Delbrück

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Delbrück : Erstvorkommen des Namens, Ortsstatus, Grundherrschaften, Kirchenhinweise, historisch – topografische Entwicklungen und strukturelle Vernetzung im heimatkundlichen Zusammenhang zur Auffindung von Archiven, Quellen, Hinweisen...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis_Paderborn > Delbrück

Lokalisierung Delbrück innerhalb des Kreises Paderborn

Früherwähnung

Name

1219-38 „Thelebrugge"; 1266 „Dellebruggen"; 1276 „Delebrugge"; 1289 „Delbrucgen", 1391, 1415 Delbruge.

Ortbezeichnung

1250 „municio der Delbrugge"

Kirche

  • 1292 Bernh. capellanus i. Delbrugge.
    • Quelle Früherwähnung: Westfälisches Urkundenbuch III. Nr. 1447, IV. Nr. 1075; 1446, VII. Nr. 2143, Osnabrücker Urkundenbuch II. Nr. 112,

Landschaftslage

Delbrück liegt im sandigen Ostmünsterland in 95 bis 115 m Höhe am sanft südwärts zur anmoorigen Haustenbachniederung einfallenden Hang des flachen Delbrücker Landrückens inmitten einer von Streusiedlungen übersäten Bruchlandschaft.

Ortsursprung

Pagus Delbrück (Dorf) war immer bäuerliche Siedlung, hatte aber Markt- und Zollfreiheit, bestätigt 1591 durch Erzbischof Dietrich von Köln. Befestigung 1250 erwähnt.

Stadtgründung

1808-15 Flecken, nach 1815 Stadt im Amtsverband.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

In spät besiedeltem Gebiet (12.43. Jh.) gewachsene ( ?) Siedlung mit ungleichmäßigem Grundriß und rippenförmigem Straßennetz. Im Mittelpunkt die Kirche mit kreisförmigem Kirchplatz. Der alte Kirchhof durch Wall und Dornhecke (Hagedorn) befestigt.

Gebäude

Kath. Pfarrkirche Johannes der Täufer, romanische Gewölbebasilika, im 14. Jhdt. zur Hallenkirche umgebaut, Umbau nach 1853. Rathaus um 1590 neu erbaut. Pfarrhaus 1720. Schöne Fachwerkhäuser; in der Dorfbauerschaft der Valepagenhof, Fachwerk 1577.

Bevölkerung

Seuchen

Seuchen in Delbrügge wüteten im 30jährigen Krieg.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher (rk.) seit 1669.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Delbrück (Flecken 1808, Stadt 1815), „Delbrügksche Inzugsgelder" 1655/56 (Staatsarchiv Münster, Abt. Paderborn, Rechnungen).
    • Veröffentlichung: Joseph Brockmann, Delbrücksche Einzugsliste 1655/56. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Bd. I (1938), Heft 3, S. 151-154.

Bevölkerungsverzeichnisse

Mormonendaten

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Jüngere Einwohnerzahlen

Um 1800: 136 Feuerstellen, 1818: 962 Einwohner (E.), 1820: 907 E., 1843: 1.107 E., 1858: 1.224E.. 1871: 1.196 E., 1885: 1.257 E., 1895: 1.315 E., 1905: 1.391 E., 1913: 1.482 E., 1925: 1.489 E., 1933: 1.519 E., 1939: 1.633 E., 1946: 2.473 E., 1950: 2.365 E. (Stadtkern 1419 E., Feldmark 946 Einwohner.).

Sprache

Die niederdeutsche Mundart von Delbrück, die 1954 noch fest im Gebrauch war, liegt im Ostraum Arnsberg-Paderborn -Halle des Westfälischen, Kennzeichen: jiu 'euch', sin `(ich) bin', mi 'mir' und 'mich', buggen 'bauen'.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Immer Ackerbürgersiedlung. Bedeutende Märkte, um 1845: 4 Kram- und Viehmärkte. Zünfte seit Spätmittelalter. Daneben heute: Ziegel- und Drainrohrwerk (1868), Baumaterialien-Emma, Verzinkereiwerk (1926), 2 Möbelfabriken. Seit 1946 Fabriken für Matratzen und Bohnerwachs.

Verkehr

Delbrück liegt abseits des Hauptverkehrs. Kleinbahn Sennelager-Delbrück-Wiedenbrück der Westfälischen Landeseisenbahn (1902) als Verbindung zu Nebenstrecken. Bundesstraße Münster-Delbrück-Paderborn-Höxter. Landstraßen nach Bielefeld, Lippstadt, Büren-Brilon, Haaren-Marsberg.

Umgebungsbedeutung

Delbrück ist Mittelpunkt der Streusiedlungen der engeren Umgebung (Delbrücker Land).

Verwaltung

Rat

2 Bürgermeister, der eine von den sogenannten „Dorfstätten", der andere von den „kleineren Stellen" gewählt.

Gericht

Gogericht „vor dem Hagedorn" seit Mittelalter.

Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779

Landesherrschaft

Landesherren

Kriegerische Ereignisse

  • 1604. Einfall spanischer Freibeuter

Reichssachen

  • 1815 Gerichtskommission. 1879 Amtsgericht.

Siegel, Wappen, Fahne

Delbrueck-wap-alt.jpg Beschreibung:

Wappen (historisch): In Silber ein schwarzes Kreuz, nachweisbar seit 1683, zurückgehend vielleicht auf die örtliche Kreuzverehrung.

Siegel Die Stadt führte früher als Siegel und Wappen: In Silber ein schwarzes Kreuz, nachweisbar seit 1683,

Wappen Stadt Delbrück Kreis Paderborn.png Beschreibung:

Wappen (alt, ab 1939): In Gold ein schwarzer dreiästiger blattloser Hagedornstrauch mit roten Früchten (Anlehnung an die alte Gerichtsstätte).

Wappen stadt delbrueck1.jpg Beschreibung:

Wappen (neu, ab 1977 gültig): zeigt auf dem Wappenschild links den Hagedorn, nun mit 10 Früchten, die die 10 Orte symbolisieren, auf der rechten Seite den Boker Hund und unten das schwarze Kreuz, das das Siegel des Delbrücker Landes zierte.

Finanzwesen

Notgeld von 1921

Münzwesen

Notgeld, ausschließlich Papier. 1921: 25, 50 Pfg., 1, 3, 5 M.

Stadtgebiet

  • 1885: 483 ha, 1895: 487 ha, 1950: 485 ha.

Kommunalreform 1975

Die ostwestfälische Stadt Delbrück entstand in der heutigen Form durch die Kommunalreform 1975.
Die folgenden Orte zählen zur Stadt Delbrück:
Anreppen - Bentfeld - Boke - Hagen - Lippling - Ostenland - Schöning - Steinhorst - Westenholz.

Den Kern der heutigen Stadt bildet das "Land Delbrück" allerdings ohne Hövelhof, das ursprünglich ebenfalls zum Delbrücker Land gehörte. Hinzugekommen sind die Lippegemeinden Anreppen, Bentfeld und Boke.

Allgemeine Information

Die Stadt Delbrück ist die zweitgrößte Stadt des Kreises Paderborn. Der Ortskern liegt ca. 15 km westlich von Paderborn.

Es muss unterschieden werden zwischen dem Land Delbrück, dem Amt Delbrück, dem Dorf Delbrück und der Stadt Delbrück.

Land Delbrück

Das Land Delbrück war Teil des Hochstifts Paderborn. Es entsprach einem Amt und gehörte zum Oberamt Neuhaus. Es umfasste die heutigen Städte Delbrück und Hövelhof, jedoch ohne die Lippegemeinden Anreppen, Bentfeld und Boke. Das Land galt als eine Gemeinde, allerdings mit mehreren Bauerschaften. Nach der Auflösung des Hochstifts Paderborn durch den Einmarsch der Preußen 1802 behielt das Land zunächst seinen Status. Erst die Franzosen setzten 1808 eine neue Struktur durch.

Amt Delbrück

Mit den Reformen der Franzosen verlor das Land Delbrück seinen Charakter als das ganze Land umfassende Gemeinde. Das Land Delbrück wurde in mehrere Gemeinden aufgeteilt und zwar in das Dorf Delbrück, die Dorfbauerschaft, Hagen mit den Ortsteilen Nord- und Sudhagen, Westenholz, Ostenland und Westerloh mit den Ortsteilen Schöning, Lippling, Steinhorst und Osterloh. Diese Gemeinden wurden zum Canton und später zum Amt Delbrück zusammengefasst. Hövelhof wurde in diesem Zusammenhang von Delbrück getrennt und dem Amt Neuhaus zugeschlagen.

Das Amt Delbrück bestand bis zur Kommunalreform 1975.

Dorf Delbrück oder Delbrück-Mitte

Das Kirchdorf Delbrück bildete ab 1808 eine eigenständige Gemeinde. Es war Sitz der Amtsverwaltung des Amtes Delbrück. Ab 1825 war Delbrück auf dem Provinziallandtag vertreten und hatte somit den Status einer Stadt. Die Begriffe Dorf und Stadt Delbrück werden bis zur Kommunalreform 1975 nebeneinander gebraucht. Nach der Kommunalreform wurde aus dem Dorf Delbrück und der Delbrücker Dorfbauerschaft der Stadtteil Delbrück-Mitte.

Stadt Delbrück

Mit der Kommunalreform 1975 entstand die neue Stadt Delbrück, nun bestehend aus den Orstteilen Delbrück-Mitte, Lippling, Steinhorst, Schöning, Westenholz, Hagen, Ostenland und den Lippegemeinden Boke, Bentfeld und Anreppen.

Politische Einteilung

Die Stadt Delbrück mit heute (Stand: 2006) knapp 30.000 Einwohnern besteht aus 10 Orten nämlich den drei sogenannten Lippegemeinden Anreppen, Bentfeld und Boke, die vorher zum Amt Salzkotten gehört hatten, sowie Delbrück, Hagen (Nord- und Sudhagen), Lippling, Ostenland, Schöning, Steinhorst und Westenholz, die vorher zum Amt Delbrück gehörten.
Vor der Kommunalreform gab es auf dem Gebiet der heutigen Stadt Delbrück mehrere selbständige Gemeinden und zwar Boke, Anreppen und Bentfeld, die zum Amt Salzkotten-Boke gehörten. Die Gemeinden Delbrück, Dorfbauerschaft (die den Ort Delbrück praktisch wie ein Ring umgab), Hagen mit den Ortsteilen Nord- und Sudhagen, Ostenland, Westenholz und Westerloh mit den Ortsteilen Lippling, Schöning und Steinhorst, gehörten zum Amt Delbrück.

Ortsteile

Delbrück hat 10 Ortsteile:
Delbrück-Mitte
entstanden aus den ehemaligen selbständigen Gemeinden Delbrück und Dorfbauerschaft
Den Orten der ehemaligen Gemeinde Westerloh
Lippling
Steinhorst
Schöning
Den ehemals selbständigen Gemeinden
Ostenland und
Westenholz, sowie Hagen, das noch einmal in Nord- und Sudhagen unterteilt wird.
Die sieben bisher genannten Orte gehörten vorher zum Amt Delbrück. Hinzu kommen die drei Lippegemeinden
Anreppen,
Bentfeld und
Boke,
die vorher zum Amt Salzkotten-Boke gehörten.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Immer Bistum Paderborn, Archidiakonat des Dompropstes, 1954 Dekanat Delbrück. Kaplan 1292, Pfarrer 1321 erwähnt. Mutterpfarre ist wohl Boke. Wallfahrt zum hl. Kreuz von Delbrück seit 17. Jhdt.

Pfarrei (rk.)

Kirchbau um 1200, ein capellanus 1292 genannt, noch ungeklärt, ob Hörste oder Elsen Mutterkirche ist, auch Boke käme in Frage. Das Land Delbrück mit eigenartiger Verfassung hier eingepfarrt, katholisch geblieben. Seit 1496 Kreuzwallfahrt.

Pfarrbezirk

Die Pfarrei St. Johann Bapt. zu Delbrück umfaßt 1961 den Pfarrsitz, die Dorfbauerschaft, Nordhagen und Schöning

Kirchen u. Kapellen

Pfarrkirche St Johannes der Täufer (um 1200, gotisch umgebaut im 14. Jhdt., erweitert 1868), Hlg. Kreuz (1496), Uhrglocke (1200), Turmglocke (1518), Kirchensilber u. barocke Plastiken,

  • Kirche St Meinolf in Schöning (1922/23)
  • Kapellen:
    • Kreuzkapelle s. Sepulcri in Dorfbauerschaft, (1733)
    • Peter u. Paul auf dem Rellerhof (1876) (Hofzubehör)
    • St Joseph auf dem Vallpagenhof (Hofzubehör)
    • St Andreas auf dem Tegethof (1736) (Hofzubehör)
  • Prozessionskapellen:
    • am Zollbrett
    • auf dem Brink
  • Oratorien
    • im Krankenhaus St Josef (1858)
    • im Waisenhaus (1906).
      • 7 Fußfälle, 20 Heiligenhäuschen.

Reformation

Evangelische Kirchengemeinde Delbrück 1951, Kreissynode Paderborn.

Bekenntnisse

1871: 17 Ev., 1895: 6 Ev., 1925: 28 Ev., 1946: 241 Ev., 89% Kath.

Wohfahrtspflege

Hospital seit Mittelalter, als Krankenhaus 1862 (kirchliche Stiftung Valepage). Waisenhaus (kirchliche Stiftung Lohmann) 1867, in eigenem Haus 1906. Armenhaus. Elektrizität.

Bildungswesen

Schulwesen

Volksschule, 1785 genannt.

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv
  • Bau- u Kunstdenkmäler, Kreis Paderborn, S. 12 ff.
  • Westfälische Zeitschrift Bd. 77 II. S. 76, Bd. 80 S. 3 ff.
  • Brand, Jos. Studien zur Dialektgeographie des Hochstifte Paderborn und der Abtei Corvey (1914).
  • Wix, H.: Studien zur westfäl. Dialektgeographie Im Süden des Teutoburger Waldes, DDG 9 (1921).
  • Schmidt, W.: Das Land Delbrück und seine Bewohner, in: Westfälische Z. 18 (1857).
  • Richter, in : Bau- und Kunstdenkmäler des Kr. Paderborn (1899).
  • Hallermann, H. Die Verfassung des Landes Delbrück bis zur Säkularisation des Fürstbt. Paderborn, in: Westfälische Z. 77 (1919).
  • Bertelsmeier, E.: Bäuerliche Siedlung und Wirtschaft im Der Land (1942).

Literatur-Suche

Kirchliche Einteilung

Katholische Kirchen:

Bis 1706 gab es auf dem Gebiet der heutigen Stadt Delbrück lediglich zwei Kirchen, nämlich in Boke und im Dorf Delbrück selbst. 1706 erfolgte mit Hövelhof die erste Abpfarrung, wobei Hövelhof heute eine eigene Stadt ist und nicht mehr zu Delbrück gehört. Die zweite Abpfarrung erfolgte 1715 mit Westenholz. Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts erfolgten weitere Abpfarrungen.

Die katholischen Kirchengemeinden im einzelnen:

Anreppen St. Josef. Die Kirche wurde 1949 als Boker Filialkirche geweiht. Die Kirche wird von Boke aus betreut.
Bentfeld Die Kirche wird von Boke aus betreut.
Boke St. Landelius Pfarramt: Landelinusplatz 11, 33129 Delbrück, Tel.: 05250 / 933935
Delbrück St. Johannes bapt. Pfarramt: Kirchplatz 11, 33129 Delbrück, Tel.: 05250 / 939312
Lippling Pfarramt: Zur alten Kapelle 20, 33129 Delbrück, Tel.: 05250 / 7649
Ostenland Pfarramt: Auf dem Haupte 39, 3319 Delbrück, Tel: 05250 / 53259
Schöning Pfarrvikarie St. Meinolf Tel: 05250 / 52522
Steinhorst Pfarrvikarie Tel: 05294 / 387
Sudhagen Schlingerstraße 34, 33129 Delbrück, Tel: 05250 / 53384
Westenholz St. Josef Tel: 02944 / 419

Evangelische Kirchen

Delbrück Segenskirche Gemeindezentrum Driftweg 33, 33129 Delbrück, Tel: 05250 / 53461

weitere Kirchengemeinden

Außerdem gibt es in Delbrück noch eine syrisch-orthodoxe Kirchengemeinde mit eigener Kirche in der Südstraße in Delbrück, sowie ein Bethaus der baptistischen Gemeinde.

Historische und genealogische Quellen

Historische Quellen

  • Stadt Delbrück (Hg.) / Gerhard Kretschmann (Bearb.): Chronik der Stadt Delbrück, (von 1800 - 1900), Delbrück 2008.

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Für die katholische St. Johannes bapt. Gemeinde liegen Kirchenbücher seit 1666 vor. Sie werden noch in der Gemeinde selbst aufbewahrt. Anfragen dort werden von einem versierten Genealogen bearbeitet. Wer selbst forschen will, wird auf das Diözesanarchiv des Erzbistums Paderborn verwiesen. Dort sind Micorverfilmungen der Kirchenbücher vorhanden. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Kath. Kirchenbuch Delbrück. Dort sind auch Taufen, Eheschließungen und der Tod von Ortsfremden gelistet.
Duplikate der Delbrücker Kirchenbücher befinden sich im Staats- und Personenstandsarchiv Detmold. Die Kirchenbuchduplikate für den Zeitraum 1815 - 1874 liegen inzwischen auch als Digitalisate in der Edition Detmold (Vol. 79) vor. Bezugsquelle:

Zivilstandsregister

Die Zivilstandsregister, in denen während der Zeit des Königreichs Westfalen die Geburten, Eheschließungen und Todesfälle zusätzlich zu den Kirchenbüchern aufgezeichnet werden mussten, sind für die Commune Delbrück noch vorhanden. Sie liegen für den Zeitraum 1808 - 1813 im Staats- und Personenstandsarchiv Detmold. Sie sind eine wichtige zusätzliche Quelle und gehen in ihrem Informationsgehalt häufig über die Kirchenbücher hinaus.

Eheberedungen

Im Delbrücker Land mussten die Hofbesitzer bei Eheschließungen ein Protokoll aufnehmen lassen, das die Mitgift, die Abfindung von Geschwistern und die Rechte der abtretenden Hofbesiter regelte. Es wurde vom Gografen oder dem Hausgenossenrichter aufgenommen. Diese Eheberedungsprotokolle sind zum größten Teil noch vorhanden. Der geringere Teil liegt im Archiv des Altertumsvereins Paderborn (Zeitraum 1680 - 1690), weitere im Staatsarchiv Münster.(Signatur in Münster: Fürstbistum Paderborn, Landesherrliche Gerichte, Gogericht Delbrück Nr. 194 - 203.

Für folgende Zeiträume liegen die Eheberedungsprotokolle vor:

1650 Juli 3 - 1669 Juli 14 (Signatur MS Nr. 194
1670 März 21 - 1680 Februar 11 (Nr.195)
1680 - 1690 Archiv Altertumsverein (Codex 108)
1690 April 23 - 1699 Dezember 28 (Nr. 196)
1714 Mai 27 - 1722 November 27 (Nr. 197)
1723 Februar 4 - 1728 November 2 (Nr. 198)
1732 Dezember 4 - 1736 Januar 2 (Nr. 199)
1760 Februar 10 - 1764 August 24 (Nr. 200)
1764 - 1770 (201)
1798 Oktober 3 - 1802 September 2 (Nr. 202)
1802 September 23 - 1804 März 19 (Nr. 203)

Weinkäufe

Die Weinkäufe mussten immer dann gezahlt werden, wenn ein Eigenbehöriger Rechte an einem Hof gewann. Dies war regelmäßig bei Eheschließungen der Fall. Die Weinkäufe gelten daher als weitere wichtige genealogische Quelle. Für die landesherrlichen Höfe des Delbrücker Landes, in dem der Landesherr der größte Grundherr war, finden sich die Weinkäufe in den Ämterrechnungen des Fürstentums Paderborn. Sie werden im Staatsarchiv Münster aufbewahrt.

Bibliografie

Historische Bibliografie

Als wichtigste Überblicksdarstellungen sind zu nennen:

Angelika Pollmann: Geschichte des Delbrücker Landes, Horb am Neckar 1990
Amt Delbrück: Delbrücker Land, Delbrück 1970

Zur Rechtsgeschichte des Delbrücker Landes:
Manfred Köllner: Die Verfassung des Delbrücker Landes im 18. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte an der Universität Paderborn 17 (2004) Heft 2, S. 162 - 196.

Zu den Ortsteilen gibt es weitere Veröffentlichungen, die auch für die Familienforschung von hoher Bedeutung sind:

Josef Tönsmeyer: Das Lippeamt Boke, Salzkotten-Boke 1968
Heimatverein Ostenland (Hg): 700 Jahre Ostenland - Thomehope, Paderborn 1989
Alfons Hesse / Wilhelm Honselmann / Bernhard Hoppe-Biermeyer: 550 Jahre Steinhorst 1446 - 1996, Paderborn 1996

Für die Ortsteile Boke und Ostenland liegen darüber hinaus gedruckte Chroniken vor:

Heimatverein Boke (Hg): Boker Chronik 1800 - 1919, 1920- 1956 (zwei Bände in einem Buch), Paderborn 1999.
Heimatverein Ostenland (Hg): Chronik der Gemeinde Ostenland 1800 - 1850, Delbrück 1997.

Genealogische Bibliografie

In den folgenden zwei Büchern werden die Einzelhöfe der Gemeinden zum Teil mit Abfolge der Besitzer und weiteren genealogisch interessanten Daten dargestellt.
Heimatverein Ostenland (Hg): 700 Jahre Ostenland - Thomehope, Paderborn 1989
Alfons Hesse / Wilhelm Honselmann / Bernhard Hoppe-Biermeyer: 550 Jahre Steinhorst 1446 - 1996, Paderborn 1996

Zur Auswanderung aus dem Delbrücker Land liegen durch Herrn Heinz Marxkors bearbeitete Auswandererlisten vor. Leider sind diese nur in sehr geringer Auflage erschienen und daher schwer zu beschaffen. Im Diözesanarchiv des Erzbistums Paderborn sind die Exemplare jedoch vollständig vorhanden.
Heinz Marxkors: Auswanderer aus dem ehemaligen Kirchspiel Boke, Nachdruck mit Nachträgen, Ergänzungen und Berichtigungen, Bielefeld 2004.
Heinz Marxkors: Auswanderer aus den Ortsteilen Delbrück und Dorfbauerschaft im ehemaligen Kirchspiel Delbrück, Bielefeld 2000.
Heinz Marxkors: Auswanderer aus dem Kirchspiel Westenholz, Nachdruck mit Nachträgen, Ergänzungen und Berichtigungen, Bielefeld 2004.

Ebenfalls hilfreich bei der Auswanderersuche ist das Buch:
Ottmar Allendorf / Bernd Broer / Rolf-Dietrich Müller: Auf nach Amerika! Zur Amerika-Auswanderung aus dem Paderborner Land, Band2, Kreise Büren und Paderborn, Paderborn 1999.

Da eine ganze Reihe von Höfen des Delbrücker Landes dem Domkapitel in Paderborn eigenbehörig war, finden sich auch viele hochinteressante genealogische Daten in:
Leopold Schütte: Quellen zur Sozial- und Familiengeschichte der Eigenbehörigen des Domkapitel Paderborn, in: Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Bd. 41, S. 7 - 55.

Periodika

damals & heute. Informationen zu Geschichte, Natur und Heimatpflege aus Delbrück. Hrsg.: Bernhard Kößmeier, Stadtheimatpfleger Delbrück, Diebeskämpen 10, 33129 Delbrück-Boke, E-Mail: koessmeier@t-online.de 6/2007.

Archive

Stadtarchiv Delbrück

Verschiedenes

Berufsgenealogen

Manfred Köllner Köllner - historische Dienstleistungen

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Stadt Delbrück

Weitere Internetseiten:

Zum Ort Anreppen Anreppen
Zum Ort Bentfeld Bentfeld
Zum Ort Boke Boke
Zum Ort Delbrück Funki's Homepage
Zum Ort Ostenland Ostenland

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten


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