Stuttgardt/Siedler 1772: Unterschied zwischen den Versionen

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K (hat „Die ersten Kolonisten von Stuttgardt“ nach „Stuttgardt/Siedler 1772“ verschoben: Namenskonventionen; Systematik)
(kein Unterschied)

Version vom 22. Januar 2011, 20:41 Uhr

Diese Seite gehört zur Familienforschung Neumark und wurde unter Mithilfe von Teilnehmern der Mailingliste Neumark-L erstellt. Die Daten aus den gesammelten Namensauszügen und -registern können in der Neumark-Datenbank durchsucht werden.


From: <a href="mailto:ulr-brig.schroeter@t-online.de?subject=Die ersten Kolonisten von Stuttgardt">Ulrich Schroeter</a>

<h2>Die ersten Kolonisten von Stuttgardt</h2>

VORBEMERKUNG 
Das Vietzer Tageblatt vom 1. April 1925, Nr. 77, 50. Jahrgang, 
Druck und Verlag von Paul Schroeters (meines Urgroßvaters) Buchdruckerei in 
Vietz a. d. Ostbahn,
veröffentlicht in dieser Jubiläumsausgabe etliche Namensartikel
geschichtlicher  Inhalte über Vietz und Umgebung. Nach Recherchen in der  
Staatsbibliothek zu  Berlin - Preußischer Kulturbesitz - ist das einzige 
Exemplar, das die  Vertreibung überdauert hat, in meinem Besitz.
Bevor dieses an die  Staatsbibliothek  übergeben wird, gebe ich Namen aus 
ausgewählten Artikeln in dieser  Jubiläumsausgabe zum Zwecke der 
Familienforschung in unsere neumärkische  genealogische Liste.

DIE ERSTEN ANSIEDLER VON STUTTGARDT und SCHARTOWSTAL, 
Verfasser Pfarrer Stäglich, Kriescht:
In STUTTGARDT wohnten nach den Eintragungen im ältesten Kirchenbuch, das     
ist dasjenige vom Jahre  1772:

Aleth; Johann; Eigentümer und Gerichtsmann; mit Ehefrau Anne Sophie, geb. Hären.
Ein Aleth noch um 1925 am Ort.

Bader; Johann Christian Gottlieb; Hausmann; mit Ehefrau Anna Elisabet, Geb.Otto. 

Bülow; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Elisabet, geb. Schaumburg.

Büttner; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Krüger.

Frey; Samuel; Eigentümer; mit Ehefrau Anna Elisabet, geb. Röstel.

Garbe; Michael; Hausmann; mit Ehefrau Elisabet, geb. Lindemann.

Grandke; Johann; Schulhalter; mit Frau Rosine, [ geb. ?].

Haßfort; ? ; Eigentümer; [nur diese beiden Angaben].

Hillius; Lorenz; Eigentümer; mit Frau Louise, geb. Klein.

Jahn; Johann Michael; Eigentümer; mit Ehefrau Louise, geb. Meißler.

Kiehn; Gottlieb; Schulze und Eigentümer; mit Ehefrau Louise, [geb.? ].

Kruschke; Christian; Eigentümer und Gerichtsmann; 
mit Ehefrau Anna Catharine, geb. Klawitz.

Kuhnert; Erdmann; Eigentümer; mit Frau Anne Sophie, geb. Beyer.

Kusian; Michael; Eigentümer; mit Ehefrau Anna, geb. Gerhardt.

Landsberger; Gottfried; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Landmann.

Lücke; Gottlieb; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothee, geb. Krüger.

Menschlaff; Heinrich; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothee Elisabet, geb. Ziem.

Mölle; Daniel; Eigentümer; mit Frau Marie, geb. Guhr.
Schreibweise später in Mille verändert.

Prentzlow; Johann; Eigentümer; mit Ehefrau Anna Christine, geb. Rätsch.

Quast; Friedrich; Eigentümer.

Riesener; Sigismund; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothee, geb. Schultze.
Ein Riesener noch um 1925 am Ort.

Saar; Christian; Eigentümer.

Schickert; Christian; Eigentümer; mit Ehefrau Anne, geb. Igel.

Schmiedel; George Friedrich;; Hausmann; mit Ehefrau Anna Sophie, geb. Bülow.

Schultze; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Mäuseler.

EIN ZWEITER GLEICHNAMIGER ANSIEDLER:
Schultze; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothea Elisabet, geb. Väugel.
Ein Schultz noch um 1925 am Ort.

Seiffert; Christoph; Eigentümer.

Sollwedel; Andreas; Eigentümer; mit Ehefrau Luise, geb. Sido.

Steinick; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Rosine, geb. Münch.

Zöllner; Christian; Schulze.

Zöllner; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Judith, geb. Wack.

Wätzel; Joseph; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Ebert.

von Werth; Renatus; Garnweber; aus Geerardsbergen / Flandern;
kam um 1813 nach Stuttgardt.

Wendler; Johann; Zimmermeister; mit Ehefrau [ohne weitere Angaben].
später nach 1772. Deren Tochter:

Wendler; Beate Wilhelmine; * Ende 1805 ;
Tochter des Johann Wendler.
Als erstes Kind  in der neuen Kirche in Beaulieu bei der feierlichen 
Kircheneinweihung am 8. Dez. 1805 getauft.





ZUSATZ:
Herkunft der Ansiedler unbekannt. Oft wohl Veteranen aus dem preuß. Heere
nach  dem Siebenjährigen Kriege, aber auch Handwerker aus den nahen Städten
Zielenzig,  Drossen, Sonnenburg und Sternberg. Ausnahme: der Garnweber Renatus 
von Werth aus Geerardsbergen/Flandern.

Die meisten dieser Namen um 1925 nicht mehr am Ort. Stuttgardt hatte für die 
Ernährung einer Familie viel zu kleine Grundstücke und lag auf Moorboden. 
Torfgewinnung war als Zusatzerwerb nicht ausreichend. Daher Abwanderung zur  
Arbeit  auf die großen Güter Mecklenburgs und Pommerns. 

Kirchliche Verfassung: Zunächst ohne eigene Kirche, aber mit eigenem Küster 
(Hennig in Beaulieu) und eigenem Kolonistenprediger Eckers und  
Kolonistengottesdienst in Kriescht. 
1804 mit Beaulieu und Schartowstal zur Mutterkirche Limmritz.
8.12. 1805 eigenes Kirchengebäude eingeweiht in Beaulieu für die zu einer 
Kirchengemeinde zusammengefaßten Koloniedörfer Beaulieu,  Stuttgardt und 
Schartowstal.
1813 kirchlich als Tochtergemeinde (Filialkirche) zu Kriescht.

Die Kolonie Stuttgardt bestand aus den 4 Teilen Langen-, Winkel-, Chaussee- 
und Landwehr-Stuttgardt. Die Herkunft des Namens sei unerfindlich. Auf keinen 
Fall könne sie von "der guten alten schwäbischen Haupt- und Residenzstadt" 
abgeleitet werden. Schwaben hätten hier nie gesiedelt. Im örtlichen Dialekt 
"Schtuckert" genannt. 



From: <a href="mailto:BarbaraRommel@aol.com">Barbara Rommel</a>

Und als Ergänzung hierzu wieder ein Auszug aus dem Artikel "Der Prozeß - Aus 
dem Jahrbuch für die Geschichte der Neumark, Landsberg/Warthe 1930 Von Paul 
Schwarz", veröffentlicht im Oststernberger Heimatbrief, herausgegeben vom 
Heimatkreis Oststernberg e.V.
Gemeint ist der Prozeß gegen "Schartow und Genossen" wegen Betruges bei der 
Abrechnung der Arbeiten zur Bewallung und Besiedelung des Warthebruchs, bei 
dem alle Gemeinden auf Veranlassung des Königs    1779 aufgefordert worden 
waren, Beschwerden in dieser Sache vorzutragen.

"STUTTGARDT: Der Ort hat von den Kolonien bei Kriescht den schlechtesten 
Boden: Sumpf und Morast. Am übelsten sind Christian Hatfurt, Merten Büttner, 
Johann Kerschen dran. Von den versprochenen Freijahren (6) ist ihnen das 
letzte nicht gehalten worden. Kein Schulhaus ist da, in dem auch Gottesdienst 
gehalten werden kann. Früher gingen sie nach  dem nahen Beaulieu, jetzt 
müssen sie nach Kriescht, wo ein Kolonistenprediger eingesetzt ist." 

Kontakt: Barbara Rommel <email>BarbaraRommel@aol.com</email>


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