Bicker (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herkunft und Bedeutung==
==Herkunft und Bedeutung==
Eine allgemeingültige Interpretation des Namens Bicker und damit der von ihm abgeleiteten Schreibformen Bieker bzw. Biecker (aber auch Biker, Bikker, Bieger etc.) dürfte nicht möglich sein. Die meines Erachtens plausibelste Erklärung für die Herkunft dieses Namens leitet ihn aus dem althochdeutschen „pichan“ bzw. dem mittelhochdeutschen „bicken“ ab, welches sowohl „hauen“ als auch „stechen“ bedeuten kann. Auch die mit Bicker zusammengesetzten Namen wie Aalbicker (Aale werden gestochen), Nußbicker (Nußhauer) oder Steinbicker (Steinhauer) lassen diesen Deutungsansatz zu.
Eine allgemeingültige Interpretation des Namens Bicker und damit der von ihm abgeleiteten Schreibformen Bieker bzw. Biecker (aber auch Biker, Bikker, Bieger etc.) dürfte nicht möglich sein. Die meines Erachtens plausibelste Erklärung für die Herkunft dieses Namens leitet ihn aus dem althochdeutschen „pichan“ bzw. dem mittelhochdeutschen „bicken“ ab, welches sowohl „hauen“ als auch „stechen“ bedeuten kann. Auch die mit Bicker zusammengesetzten Namen wie Aalbicker (Aale werden gestochen), Nußbicker (Nußhauer) oder Steinbicker (Steinhauer) lassen diesen Deutungsansatz zu.
== Bicker als Beiname ==
Nach E. Weise soll Bicker - wohl im Sinne von „stechen“ ausgehend  - im mittelalterlichen Waffenhandwerk ein ehrender Beiname gewesen sein. Aus dem Bremer Rittergeschlecht von Luneberg hat sich so gegen Ende des 14. Jahrhunderts eine Linie mit dem Namen Bicker von Luneberg abgetrennt, die auch als Bicker von Bockhorst (1328), Bicker von Elme (1349) und Bicker von Borneborch (1367) aufgetreten sind. Schließlich verdrängte der Beiname Bicker den älteren Geschlechternamen von Luneberg und seit der Mitte des 15. Jahrhunderts ist dann das Richteramt in der Beverstedter Börde im erblichen Besitz der Bicker (von Luneberg).
Die Deutung des Namens Bicker als einen militärischen Beinamen mag im Fall der Bicker von Lune-burg vielleicht zutreffen, es scheint mir aber nicht möglich zu sein diese Namensdeutung zu verallgemeinern, da die meisten Träger des Namens Bicker, ausgehend von ihrer zumeist bäuerlichen Herkunft, wohl kaum in der Lage gewesen sein dürften sich einen militärischen Beinamen zu erwerben, oder zumindest als „Soldat“ die Bezeichnung Bicker - die dann wohl weniger als Berufs- denn als Tätigkeitsname (Bicker - Pikenier) zu deuten wäre - zu erlangen.
Andererseits lassen sich viele der im norddeutschen Raum auftretenden Bicker auf abgespaltene und verbürgerlichte Nebenlinien dieser Bicker von Luneberg zurückführen.


==Varianten des Namens==
==Varianten des Namens==

Version vom 2. Dezember 2005, 14:12 Uhr

Bicker (Familienname)

Herkunft und Bedeutung

Eine allgemeingültige Interpretation des Namens Bicker und damit der von ihm abgeleiteten Schreibformen Bieker bzw. Biecker (aber auch Biker, Bikker, Bieger etc.) dürfte nicht möglich sein. Die meines Erachtens plausibelste Erklärung für die Herkunft dieses Namens leitet ihn aus dem althochdeutschen „pichan“ bzw. dem mittelhochdeutschen „bicken“ ab, welches sowohl „hauen“ als auch „stechen“ bedeuten kann. Auch die mit Bicker zusammengesetzten Namen wie Aalbicker (Aale werden gestochen), Nußbicker (Nußhauer) oder Steinbicker (Steinhauer) lassen diesen Deutungsansatz zu.


Bicker als Beiname

Nach E. Weise soll Bicker - wohl im Sinne von „stechen“ ausgehend - im mittelalterlichen Waffenhandwerk ein ehrender Beiname gewesen sein. Aus dem Bremer Rittergeschlecht von Luneberg hat sich so gegen Ende des 14. Jahrhunderts eine Linie mit dem Namen Bicker von Luneberg abgetrennt, die auch als Bicker von Bockhorst (1328), Bicker von Elme (1349) und Bicker von Borneborch (1367) aufgetreten sind. Schließlich verdrängte der Beiname Bicker den älteren Geschlechternamen von Luneberg und seit der Mitte des 15. Jahrhunderts ist dann das Richteramt in der Beverstedter Börde im erblichen Besitz der Bicker (von Luneberg).

Die Deutung des Namens Bicker als einen militärischen Beinamen mag im Fall der Bicker von Lune-burg vielleicht zutreffen, es scheint mir aber nicht möglich zu sein diese Namensdeutung zu verallgemeinern, da die meisten Träger des Namens Bicker, ausgehend von ihrer zumeist bäuerlichen Herkunft, wohl kaum in der Lage gewesen sein dürften sich einen militärischen Beinamen zu erwerben, oder zumindest als „Soldat“ die Bezeichnung Bicker - die dann wohl weniger als Berufs- denn als Tätigkeitsname (Bicker - Pikenier) zu deuten wäre - zu erlangen. Andererseits lassen sich viele der im norddeutschen Raum auftretenden Bicker auf abgespaltene und verbürgerlichte Nebenlinien dieser Bicker von Luneberg zurückführen.

Varianten des Namens

Bieker, Biecker, Biker, Bikker, (?)Bieger

In USA auch: Beaker.

Ebenso zusammengesetzte Formen wie: Aalbicker, Nußbicker, Steinbicker.

Geographische Verteilung

Berühmte Namensträger

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Literaturhinweise

Weblinks