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Bearbeitung des Projekts '''"Mobilität in Familien kirchennaher Berufe"''',  
Bearbeitung des Projekts '''"Mobilität in Familien kirchennaher Berufe"''',  
z.B. Pastorenfamilie JUCH aus dem Eichsfeld; Pastorenfamilie DE LOSEA/DELOSEA in der Schweiz; Lehrerfamilie WOLTMANN im Raum Hannover; Organistenfamilie REUSE zwischen Göttingen und dem Eichsfeld; Pastoren- und Lehrerfamilie VASANTES im Raum Bückeburg-Hannover.
z.B. Pastorenfamilie JUCH aus dem Eichsfeld; Pastorenfamilie DE LOSEA/DELOSEA in der Schweiz; Lehrerfamilie WOLTMANN im Raum Hannover; Organistenfamilie REUSE zwischen Göttingen und dem Eichsfeld; Pastoren- und Lehrerfamilie VASANTES im Raum Bückeburg-Hannover.
== Entstehung des Projekts ==
Im Rahmen der Vorarbeiten zur ''CONFINTEA'', der Weltkonferenz der Unesco für Erwachsenenbildung 1997, und der Arbeiten des Unesco-Instituts für Pädagogik in Hamburg zur weltweiten Alphabetisierung, wurde wiederholt ein Thema angesprochen, das der Projektleiter erstmals etwa 1993 ausführlich mit Paolo Freire erörtert hatte.
In vielen Entwicklungshilfeprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika zeigt sich, daß Menschen, die der Kirche nahe stehen, in besonderer Weise auf die Alphabetisierungsprogramme ansprechen oder dass Menschen, die lesen und schreiben können, häufig im Umfeld der Kirchen z.B. als Küster/Hausmeister, Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern oder Lehrer/Lehrerinnen, tätig sind. Diese Übernahme dieser Tätigkeiten oder Berufe erweist sich für sie und ihre Familien oft als erster Schritt auf der Leiter sozialen Aufstiegs. Die erreichte Position wird in der nächsten Generation in der Regel mindestens gefestigt, häufig jedoch als Basis für die Bemühungen um weitere vertikale Mobilität genutzt.
Daraus ergab sich die Frage, ob diese Konstellation auf spezifische Bedingungen heutiger Entwicklungsprogramme zurückzuführen ist, z.B. auf das besondere Engagement der Kirchen, oder für Gesellschaften an der Schwelle zur allgemeinen Literazität überhaupt als typisch anzusehen ist. Seit langem bekannte Befunde zur Funktion des Volkschullehrerberufs als Aufstiegsberuf deuten in diese Richtung.
Die Anbindung des Projekts an den Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg legte es nahe, mit den Untersuchungen bei Lehrerfamilien vor Einführung der allgemeinen Schulpflicht einzusetzen. Um den Einstieg in exemplarische Familiengeschichten zu erleichtern, wurde zunächst auf genealogische Daten aus einzelnen Dorfchroniken und aus den Vorfahrenreihen von Projektmitarbeitern zurückgegriffen. Es zeigte sich schon in der Vorbereitungsphase, dass die Berücksichtigung von anderen Berufs- und Standesgruppen äußerst sinnvoll war, da Doppeltätigkeiten Lehrer/Kirchenältester, Organist/Küster etc. eher die Regel als die Ausnahme waren.
Heute verfolgt das Projekt Linien im Bereich von zehn jetzigen und ehemaligen Landeskirchen zwischen dem Odenwald und Ostpreußen und rekonstruiert die Berufssituationen in Lehrer-, Küster-, Organisten- , Kirchenvorsteher- und einzelnen  Pastorenfamilien zwischen dem 16. und dem frühen 19. Jahrhundert.

Aktuelle Version vom 27. April 2011, 11:01 Uhr

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Bearbeitung des Projekts "Mobilität in Familien kirchennaher Berufe", z.B. Pastorenfamilie JUCH aus dem Eichsfeld; Pastorenfamilie DE LOSEA/DELOSEA in der Schweiz; Lehrerfamilie WOLTMANN im Raum Hannover; Organistenfamilie REUSE zwischen Göttingen und dem Eichsfeld; Pastoren- und Lehrerfamilie VASANTES im Raum Bückeburg-Hannover.

Entstehung des Projekts

Im Rahmen der Vorarbeiten zur CONFINTEA, der Weltkonferenz der Unesco für Erwachsenenbildung 1997, und der Arbeiten des Unesco-Instituts für Pädagogik in Hamburg zur weltweiten Alphabetisierung, wurde wiederholt ein Thema angesprochen, das der Projektleiter erstmals etwa 1993 ausführlich mit Paolo Freire erörtert hatte.

In vielen Entwicklungshilfeprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika zeigt sich, daß Menschen, die der Kirche nahe stehen, in besonderer Weise auf die Alphabetisierungsprogramme ansprechen oder dass Menschen, die lesen und schreiben können, häufig im Umfeld der Kirchen z.B. als Küster/Hausmeister, Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern oder Lehrer/Lehrerinnen, tätig sind. Diese Übernahme dieser Tätigkeiten oder Berufe erweist sich für sie und ihre Familien oft als erster Schritt auf der Leiter sozialen Aufstiegs. Die erreichte Position wird in der nächsten Generation in der Regel mindestens gefestigt, häufig jedoch als Basis für die Bemühungen um weitere vertikale Mobilität genutzt.

Daraus ergab sich die Frage, ob diese Konstellation auf spezifische Bedingungen heutiger Entwicklungsprogramme zurückzuführen ist, z.B. auf das besondere Engagement der Kirchen, oder für Gesellschaften an der Schwelle zur allgemeinen Literazität überhaupt als typisch anzusehen ist. Seit langem bekannte Befunde zur Funktion des Volkschullehrerberufs als Aufstiegsberuf deuten in diese Richtung.

Die Anbindung des Projekts an den Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg legte es nahe, mit den Untersuchungen bei Lehrerfamilien vor Einführung der allgemeinen Schulpflicht einzusetzen. Um den Einstieg in exemplarische Familiengeschichten zu erleichtern, wurde zunächst auf genealogische Daten aus einzelnen Dorfchroniken und aus den Vorfahrenreihen von Projektmitarbeitern zurückgegriffen. Es zeigte sich schon in der Vorbereitungsphase, dass die Berücksichtigung von anderen Berufs- und Standesgruppen äußerst sinnvoll war, da Doppeltätigkeiten Lehrer/Kirchenältester, Organist/Küster etc. eher die Regel als die Ausnahme waren.

Heute verfolgt das Projekt Linien im Bereich von zehn jetzigen und ehemaligen Landeskirchen zwischen dem Odenwald und Ostpreußen und rekonstruiert die Berufssituationen in Lehrer-, Küster-, Organisten- , Kirchenvorsteher- und einzelnen Pastorenfamilien zwischen dem 16. und dem frühen 19. Jahrhundert.