Groß Marzehns/Mühle: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. September 2011, 04:42 Uhr
- Der Schulze Michael Körnicke zu Großmarzehns beabsichtigt, auf einem ihm gehörigen Ackerstück, 20 Ruthen vom Wege nach Kleinmarzehns entfernt, eine auf fremdes Gemahl berechnete Windmühle zu erbauen. Indem dies Vorhaben hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird, werden zugleich alle diejenigen, welche dagegen begründete Einwendungen, sei es aus dem Gesetz vom 28. Oktober 1810, oder aus der Allerhöchsten Kabinetts- Ordre vom 23. Oktober 1826, machen zu können glauben, hiermit aufgefordert, dieselben binnen einer acht-wöchentlichen Frist dem Unterzeichneten schriftlich anzuzeigen. Belzig, den 6. Oktober 1842. Königl. Landrath Zauch - Belzigschen Kreises. von Tschirschky.
- Mühlenverkauf
Die zu Großmarzehns im Zauch-Belziger Kreise an der Straße von Belzig nach Wittenberg belegene, in Folge einer von der Königl. Hochlöbl. Regierung zu Potsdam ertheilten Conzession vom Jahre 1844 neu und massiv erbaute und mit Zink gedeckte holländische Windmühle mit zwei Mahlgängen mit Cylindern, einem Graupenwellengang und der Anlage zu einer Schneidemühle soll nebst den dazu gehörigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, sowie 2 Morgen 68 O.R. Acker, Familienverhältnisse wegen aus freier Hand verkauft werden Großmarzehns, den 22. April 1851 Adolf Wachsmuth
- Die Mühle wird erstmals 1858 als holländische Getreidemühle erwähnt.
- 15. Juni 1861 (ZBKBL) Am Dienstag den 25. Juni d. J., von Vormittags 9 Uhr ab, beabsichtige ich mein hierselbst belegenes Mühlengrundstück, bestehend aus einem massiven Holländer mit 3 Gängen, einem Wohnhaus mit Garten, Stallung und Scheune und einer bestellten Ackerfläche von 15 Morgen, gegen Zahlung des Meistgebots zu verkaufen. Kauflustige mache ich dies unter dem Bemerken bekannt, dass zur Sicherstellung des Gebots eine Kaution von 200 Thalern zu erlegen ist. Großmarzehns, den 10. Juni 1861. Der Mühlenmeister Hein.
- 01. März 1862 und 03. Mai 1862 (ZBKBL)
Notwendiger Verkauf. Die beim Dorfe Großmarzehns sub. No. 26 belegene, Vol. II. Fol. 13 des Hypothekenbuchs von Großmarzehns eingetragene, und dem Mühlenmeister Johann Heinrich Hein gehörige Holländer Windmühle nebst Zubehör, gerichtlich abgeschätzt auf 3557 Thlr. zufolge der nebst neuestem Hypothekenschein in unserem Bureau einzusehenden Taxe, soll am 2. Juni 1862, Vormittags 11 Uhr ausserordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Die Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben sich mit ihrem Anspruche beim Gericht zu melden. Niemegk, den 10. Januar 1862. Königliche Kreisgerichts-Commission.
- März 1864 unabkömmlicher Reservist Wassermüller Albert Puhlmann aus Großmarzehns
- 1872 Mühlenbesitzer Knape
- 1887 wird der Müllermeister Johann Gottlieb Fischer als Besitzer erwähnt, vorher hatte er in der Werdermühle als Mühlenmeister gearbeitet. Da er das Handwerk eines Wassermüllers erlernt hatte und diese Tätigkeit ihn mehr zusagte, verkaufte er 1900 seine Turmholländerwindmühle. Da er keine Wassermühle finden konnte erwarb er die Borner Windmühle.
- Die Marzehnser Mühle kaufte Richard Paul aus Groß Marzehns. Richard Paul, 1862 in Groß Marzehns geboren, war gelernter Müller und mit Anna Höpfner aus Starguth bei Zerbst verheiratet.
- Nach 1920 übernahm der 1898 geborene Sohn Richard die Mühle von seinen Vater und führte die Lohnmüllerei bis 1956 für die Bauern der Umgebung fort. Richard jun. hatte ab 1912 das Müllerhandwerk in der Treuenbrietzener Holländermühle erlernt.
Dessen Sohn Heinz Paul, geboren 1932, erlernte in der Wühlmühle zu Neschholz ab 1948 ebenfalls den Beruf eines Müllers. Da der Mühlenbetrieb 1951 in Groß Marzehns eingestellt wurde verblieb er in Neschholz wurde Mühlenmeister und erwarb 1974 dort ein Wohngrundstück. Die Marzehnser Mühle verkaufte er im Dezember 1984 an den jetzigen Besitzer Thomas Engel. Die Maschinen sind längst ausgebaut und die Mühlengebäude baulich umgestaltet.
- Grundbuchauszug:
- Eine holländische Windmühle mit Wohnhaus, Hof und Stall, Acker am Weg nach Wittenberg
- 1845 kauft die unverehelichte Emilie Ritter einen Ackerplan von 2 Morgen 68 Ruthen vom Schulzen Körnicke für ein Erbschaftsgeld von 40 Thalern und dem jährlichen Canon von 10 Scheffel Roggen Berliner Maß in Erbpacht, sie baut darauf eine holländische Mühle mit Stall.
- 1849 notwendige Subhastation, es kauft der Müllermeister Friedrich Adolph Wachsmuth für 150 Thaler
- 1851 erwirbt sie mit Kaufvertrag der Kossät Johann Friedrich Wilhelm Fräsdorf zu Klein Marzehns für 2800 Th
- 1858 kauft der Holzhändler August Born zu Lübnitz für 1600 Th
- 1858 Mühlenmeister Johann Heinrich Hein für 2000 Th
- 1862 Mühlenmeister Friedrich Wilhelm Knape für 3350 Th
- 1872 Mühlenmeister Friedrich Ernst Gaebler für 2500 Th
- 1883 Mühlenmeister Friedrich Michaelis
- 1887 Mühlenbescheider Gottlieb Fischer, auch 1885, 1895
- 1897 Mühlenbesitzer Richard Paul und Ehefrau Anna geb. Hoepfner, auch 1914 erw.