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Auszüge aus "Woria - Der Kreis Pr. Eylau südlich des Stablack und der Eylauer Heide zur Zeit des Ritterordens und der preußischen Herzöge" von Martin Rousselle - Pfarrer in Canditten (1924): | |||
- Funde am Fuße des Schlossbergs bei Wormen wurden 1891 von Professor Hendeck Hügelgräber und Bannkreise gefunden. Diese Gräber beinhalteten allerlei Geräte und Schmuckgegenstände aus der Bronzezeit, zwischen 800 und 400 vor Christi. | |||
- Die ersten Bewohner der Provinz Wore waren die Prussen, ein Valk, das den Litauern nahe verwandt war. | |||
- Das Ländchen Wore wird zum ersten Mal 1254 von Bischof Anselm von Ermland beim Festlegen seiner Bistumsgrenzen erwähnt | |||
- Der Name Canditten (= kleine Furt) deutet darauf hin, dass der Oberlauf der Walsch ein unwegsames Sumpfgelände bildete, das sich an dieser Stelle überschreiten ließ. | |||
- Sehr häufig haften auch an den heutigen Orten die Namen ihrer einstigen Besitzer: Wurse (Worschienen). | |||
Version vom 3. März 2011, 12:02 Uhr
Worschienen (Prussischer Name: Wursynen, heute: poln. Worszynny)
Zuordnung im Deutschen Reich Provinz: Ostpreußen Bezirk: Königsberg-Land Kreis: Preußisch Eylau Kirchspiel: Kanditten (Canditten)
Geographie Kleines Dorf ca. 29 Kilometer südlich von Königsberg gelegen. Zeitweise gehörte das Dorf Wormen zu Worschienen. Es liegt an der westlichen Kreisgrenze von Preußisch Eylau, direkt am Kreisgebiet von Heiligenbeil. In westlicher Richtig befand sich die Eisenbahnstrecke (über Zinten nach Königsberg). In südlicher Richtung lag der Moos-Teich, in nördlicher Richtung Tannenwälder. Sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung wurden Felder bewirtschaftet.
Die Hauptstraße führt in westlicher Richtung nach Arnstein/Tiefensee und gabelt sich in östlicher Richtung gen Norden Richtung Wormen/Augam und gen Süden Richtung Sangnitten/Liebnicken. Östlich von Worschienen befindet sich der Schloßberg (ca. 1 Kilometer entfernt).
Orte in der Umgebung Wormen: ca. 1 Kilometer nordöstlich Sangnitten: ca. 1 Kilometer südöstlich Augam: ca. 2 Kilometer nordöstlich Rimlack: ca. 2 Kilometer östlich Liebnicken: ca. 2 Kilometer südöstlich Gut Garbnicken: ca. 4 Kilometer östlich Quehnen (Kaweinen): ca. 3 Kilometer nordöstlich Robitten: ca. 4 Kilometer nordöstlich Montitten: ca. 3 Kilometer nördlich Gottesgnade: ca. 3 Kilometer südlich Gut Maggen: ca. 4 Kilometer nördlich
Geschichte Bis 1945 gehörte es zum Deutschen Reich. Heute befindet es sich im nördlichen Polen. Auszüge aus "Woria - Der Kreis Pr. Eylau südlich des Stablack und der Eylauer Heide zur Zeit des Ritterordens und der preußischen Herzöge" von Martin Rousselle - Pfarrer in Canditten (1924): - Funde am Fuße des Schlossbergs bei Wormen wurden 1891 von Professor Hendeck Hügelgräber und Bannkreise gefunden. Diese Gräber beinhalteten allerlei Geräte und Schmuckgegenstände aus der Bronzezeit, zwischen 800 und 400 vor Christi. - Die ersten Bewohner der Provinz Wore waren die Prussen, ein Valk, das den Litauern nahe verwandt war. - Das Ländchen Wore wird zum ersten Mal 1254 von Bischof Anselm von Ermland beim Festlegen seiner Bistumsgrenzen erwähnt - Der Name Canditten (= kleine Furt) deutet darauf hin, dass der Oberlauf der Walsch ein unwegsames Sumpfgelände bildete, das sich an dieser Stelle überschreiten ließ. - Sehr häufig haften auch an den heutigen Orten die Namen ihrer einstigen Besitzer: Wurse (Worschienen).
Einwohnerzahlen
1939: 132 Einwohner
Einwohner Folgende Familien wohnten 1945 laut der Seelenliste des Bayrischen Lastenausgleichsamts in Worschienen (Bundesarchiv Ost-Dok. 3/253): - Bitter (7 Personen) - Dobrick (4 Personen) - Eckloff (1 Person) - Elsner (1 Person) - Freudenreich (7 Personen) - Grund (2 Personen) - Gemeinder (6 Personen) - Haberland (5 Personen) - Krause (1 Person) - Klein (1 Person) - Lang (7 Personen) - Link (1 Person) - Möck (6 Personen) - Melchien (11 Personen) - Meissner (7 Personen) - Michel (4 Personen) - Nehmke (1 Person) - Neumann (8 Personen) - Neldner (2 Personen) - Pieper (3 Personen) - Radtke (1 Person) - Robitzky (5 Personen) - Schirmacher (4 Personen) - Schirrmacher (7 Personen) - Steinau (3 Personen) - Thal (1 Person) - Tobaschus (1 Person) - Thimm (8 Personen) - Wölk (1 Person) - Wieck (3 Personen) - Wöllmann (1 Person) - Wohlgethan (4 Personen)
Verluste der Bevölkerung während der Vertreibung 1945
A. Tote
1. Ermordete
2. Während und an den Folgen der Flucht Verstorbene: 4
3. Während der Besetzung und Ausweisung Verstorbene: 3
4. Freitod
5. In der Verschleppung Verstorbene
B. Vermißte
1. Zivilvermißte: 8
2. Vermißte Volkssturm, RAD, HJ, usw.
II. Sonstige Verluste der Bevölkerung seit 1939
A. Tote
1. Vor der Flucht oder feindlichen Besetzung Verstorbene: 7
2. Gefallene: 6
3. In Kriegsgefangenschaft Verstorbene: 1
4. Nach der Flucht oder Ausweisung außerhalb der Heimat Verstorbene: 5
5. In der Heimat Verbliebene und dort Verstorbene
6. Unbekannt wann und wo Verstorbene
B. Vermißte
1. Vermißte Wehrmacht: 1
III. Gesamtverluste der Bevölkerung seit 1939
A. Tote: 26
B. Vermißte: 9
(gem. Gemeindeseelenliste Bayrisches Lastenausgleichsamt, S. 145)