachetete diese auf 6 Jahre dem Elias WILHELM, Glaser und Bürger zu Neisse. Nach dessen Tod 1638 übernahm die Hütte seine Witwe. Es folgten die Glasmacherfamilie REICH, zuletzt erneuert die Witwe Margaretha REICH 1657 den Mietvertrag auf ein Jahr. Nach deren Tod 1660 erbat sich Hans BARTHEL die Genehmigung zum Betrieb der Hütte, was dem "kunsterfahrenen Glaser" auch gewährt wurde, obwohl er lutherischen Glaubens war. Der letzte Pächter war Elias ZENKER, der 1723 seine Zinsen nicht bezahlen konnte. 1735 wurde ein Käufer für die Glashütte gesucht, um die rückständigen Zinsen zu bezahlen.

Dem 1986 entstandenen Gedenkbuch zu Einsiedel von Ernst Thiel[3] entstammt die folgende Liste der Besitzer der Glashütte in Einsiedel:

1636 Elias Wilhelm

1660 Johann Barthel und Frau Rosina

1664 Elias Zenkerund Frau Maria

1731 Anton Zenker

1752 Hans-Georg Kirschner

1769 Johann Georg Kirschner

1782 29.5. Georg Kirschner kauft das Glashüttengut samt "Kretscham"

1789 Franz Vater

1817 Franz Vater

1827 20.5. Johann Vater als Käufer des Glashüttengutes

Kirchenbücher

Die Anwesenheit von Glasmachern können durch Kirchenbucheinträge aus den online verfügbaren Matrikeln von Hermannstadt bestätigt werden. Die Matrikel beginnen 1681 in einem dreigeteilten Buch, das Hochzeiten, Taufen und Sterbefälle bis 1717 enthält.

besondere Kirchenbucheintragungen

Der o.g. Johann Barthel wird z.B. 1685 als Zeuge bei der Taufe eines Kindes aus Einsiedel genannt und seine Berufsbezeichnung ist mit "Glasmeister" angegeben.

21. Dezember 1685: Taufe von Adam Rohrbachs Kindt von Einsiedel; Mutter = Rosina, fili?? Christianus; Zeuge: Johann Barthel Glasmeister und Marina ... Vgl. dazu Link zur Taufe am 21.Dezember 1685

Literatur

  1. Lit.: Reginald Kneifel: Topographie des kaiserl. königl. Antheils von Schlesien, 2.Teil,1805, hier S.126 und 128 online verfügbar
  2. Lit.:E. v. Czihak: Schlesische Gläser, Eine Studie über die schlesische Glasindustrie früherer Zeit nebst einem beschreibenden Katalog der Gläsersammlung des Museums schlesischer Altertümer zu Breslau, Breslau 1891; hier: Seite 26 und 27
  3. Lit.:Thiel, Ernst: Einsiedel. Gedenkbuch eines sudetenschlesischen Waldhufendorfes im Altvatergebirge, 1986, Seite 42 und ff

siehe auch