Wormditt
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Braunsberg > Wormditt
Einleitung
Wurmedythin (Wormditt) liegt an der Grenze der prußischen Stammesgebiete Pogesania und Warmia (später Ermland) und galt als Hauptstadt des alten Warmiens.
Wappen
Da die Volksetymologie aus dem prußischen Namen Wurmedythin die Sage vom Lindwurm ableitete, nahm die Stadt einen widersehenden, flammenspeienden silbernen Lindwurm mit über sich geschlagenem Schwanz in ihr Wappen auf.
Name
Der Name vedeutet frei übersetzt: alte Siedlung im Wald gelegen.
- prußisch "wurammans, uremmans, wurs" = alt
- "median" = Wald
- "ditun" = hinlegen
Urkundliche Erwähnungen:* Wurmdit/ Wormedith (1308 )
- Wurmedyten (1313)
- Wormenyt (1319)
- Wormditen/ Warmediten (1326)
- Wormendith (1343)
Allgemeine Information
Wormditt war eine Stadt im Landkreis Braunsberg.
Seit 1945 gehört die Stadt und heißt auf polnisch Orneta.
Zur Stadt Wormditt gehörten folgende Dörfer und Flecken:
Politische Einteilung
Die in der Stadt liegenden Ortsteile und Ortschaften wurden im Stadtgemeinde Wormditt zusammen gefasst.
Standesamt Wormditt
- Wormditt gehörte zum Standesamt Wormditt
- Zum Standesamt Wormditt gehörten folgende Orte : Wormditt, und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Wormditt
Einwohnerzahlen
1820 [1] | 1875 [2] | 1880 [2] | 1885 [3] | 1890[2] | 1900 [4] | 1905 [5] | 1933 [2] | 1939 [2] | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | 4.350 | 4.487 | 4.504 | 5.039 | 5.421 | 5.976 | |||
ka | |||||||||
ev | 399 | ||||||||
jd | 212 | ||||||||
ob |
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelisches Kirchspiel Wormditt
- Wormditt gehörte zum evangelischen Kirchspiel Wormditt.
- Zum Kirchspiel Wormditt gehörten folgende Orte : Wormditt, und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Wormditt
Schulorte
- Schulorte im Kirchspiel um 1890: Wormditt [6]
Friedhöfe
- Das Kirchspiel hatte um 1890 einen Friedhof in Wormditt an der Kirche. [6]
Katholisches Kirchspiel Wormditt
- Wormditt gehörte zum Kirchspiel Wormditt, St. Johannes d. Täufer.
- Zum Kirchspiel Wormditt gehörten folgende Orte : Wormditt, und .... [7]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchenspiels siehe: Kirchenbuchbestände Wormditt
Kirche St.Johannes der Täufer
- Die 1379 fertiggestellte Pfarrkirche St. Johann war die einzige Kirche des Ermlands mit einer chorlosen dreischiffigen Basilika.
- Agnes Miegel besang die imposante Backsteinkirche, die durch Anbauten von Kapellen ein viertes und fünftes Schiff erhielt.
- Auf dem Gut Krossen befindet sich eine Wallfahrtskirche, die nach dem Muster von Heiligelinde angelegt wurde.
Geschichte
- Video bei YouTube [1]
- 1308 Gründung durch den ermländischen Bischof Eberhard von Neiße.
- Etwa 1312 erhält der Lokator Willus, ein Neißer Bürgersohn, die Handfeste mit dem Stadtrecht und 121 Hufen.
- Der Ort war schon in altpreußischer Zeit eine Marktstätte und wurde 1313 urkundlich als Stadt belegt und von Bischof Eberhard mit einer Handfeste beliehen.
- Später kamen noch 100 Hufen Wald hinzu, auf dessen Gelände das Stadtdorf Bürgerwalde angelegt wurde.
- 1373 Vollendung des Rathauses. Im Turm des gotischen Rathauses hing die älteste Glocke des Ermlandes, und der Markt war von Laubenhäusern umgeben.
- 1341-1349 ist die Burg Residenz des Bischofs Hermann von Prag.
- 1805 Abbruch der Burg.
Reisebericht 1967
- [Nach dem Besuch von Frauenburg und Mehlsack] "Wormditt sieht etwas besser aus [als Mehlsack]. Damals tobte hier zweieinhalb Wochen lang der Krieg. Die Erde kochte unter den Explosionsteppichen der Stalinorgeln. Die Russen stürmten nicht von Osten, sondern von Westen. Was am 11. Februar 1945, als die Rote Armee Wormditt endlich überwalzen konnte, von der Stadt übriggeblieben war, wurde in Orneta umgetauft. Orneta hat heute mit Wormditt nicht viel Ähnlichkeit. Die Ruinen wurden abgeräumt und am Markt die Häuser instandt gesetzt". (Rheinische Post (Düsseldorf), Nr. 186, v. Samstag, 12. August 1967, "von unserem Mitarbeiter EGBERT A. HOFFMANN"].
Genealogische und historische Quellen
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Bibliografie
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Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WORITTKO04BC</gov>
Fußnoten
- ↑ Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820, S.181
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 http://www.verwaltungsgeschichte.de/heilsberg.html
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen (1888,Ostpreußen,S.134-136)
- ↑ http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/heilsberg.htm
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen)
- ↑ 6,0 6,1 Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.135
- ↑ Die katholischen Kirchspiele des Hochstifts Ermland mit den eingepfarrten Ortschaften,Stand: 1944
Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Königsberg (Provinz Ostpreußen) Stand 1.1.1945 | |
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