Goethe als Genealog (Kekule von Stradonitz)/05: Unterschied zwischen den Versionen
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{{NE}}Einen interessanten Beleg für diese meine Behauptung bietet die „Stammtafel des Hauses Medicis“, welche sich in den neueren Ausgaben der Werke Goethes im „Anhang zur Lebensbeschreibung des Benvenuto Cellini, bezüglich auf Sitten, Kunst und Technik“ findet. (Vgl. die Tafel.) | {{NE}}Einen interessanten Beleg für diese meine Behauptung bietet die „Stammtafel des Hauses Medicis“, welche sich in den neueren Ausgaben der Werke Goethes im „Anhang zur Lebensbeschreibung des Benvenuto Cellini, bezüglich auf Sitten, Kunst und Technik“ findet. (Vgl. die [[<noinclude>../Tafel 2</noinclude><includeonly>#Tafel 2</includeonly>|Tafel]].) | ||
{{NE}}Ich darf wohl als bekannt voraussetzen, daß der Goethesche „Benvenuto Cellini“ eine Uebersetzung ist. Dieser liegt zu Grunde die „<tt>Vita di Benvenuto Cellini orefice e scultore Fiorentino, da lui medessio scritta … dedicata all'Eccellenza di Mylord Riccardo Boyle … In Colonia, Per Pietro Martello</tt>“. | {{NE}}Ich darf wohl als bekannt voraussetzen, daß der Goethesche „Benvenuto Cellini“ eine Uebersetzung ist. Dieser liegt zu Grunde die „<tt>Vita di Benvenuto Cellini orefice e scultore Fiorentino, da lui medessio scritta … dedicata all'Eccellenza di Mylord Riccardo Boyle … In Colonia, Per Pietro Martello</tt>“. | ||
{{NE}}Goethe sagt von dieser Ausgabe selbst, der Druckort „Cöln“ sei ein „geheuchelter“, wahrscheinlich sei sie in Florenz um 1730 herausgekommen. Das von Goethe benutzte Exemplar dieser Ausgabe ist erhalten. Es befindet sich jetzt im Goethe-National-Museum zu Weimar. Vorn eingeklebt ist die „Stammtafel des Hauses Medicis“, von Goethes Hand, in, dem Wesentlichen nach, derselben Gestalt, in der sie Goethe später seinem Benvenuto Cellini beigab. Es ist daraus ersichtlich, daß Goethe die Stammtafel ursprünglich zu eigenem Gebrauche gefertigt und zum besseren Verständniß der Lebensgeschichte des Benvenuto Cellini in sein italienisches Exemplar dieser Lebensgeschichte eingeklebt hat. | {{NE}}Goethe sagt von dieser Ausgabe selbst, der Druckort „Cöln“ sei ein „geheuchelter“, wahrscheinlich sei sie in Florenz um 1730 herausgekommen. Das von Goethe benutzte Exemplar dieser Ausgabe ist erhalten. Es befindet sich jetzt im Goethe-National-Museum zu Weimar. Vorn eingeklebt ist die „Stammtafel des Hauses Medicis“, von Goethes Hand, in, dem Wesentlichen nach, derselben Gestalt, in der sie Goethe später seinem Benvenuto Cellini beigab. Es ist daraus ersichtlich, daß Goethe die Stammtafel ursprünglich zu eigenem Gebrauche gefertigt und zum besseren Verständniß der Lebensgeschichte des Benvenuto Cellini in sein italienisches Exemplar dieser Lebensgeschichte eingeklebt hat. |
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und benützteste Hilfsmittel des historischen Unterrichts“: Johann Stephan Pütters „Tabulae genealogicae ad illustrandam historiam imperii“ und in das Jahr 1788 endlich, also in Goethes Mannesalter, das erste, und bis in die letzten Jahre einzige, systematische Lehrbuch der Genealogie in der Weltlitteratur: Gatterers „Abriß“. Die Methode, kurz ausgedrückt, die Staatengeschichte genealogisch zu erläutern, war Goethe somit unzweifelhaft geläufig.
Einen interessanten Beleg für diese meine Behauptung bietet die „Stammtafel des Hauses Medicis“, welche sich in den neueren Ausgaben der Werke Goethes im „Anhang zur Lebensbeschreibung des Benvenuto Cellini, bezüglich auf Sitten, Kunst und Technik“ findet. (Vgl. die Tafel.)
Ich darf wohl als bekannt voraussetzen, daß der Goethesche „Benvenuto Cellini“ eine Uebersetzung ist. Dieser liegt zu Grunde die „Vita di Benvenuto Cellini orefice e scultore Fiorentino, da lui medessio scritta … dedicata all'Eccellenza di Mylord Riccardo Boyle … In Colonia, Per Pietro Martello“.
Goethe sagt von dieser Ausgabe selbst, der Druckort „Cöln“ sei ein „geheuchelter“, wahrscheinlich sei sie in Florenz um 1730 herausgekommen. Das von Goethe benutzte Exemplar dieser Ausgabe ist erhalten. Es befindet sich jetzt im Goethe-National-Museum zu Weimar. Vorn eingeklebt ist die „Stammtafel des Hauses Medicis“, von Goethes Hand, in, dem Wesentlichen nach, derselben Gestalt, in der sie Goethe später seinem Benvenuto Cellini beigab. Es ist daraus ersichtlich, daß Goethe die Stammtafel ursprünglich zu eigenem Gebrauche gefertigt und zum besseren Verständniß der Lebensgeschichte des Benvenuto Cellini in sein italienisches Exemplar dieser Lebensgeschichte eingeklebt hat.