Willkischken/Kirche

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite gehört zum Portal Memelland und wird betreut vom OFB-Team Memelland.
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland
Disambiguation notice Willkischken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Willkischken (Begriffserklärung).
Wappen von Willkischken

Willkischken

Geschichte der Kirche
Memelland, Ostpreußen ___________________________________________

Fenster der ev. Kirche in Willkischken Am Winterhafen von Schmalleningken


Die ev. Pfarrkirche von Willkischken

< Zurück zur Hauptseite Willkischken hier klicken !


Kirchengebäude in Willkischken

Die erste Kirche

Schon 1560 wird von einer Kirche berichtet. Es war ein kleines Holzkirchlein mit einem Altar, einer Kanzel und einem Umkleideraum. Sie hatte bereits eine Glocke. Die Kirche war schließlich so baufällig, daß in den Jahren 1615 bis 1621 eine Grundüberholung notwendig wurde. Die Außenwände blieben erhalten, dagegen mußte das gesamte Innere samt den Türen und Fenstern renoviert werden. Ebenso bekam sie ein neues Dach mit Schindeln gedeckt (üblich waren damals noch Strohdächer). Um 1623 wurde eine zweite Glocke angeschafft. Der 30jährige Krieg hatte seine Auswirkungen. Schweden und räuberische Horden suchten immer wieder den Ort heim, plünderten, zerstörten und hinterließen große Schäden. Hierdurch drohte 1638 die Kirche wieder einzustürzen. Acht neue Stützbalken wurden eingebaut und die Wände mit eisernen Ankern zusammengehalten.

Die zweite Kirche

Eine neue Kirche war notwendig. Um 1650 wurde mit einem Neubau aus Holz und Mauerfachwerk begonnen und um 1652 fertiggestellt. Sie hatte 12 Fenster mit je vier Scheiben, und ein Fenster in der "Dreßkammer" (Sakristei). Das Dach war mit 10.240 Schindeln gedeckt. Diese Kirche hat in den Schwedisch-Polnischen Kriegen 1655 bis 1660 wieder derart gelitten, daß 1664 schon wieder umfangreiche Reparaturarbeiten notwendig waren. Zwei Glocken und Inneneinrichtungen wie Taufbecken, Leuchter, Kirchenbänke usw. wurden in den Kriegen vernichtet oder geraubt. Dennoch konnte die Kirche erhalten und neu eingerichtet werden. Immer wieder litt die Gemeinde unter Kriegsfolgen. Der Siebenjährige Krieg brachte mit dem Russeneinfall im Spätsommer und Herbst 1757 das Ende dieser Kirche. Sie wurde, wie fast der ganze Ort, eingeäschert, die Bevölkerung fast vollständig ermordet. Die neuen Glocken sind vermutlich in der Feuersglut geschmolzen.

Die dritte Kirche

Um 1770 bis 1772 wird eine neue Kirche gebaut. Es ist ein massiver Bau mit Dachschindeln gedeckt.103 Fuß lang und 44 Fuß breit. Sie stand auf einem, von hohen Linden umrahmten Hügel. Eine neue Glocke mit einem Gewicht von etwa 700 Pfund hing in einem kleinen Turm. 1814 kam eine zweite Glocke mit hellem Klang hinzu. Sie wog ca. 230 Pfund und bekam den Namen "Louise". Bis zum Jahre 1896 diente diese Kirche der Gemeinde. Sie wurde baufällig und schließlich abgebrochen. An dieser Stelle steht das heutige Pfarrhaus. Frau Leidereiter, die Gattin unseres letzten Pfarrers, hinterließ uns in einem Bericht, daß im Keller ein Gang freigelegt wurde, der zu einem unterirdischen Gewölbe führte. Mauernischen dienten hier wahrscheinlich zur Aufnahme von Särgen. Man fand auch Knochenreste. [1]

Quellen

  1. Text von Werner Boes