Amt Wildeshausen (historisch)
Historische Hierarchie
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Wildeshausen
Alexanderstift
Wildeshausen an der Hunte südöstlich von Oldenburg wird erstmals 851 (Wigaldinghus) bei der Gründung des Alexanderstifts Wildeshausen durch einen Enkel Herzog Widukinds von Sachsen erwähnt.
Das Stift Vreden soll bereits vorher, um 839, vom Sohn Widukinds, Graf Wicbert (836-56, von Wigaldinghus oder Wildeshausen am Rande der späteren Grafschaft Calvelage) und dessen Frau Odrad oder dessen Sohn Waltbert gestiftet worden sein, welcher hier seine letzte Ruhestätte fand.
Zur Zeit Waltberts war Wigmann (855) Graf im Hamaland. Es waren Billunger, welche später die Vogteirechte über die Stifte Herford, Wildeshausen und Vreden im Westfalengau ausübten.
Egbert der Einäugige, Graf im Düffelgau, Drente, Salland, Hamaland und Vogt von Gennep, war Sohn Wigmanns I., Graf von Wigmodien und seiner Frau Frederuna. Er war durch Heirat der Tochter des Everhard Uurach (944 / 960, +966) Vetter Kaiser Ottos I. geworden. Seine Schwäger waren Dietrich von Franken, Bischof von Metz, (964-984), Berengar, Bischof von Cambrai (956-957) Unruoch, Graf in Teisterband (981, +1026). Egberts Sohn Eberhart starb 978.
Nach Egberts Tod schenkte Kaiser Otto II. dem Kloster Memleben (an der Unstrut bei Merseburg), den Ort Wildeshausen mit dem Alexanderstift und weiteren Gütern in Ammeren (Ommerland), Lohne und Drebber. Die genannten Orte lagen alle in der Grafschaft (Lerigau) der Grafen Bernhard (Pfalzgraf von Werla, „princeps militae“, „dux“, Sohn des Billunger Markgrafen Hermann) und Eilhard. Die Güter waren im Tauschwege von Bischof Liutolf (970-978) von Osnabrück an ihn gekommen.
Einen weiteren Sohn nannte Egbert der Einäugige nach seinem Vater: Wigmann (+1016). Erbbegräbnisstätte dieser Familie war weiterhin Vreden. Das Westmünsterland mit Vreden und die Grafschaft Calvelage im Lerigau, kam nach dem Tod des Grafen Wigmann im Jahre 1016 an den Grafen Hermann von Eenham, Sohn Gottfrieds von Verdun und der Billungerin Mathilde.
Noch zu Lebzeiten Hermanns von Eenham (+1027) kam es unter seinen Kindern zu einer Erbteilung, in deren Verlauf der älteste Sohn Hermann (von Calvelage, von Ravensberg, von Vechta) die Grafschaft im Westmünsterland und den Lerigau um Wildeshausen mit dem Sitz Calvelage erhielt, während Gottfried (1030/1060) Graf in Westfalen und im Stevergau mit dem Sitz Cappenberg und Besitz im sächsischen Westfalen bekam. Andere Besitzteile fielen an die Tochter Berthilde, welche Äbtissin zu Gandersheim wurde, den Sohn Gregor – Archidiakon zu Lüttich und die Tochter Mathilde (+n.1039), welche zumindest die Markgrafschaft Eenham durch Heirat 1015 an Reginhar V. von Bergen / Mons, Graf vom Hennegau (1014-1067) brachte und damit eine langwierige Auseinandersetzung der Familien um den Methingau beendete. Gräfin Richilde von Bergen/Mons brachte 1051 dann den Hennegau mit Bergen (Mons) an Graf Balduin von Flandern. Balduin IV. von Flandern hatte im Jahre 1033 die Burg Eename zerstört.
Die in der Ammerburg, im Ammerland (Ommenland) und Wildeshausen ansässigen Billunger nannten sich Grafen von Oldenburg. Hier kann die alte Stammburg der ammerländischen Billunger vermutet werden. Ein Seitenzweig des oldenburger Grafengeschlechtes nannte sich ab 1150 auch „von Wildeshausen“.
Äbtissin im Alexanderstift
- Erste Äbtissin in Vreden wurde Gräfin Bertradis aus der Familie der Stifter.
- Waltberts Tochter Mathilde (891-915) heiratete einen Grafen von Ringelheim bei Salzgitter. Nach dessen Tod wurde die Ww. Mathilde Äbtissin von Herford.
- Ihre Tochter Imma (von Ringelheim) (915-945) folgte ihr im Amt.
- Etwas später folgte ihr wiederum eine Imma (995), Tochter des Billungers Hermann (953/973), Vizeherzog von Sachsen. Deren Schwester Hatwig von Sachsen (+ 04.07.1014), war Äbtissin von Vreden und Gernrode im Harz.
Herrschaft und Vogtei
- um 1100 Grafen von Oldenburg /von Wildeshausen
- 1229 Vogtei dem Erzstift Bremen zu Lehen aufgetragen und belehnt worden.
- 1270 Aussterben der Linie im Mannesstamm, das Lehen war erledigt und fiel an Bremen zurück.
Amt / Herrschaft Wildeshausen
- um 1500 nach mehrfacher Verpfändung als Amt an das Hochstift Münster
- 1634 als Amt an Schweden
- durch den Westfälischen Frieden 1648 als Amt an das schwedische Herzogtum Bremen und Verden
- 1679 als Amt im Pfandbesitz des Hochstiftes Münster
- 1699 erneut an Schweden
- 1700/14 an Hannover
- 1803 vorübergehend, 1813/26 endgültig an Oldenburg
- 1946 an das Land Niedersachsen.
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