Geldrike

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Allgemeines

Geldrike wird um 890 im Werdener Heberegister genannt. Zusammengesetzt ist dieser Name aus den Worten "Geld" = Opfer, Vergeltung, Zahlung und "Rike/Recke" = Hecke. Zu denken ist hier an den in der Nähe von Gennerich gelegenen sogenannten "Hiegenbusch" Heckenbusch oder Heckenwald.

'So stand es bisher in den Büchern'

Aber bei der Suche nach der Herkunft des Namens für eine frühe Siedlung am Osthang der Baumberge im Münsterland, fanden sich merkwürdige Dinge.

In der Zeit bis 1700, wurden die meisten Zahlungen von Naturalien auf Geld umgestellt. Das heißt: um 890 n. Ch. wurde mit Naturalien gezahlt. Damit steht wohl ausser Frage:

Geldrike ist ein Personenname.

In den Archiven findet sich ein Mann mit dem Namen Geldrike im Bereich Bremen, der einem Herren bei der Reparatur des Turmes in Golswerde behilflich ist.

Ein anderer Geldrike wird erwähnt in Gelmer bei Münster im Amt Jochmar als Gelderike.

Im adeligen Geschlecht der Steinfurter gibt es gleich zweimal den Namen Geldricus. Interessant dabei sind die Paten: 1.Die Staaten von Geldern, 2.Der Prinz von Oranien, 3.Der Prinz von Sachsen-Hildburghausen.

Im Hause derer von Sigmarshoven gibt es mehrfach den Vornamen Geldrich.

Und im adeligen Haus von Bronkhorst Styrum findet sich zweimal der Vorname Geldricus.


In:Utjeften fan de Fryske Akademy, Ausgabe 11: Seite 22: De grondnaam heest a.w.N° 327 or. v. 1424 Geldrik, mv, Geldrike.

Bei den frühen Bewohnern dieser Gegend, sind Ortsnamen die aus Personennamen abgeleitet sind, viel häufiger als allgemein angenommen.

Schreibweise

In der lateinischen Schrift, wurde am Anfang eines Wortes, das vorn mit - CH - gesprochen wurde - G - geschrieben.

Der Schreiber der um 890 n. Ch. den Namen Childerich aufschrieb, mußte also entscheiden wie dieser Name eines Mannes der vor ca. 400 Jahren gelebt hatte denn geschrieben werden müsste.

Er entschied sich für Geldrike.

Ch wird G geschrieben, und in der damaligen Landessprache (niederdeutsch und niederländisch) wurde kein G gesprochen sondern fast immer CH.


Für die Kinder gab es einen Übungssatz: Usse Chertrud heff so schöne chielle Cheochienen in chrauten Choarn.

Die Menschen die diesen Dialekt sprachen, sagten auch nicht gelb, sondern chiel oder chiäl, sie sagten nicht gestern sondern chistern, sie sagten auch nicht geben sondern chierm, das würde bedeuten, jemand sagt in der damaligen Landessprache,

in Chielderike wett denn teinten betaalt (in dem Ort den wir Chieldrike nennen wird der Zehnt bezahlt) und der Schreiber schrieb in lateinischer Schrift: In Geldrike decem usw.

In dem Register des Klosters Werden ist auch der Name des Nachbar Ortes aufgeschrieben, nämlich Basinseli, dort steht das eine Person zu einer Leistung verpflichtet ist.

Für die Schreibweise Geldrike ist es sehr interessant: das das Wort BASINSELI einmal mit -i- und drei Reihen tiefer nochmal (in alio Basenseli) geschrieben und zwar BASENSELI, in der zweiten Silbe ein -E- statt -I- das eröffnet die Möglichkeit zu denken, auch bei Geldrike könnte der Schreiber bei einer zweiten Nennung eventuell Gildrike geschrieben haben. Denn wer sich einmal verschreibt.....

In der niederdeutschen und in der niederländischen Sprache gibt es einige Worte die werden anders ausgesprochen als in der hochdeutschen Sprache. Wenn man Geldrike vorn mit Ch statt G schreiben würde, nämlich so wie man ihn hier im plattdeutschen Münsterland spricht, dann wäre der Personenname Cheldrike.

Cheldrike wird bei Arthus als ein Herzog aus Westphalen benannt. Aber das ist ja nur eine Sage, und bei Sagen weiß man ja: es könnte vielleicht ein bisschen.....

Cheldrike

In der Zeit vor 890 n. Ch. waren die Acker und Weideflächen noch nicht fächendeckend bewirtschaftet, immer wieder wüste Flächen, Sumpf und Wäldflächen. Zu der Zeit gab es bei den Stämmen, die man zu den germanischen zählt, noch die Flächen die allen gemeinsam zur Verfügung standen, Wiesen, Felder und Waldflächen, diese Flächen wurden auch Allmende oder Gemeinheit genannt. Die Gemeindeflächen wurden erst im neunzehnten Jahrhundert aufgeteilt.

Es sind keine Hinweise zu finden die auf Verpachtung von Hecken aus der Zeit vor 890 n. Ch. hindeuten.

Arthus

sicher ist das nur eine Sage, aber die Sachsen waren tatsächlich in der passenden Zeit in Britanien, cirka 450 n.Ch. In der Sage wird neben anderen führenden Kriegern ein Herzog aus Westfalen, mit Namen Cheldrike, genannt. In den Texten der Sage vom Koenig Artus findet sich auch der Passus: Cheldrike King of Germanie, im dazu gehörigen Register findet man unter Cheldrike: siehe Childric, also der Hinweis das der Name Cheldrike, Childric gesprochen wird. Von 450 n.Ch. bis 890 n. Ch. war genügend Zeit, um einen Ort nach einem führenden Krieger und Helden zu benennen.

Childerich I.

In vielen Büchern findet man die Geschichte des Childerich I. dem König von Austrasien (Ostfranken) ein Merowinger, ein Verwalter der Römer, er lebte von ca. 430 bis 481. Gregor von Tours schrieb um ca. 540 n. Ch.,also ca. 100 Jahre später, das was die Menschen erzählt haben, das kann stimmen, aber es können auch Kleinigkeiten ganz anders gewesen sein. Childerich musste in die Verbannung, 8 Jahre war er nicht in Austrasien, zu der Zeit waren die Sachsen gebeten worden in Britannien zu kämpfen um die Überfälle abzuwehren. 8 Jahre Kampf in Britannien da müssen Spuren sein, und zwar nicht nur in einer Sage. Nachdem er erfolgreich in Britannien gekämpft hatte, ging er zurück nach Austrasien. Die Grenzen der einzelnen Gebiete sind nicht genau zu bestimmen. Er ging wahrscheinlich dorthin wo er sich auskannte, dorthin wo seine Verwandten wohnten, in Richtung Osten.

Wenn das denn im Münsterland gewesen sein könnte, dann müsste das eigentlich an den Stellen im Münsterland zu finden sein, die am besten für das Leben der Menschen geeignet waren.

Bedingungen 1. Wasser 2. Hügel, und weite Sicht diese Bedingungen sind im Münsterland, am besten an den Hängen der Baumberge und der Beckumer Berge gegeben. Und genau dort findet man Jahrhunderte später Zeugnisse für eine sehr frühe Besiedlung in diesem Raum und Hinweise darauf, das die Familien die dort ihre Güter hatten, zu dem alten Adel zu zählen sind. Bei seiner Familie angekommen erzählt er von seinen Kämpfen und Siegen, und eine junge Frau hört von diesen Schilderungen, sie reist ihm nach, wohnte bei ihm und schenkt ihm vier Kinder, Chlodwig, Lantechild, Abofleda und Audofleda.

Seid cirka Christi Geburt gab es auch hier schon Eisenwerkzeuge, man konnte also schon sehr gut Gräben ausheben, um Haus und Hof, und natürlich sein Leben zu schützen. Am Baumberg sind vor einigen Jahren Siedlungsspuren ergraben worden die bestätigen das dort schon um 5000 v. Ch. gesiedelt wurde. Bis Basinseli sind es cirka 6 km also ein Fußweg von ca. 90 Minuten.

Zur Zeit der Völkerwanderung wurden einige Wohnsitze gewechselt. Die Thüringer waren mit ihrem König Bisinus noch Westen ausgewichen, zu der Zeit reichte das thüringische Reich als Folge der Völkerwanderung bis an den Rhein.

Im Jahr 1653 fand man in Tournai sein Grab, es enthielt viele wertvolle Grabbeigaben. Durch einen Siegelring mit einem stilisierten Porträt und der Umschrift CHILDERICI REGIS konnte das Grab eindeutig zugeordnet werden.

Basina

Basina, In einigen alten Schriften steht: In Thüringen hatte Childerich I. Basina, die Frau oder die Tochter, aber wahrscheinlich eine Verwandte des Königs Bisinus kennengelernt. Als Childerich wieder als König der Franken eingesetzt war, folgte ihm Basina von Basinseli bis nach Tournai in Belgien. Sie heirateten und bekamen einen Sohn mit Namen Chlodwig und zwei Töchter, Audofleda und Lantechild. Tournai war damals der Verwaltungsitz (Königssitz) von Childerich I.

Der kleine Ort Geldrike ist cirka 400 Kilometer von Tournay entfernt. Zu damaliger Zeit war das eine Entfernung von cirka 10 - 12 Tagesritten. Es wäre also durchaus möglich, das Childerich der Frankenkönig sich einige Zeit im Münsterland aufgehalten hat. Und in dieser Zeit lernte er auch Basina kennen, die Verwandte des Königs Bisinus in ihrem Anwesen in Basinseli (ca.10 km entfernt.)

Heute Bösensell, ein Ortsteil von Senden in Westfalen.

Kaiserswerth - Reginenborg - dat Schloet

Die alte Burg in dem Ort Geldrike wurde von den alten Leuten Kaiserswerth genannt. Werth ist eine Anlage von Wasser umgeben. Eine Erklärung für diese alte Bezeichnung könnte sein, das die Franken um 780 - 800 hier schon eine befestigte Burg vorfanden, wurde diese natürlich von der Führung genutzt, war Karl der Große - der Kaiser - in Geldrike? bei seinen Verwandten, denn das die Karolinger mit den Merowinger verwandt waren, steht außer Zweifel.

In alten Unterlagen des Schulten von Havixbeck finden sich auch die Bezeichnungen Reginenborg oder in Niederdeutsch (Plattdeutsch) dat Slot, das Schloss.

Reginenborg.

Die Burg in der jemand mit dem Namen Regine (Königin) lebte? Oder wohnte hier doch Reginmoud (Reginmod Reinmod Reinmodis Richmod Richtmoet)? Eine Frau die mit Wichmann III. dem Vogt der Klöster Borghorst und Metelen und Vreden, verheiratet war. Wie in damaliger Zeit üblich wurden die Namen der Vorfahren vererbt, so findet man ähnliche Namen wie Reinmod Richmot Richtmoet usw. fast nur in den Familien die mit dem Adel des Münsterlandes verwandt sind. Ein ganz besonderer Hinweis ist: Der Bischof von Münster organisierte die Beerdigung von Wichmann III, bei seinen Ahnen in Vreden. Die Familie von Twickel die um 1601 nach Havixbeck (früher Geldrike) heiratete, schreibt später: Ursprünglich kam unsere Familie aus Vreden. Dort soll jemand (um 800) aus der Familie von Twicklo, Güter von Karl dem Großen erhalten haben.


Die Borg befand sich an der steilsten Stelle des Ortes, eine Gräfte umgab die Borg, und zwei Quellen waren auf dem Grundstück vorhanden. Eine Zugbrücke befand sich noch in jüngerer Zeit (1600-1800) an der Südseite der Borg. In Richtung Osten heißt noch heute eine große Fläche Flothfeld (Flutfeld), das heißt wenn dieses Feld bewusst unter Wasser gesetzt wurde, war es kaum von Angreifern zu überwinden. Kaiserswerth 1237.jpg

Reinmod

In den Jahren 1022-1032 werden im Münsterland sieben Kirchen gestiftet. Von einer Frau mit dem Namen Reinmod Reginmod Reginmodis und ihrer Tochter Vrederuna.

Und im ganzen Bistum Müntser gibt es nur in Havixbeck (früher Geldrike) für zwei Familien das RECHT Kirchenvorstands Ämter zu VERERBEN.

Der Gemahl der Reginmod war Wichmann III. er war der Vogt der Klöster Vreden, Borghorst, Metelen und wahrscheinlich war er auch der Vogt des Bischofs von Münster. Er wurde im Jahr 1016 ermordet, und in Vreden bei seinen Vorfahren beigesetzt.

Es gibt Hinweise dafür, das Kaiserin Mathilde seine Verwandte gewesen sein könnte.

Namensänderung um 1137

Es steht nicht genau fest, warum Geldrike ab 1137 Havekesbeke genannt wurde.

Geldrike wird Havekesbeke

Vor 900 wird ein Hof in Geldrike dem Bischof von Münster, von einem - Wigger und seiner Frau - geschenkt, und im Jahr 1040 stiftet Bertheithe ihren Erbteil, den sie durch Urteil des Königs Heinrich III. zurückerhalten hat, dem Kloster St. Marien Überwasser zu Münster. Bertheithe wurde die erste Äbtissin von St. Marien Überwasser zu Münster, der Bischof Hermann I. von Münster, der das Kloster im Beisein von König Heinrich III. weihte, war ihr Bruder, und Nachfolgerinnen als Äbtissin wurden nacheinder ihre Schwestern Ida und Christina. Es deuten sehr viele Einzelheiten daraufhin. das die Familie am Baumberg in und um Nottuln, Schapdetten, Billerbeck, Holthausen und Havixbeck beheimatet war.

1137 wird dieser Ort ohne besondere Hinweise Havekesbeke Havekesbekeh Havirbeck Hauisbeck und ähnlichen Schreibweisen benannt. Die Bauernschaften Tilbeck und Northorpe waren wie Geldrike im Werdener Register aufgeführt, nun wird 1137 geschrieben: In dem Ort Hauikesbeke...... , und aus der Dorfbauernschaft, die das ganze Dorf sowie ein Stück Land von cirka 4km x 2km darstellt. Sehr interessant erscheint mir noch das auf einer Landkarte von 1726 gut zu erkennen ist, die Grundstücke und Häuser im Dorf Havixbeck gehörten drei Parteien, in rot dargestellt dem Kloster Überwasser, in gelb dargestellt dem Verwalter des Stiftes Überwasser in Havixbeck Schulze Havixbeck früher Schulze Wichmann, und die weiß dargestellten Grundstücke gehörten der katholischen Kirche von Havixbeck.

Dort wo früher Versammlungen der Heiden abgehalten worden waren, stellte man große Kreuze auf. Dort wo unsere Vorfahren ihre Toten beerdigt hatten, baute man vorzugsweise Kirchen. (Vreden, Borghorst, Freckenhorst und Havixbeck)In Havixbeck wurde 1991 ein Baumsarg gefunden. Dieser Sarg befand sich auserhalb der Kirchhofsmauer, man könnte annehmen, außerhalb des Kirchhofs beerdigt, das war kein Guter. Nun gehen wir mal davon aus, in Geldrike lebten schon Menschen als hier noch keine Kirchen gab. Wie oben bereits angesprochen, bei Grabungen in Borghorst Vreden und Freckenhorst fand man Baumsärge unter den Kirchen. Wie alt der Baumsarg den man in Havixbeck fand war, werden wir vielleicht nicht mehr erfahren. Der Baumsarg 1991 wurde nach einigen Versuchen, dem LWL übergeben. Der LWL leitete den Sarg weiter an das neugegründete Sepulkralmuseum in Kassel. Dort wird er aber nicht ausgestellt, sondern Instituten angeboten als Forschungsmaterial.

Geldrike wird Gennerich

In 35 Gemeinden rund um Havixbeck im Münsterland gibt es sogenannte Dorfbauerschaften. Das ist meistens der Bereich des Dorfkerns. Um diesen Kernbereich befinden sich meistens weitere Bauernschaften.

In Havixbeck wird die "Dorfbauernschaft" Gennerich genannt. Diese Bauernschaft Gennerich umfasst den gesamten Ortskern, und noch einiges mehr. Bei einigen Wissenschaftlern ist Gennerich eine Bauernschaft BEI Havixbeck. Aber woher sollen denn diese Menschen auch den Unterschied wissen, wenn so viele Archive noch geschlossen sind.

Dorfbauernschaften Münsterland

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