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8. Für die weibliche Namengebung spielen fremdsprachliche
Vorbilder eine große Rolle. Biblische Frauennamen
wie Maria, Martha, Anna, Magdalena, Elisabeth, Eva
werden allerdings zunächst als Kalendernamen aufgefaßt
werden müssen, und die Vorherrschaft von Marie erklärt
sich wohl aus der Tatsache, daß die Mutter des Heilands
mehrere kirchliche Festtage hat, und das Neue Testament
außerdem noch andere Marien in die biblische Geschichte
einflicht. Heiligennamen sind Brigitte, Katherine, Sophie, Veronika. Auf französischem Einfluß beruhen Josephine,
Luise, Charlotte, Annette, Babette, Herniette, Lisette.
Ein russischer Name ist Olga, ein tschechischer Wanda.
9. Gern wird verkleinernde Wortbildung angewandt: die Silben -chen nach mittel- und norddeutscher Weise in Gretchen, Käthchen, Lenchen und -el nach oberdeutscher Weise in Christel, Franzel, Friedel, Gretel, Trudel. Kurzformen sind Hedi für Hedwig, Susi für Susanne.
10. Die Häufigkeit von Mädchennamen wie Anna, Elise und Marie ist die Ursache dafür, daß öfters zwei Vornamen eintreten, von denen naturgemäß nur einer Rufname ist. Dabei wiederholen sich manche Verbindungen, so daß sich Namen wie Annemarie und Marianne, Anneliese und Lieselotte als selbständige Vor- und Rufnamen einstellen.
11. Im allgemeinen beruhen die weiblichen Taufnamen zumeist auf fremdsprachlichen Vorbildern. Sie legen die fremde Klangfarbe nicht gern ab, und Endung wie Betonung widerstreben der deutschen Sprechart: Alma, Martha, Luise und Wilhelmine, Charlotte und Henriette. Hierin liegt ein scharfer Unterschied gegenüber den männlichen Vornamen, bei denen fremder Einfluß viel weniger bemerkbar ist. Der Unterschied rührt daher, daß