Deutsche Namenkunde (Kluge)/020: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Juni 2011, 18:19 Uhr

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für die Bildung von Ortsnamen (unten S. 34) eine große Bedeutung.

      7. Die Namengebung geht nicht von dem Namenträger aus, sondern von Personen der Umgebung. Aber nicht bloß die Familienangehörigen oder das Gesetz der Familientradition sind schuld an der Namengebung, sondern auch der weitere Bekanntenkreis oder die Dorfgemeinde, wenn oft Scherz- und Spitznamen eine Rolle spielen. So könnte ein Schmied, der den Namen Schmidt als Familiennamen trägt, oder ein Wagner, der den Familiennamen Wagner hat, von der Dorfgemeinde leicht Rußwurm oder Krummholz genannt werden, weil dies landschaftliche Scherznamen für die betreffenden Berufe sind. Entsprechendes gilt von Knieriem (Cnyrim) = Schuster, Schuhmacher. Solche Familiennamen wie Rußwurm, Krummholz oder Knieriem setzen sich als Familiennamen fest so gut wie Fuchs oder Witkop, die auch als Eigenschaftsbeinamen zunächst vielleicht nur Scherzworte für Rothaarige oder Weißhaarige waren. Auch Herkunftsnamen wie Kosack oder Türk sind vielleicht nur alte Spottnamen, wenn die ersten Namenträger nicht in der Ferne gewesen waren, sondern nur prahlerisch von fernen Reisen erzählten. Überhaupt können unter der Fülle unserer Familiennamen sehr viele Scherz- und Spottnamen stecken, die nicht mit Sicherheit festzustellen sind. Da Breitkopf und Breithaupt in früheren Zeiten verhüllende Beinamen des Bären waren, konnte ein Mann des Namens Bär, auch wenn er von einem Häusernamen (oben S. 11) seinen Familiennamen ererbt hatte, im Scherz Breithaupt oder Breitkopf genannt werden. Da unsere Familiennamen meist mehrere Jahrhunderte alt sind, aber die Geschichte unserer