Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/017

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Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare
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furchtbarer Macht aus der Höhe zu Boden geschleudert, daß es kracht und dröhnt. Und nicht besser ergeht es seinem Gefährten, dem alten Seidenwollbaum; der muß seine Federn lassen. Wie bei einem Schneesturm der Schnee, so stöbern seine weißen Seidenwollflocken in den Lüften herum und verwandeln die Gegend wie in eine Winterlandschaft.

      Der Sturm wird immer ärger. So schlimm war's noch nie, sagen die Missionsgeschwister ängstlich zueinander. Und nun rauschen auch noch die schweren Regenschauer auf das Dach herab, daß es klingt und tönt. Wie eine wilde Jagd fegt der Sturm auf der Bühne herum, daß die Balken knarren. Nun ein Donnerschlag, Krachend und prasselnd, daß das ganze Haus erzittert. Dann wieder Blitz auf Blitz, Donner auf Donner, so daß es den Bewohnern ist, als ob sie sich mitten in einer schrecklichen Kanonade befänden. Und immer noch kein Ende; immer noch tost und heilt der Sturm. Einer der Missionare versucht es, über die Veranda zu gehen; er wird aber vom Sturm und Regen zurückgerieben. Plötzlich hört man von der Mittelschule her ein schrilles Pfeifen und Krachen, dann den dumpfen Fall von irgend etwas Schwerem. Doch schon übertönt das Heulen des Sturmes alles andere. Ach Herr, sei uns gnädig und hilf uns! seufzen die Geschwister.

      Endlich läßt des Sturmes Gewalt nach; nur noch der Regen flutet herab. Die Geschwister eilen hinaus, in der Richtung, von der sie den schweren Fall gehört. Sie sind bald darüber im klaren. Da steht das ganze lange Schulgebäude ohne Dach vor ihren Augen. Mit unheimlicher Gewalt hat der orkanartige Sturm das schwere , 35 Fuß lange Wellblechdach aufgehoben, wie einen Ball in die Höhe geworfen und weit ab in die Plantage hinein auf die Palmen geschleudert. Wie Zündhölzer sind die armdicken Sparren zerknickt, wie Papier das Wellblech zerrissen. aber gottlob, kein Menschenleben ist dabei zu Schaden gekommen; es hätte noch viel schlimmer sein können!