Engelbert Clefisch (1811-1857): Unterschied zwischen den Versionen

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Düsseldorf, 23. Okt. 1857
Düsseldorf, 23. Okt. 1857
 
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Gestern Morgen gegen 3 Uhr verkündete die Armensünderglocke die Vollziehung einer Hinrichtung im hiesigen Arresthause. Der Verurtheilte war der Holzschuhmacher und Tagelöhner Engelbert Klefisch aus Ramrath im Kreise Grevenbroich.
Gestern Morgen gegen 3 Uhr verkündete die Armensünderglocke die Vollziehung einer Hinrichtung im hiesigen Arresthause. Der Verurtheilte war der Holzschuhmacher und Tagelöhner Engelbert Klefisch aus Ramrath im Kreise Grevenbroich.

Version vom 5. August 2011, 10:20 Uhr

Engelbert Clefisch

Engelbert Clefisch wohnte mit seiner Familie in Ramrath und wurde durch den Raub und die Mordtat in Gubisrath bekannt.


Seine Eltern und Herkunft

Die Familie stammte aus Allrath.

Seine Eltern waren
Wilhelm Clefisch aus Niederembt    
Petronella Hamacher aus Allrath  
das Paar heiratete am 18.08.1799 in Allrath  


Kinder der Eheleute waren
  1. Anna Odilia, ~28.08.1803
  2. Thomas, ~18.09.1805
  3. Maria Catharina, ~12.07.1807    
  4. Wilhelm , ~13.07.1809
  5. Engelbert, ~17.11.1811 
  6. Peter, ~20.11.1813     
  7. Godefried, ~09.11.1815 
  8. Maria Catharina, ~04.04.1817  

sämtliche in Allrath getauft. 



Die Hinrichtung des Engelbert Klefisch

aus Ramrath, Kreis Grevenbroich am 22. Oktober 1857 in Düsseldorf


Der Prozeßbericht 1860

Düsseldorf, 23. Okt. 1857

Bericht der NGZ 2011

Gestern Morgen gegen 3 Uhr verkündete die Armensünderglocke die Vollziehung einer Hinrichtung im hiesigen Arresthause. Der Verurtheilte war der Holzschuhmacher und Tagelöhner Engelbert Klefisch aus Ramrath im Kreise Grevenbroich.

Er war am 28. April d. J. von dem hiesigen Assisenhofe zum Tode verurtheilt wegen vorsätzlicher Tödtung des Privatförsters Christian Chateau, den er erschoß, als derselbe ihn bei Verübung eines Fruchtdiebstahls auf dem Schilderhof bei Gubisrath auf frischer That ertappte.

Klefisch war ein verwegener, in der ganzen Umgegend gefürchteter Mensch und vieler Diebstähle bezüchtigt, bei deren Verübung er stets bewaffnet war. Seinen frevelmüthigen Sinn mag man daraus erkennen, daß er einstmals die Aeußerung fallen ließ: aus dem Leben eines Bauern mache er sich nichts; er schießt einen Bauern für 2 Sgr. todt.

Die am gestrigen Tage erfolgte Verkündigung seines allerhöchsten Orts bestätigten Todesurtheils erschütterte ihn gewaltig; dem Zuspruche seines geistlichen Beistandes, des Seelsorgers am hiesigen Arresthause, Hrn. Pastor Geret, gelang es indessen, ihn so weit aufzurichten, daß er in frommem Gebete sich zum Tode vorbereitete und nach abgelegter reumüthiger Beichte die hl. Kommunion empfing. Darnach ergab er sich mit Resignation in sein Schicksal und bestieg heute Morgen ruhig und gefaßt das Schaffot. Eine erschütternde Scene bot der Abschied von seiner Frau, die ihn in rührenden Worten beschwor, die Sorge um sie wie ihre 5 Kinder sich aus dem Sinne zu schlagen und in diesem letzten Augenblicke nur an die Rettung seiner unsterblichen Seele zu denken.

Das Gefühl, daß er durch seinen schimpflichen Tod den Seinigen unauslöschliche Schmach für alle Zeiten hinterlasse, quälte ihn sehr und beunruhigte seine letzten Stunden.


Quelle: Bayerisches Volksblatt 1857

siehe auch
Standesamt Evinghoven
Sterbe-Register 1857, No. 38
http://wiki-de.genealogy.net/Datei:EV-S1857.djvu


Der Raubmord wird 1860 zu den schwersten Kapitalverbrechen Preußens gezählt.
Hier der Proßeßbericht!