Landkreis Pogegen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Landkreis Pogegen war ein Landkreis im Memelland und bestand in der Zeit zwischen 1920 (10. Januar 1920) und 1939. Er umfasste die nördlich der Memel gelegenen Teile der Landkreise Tilsit und Ragnit. 1939 wurde der Kreis aufgelöst, mit Zuordnung der dort gelegenen Orte zu den Kreisen Tilsit/Ragnit und Heydekrug.     
Der Landkreis Pogegen war ein Landkreis im Memelland und bestand in der Zeit zwischen 1920 (10. Januar 1920) und 1939 (30. September 1939){{MLRefAmtsblatt1}}. Er umfasste die nördlich der Memel gelegenen Teile der Landkreise Tilsit und Ragnit. 1939 wurde der Kreis aufgelöst, mit Zuordnung der dort gelegenen Orte zu den Kreisen Tilsit/Ragnit und Heydekrug.     
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Er wurde als Notlösung durch die Abtrennung des Memellandgebietes nach der Ratifizierung des Vertrages von Versailles 1919 gegründet.   
Er wurde als Notlösung durch die Abtrennung des Memellandgebietes nach der Ratifizierung des Vertrages von Versailles 1919 gegründet.   
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Aus Gründen der damaligen Verkehrsverhältnisse, wonach der Marktflecken Schmalleningken mit seinen Bewohnern 90 km von einem Verwaltungssitz entfernt lag, entschied der damalige Reichskommisar Regierungspräsident Graf '''Lambsdorf''', die abgetretenen Kreisteile nicht dem Kreis Heydekrug zuzufügen, sondern das Dorf Pogegen als Verwaltungsort eines neuen Kreises mit selbigem Namen zu benennen.
Aus Gründen der damaligen Verkehrsverhältnisse, wonach der Marktflecken Schmalleningken mit seinen Bewohnern 90 km von einem Verwaltungssitz entfernt lag, entschied der damalige Reichskommisar Regierungspräsident Graf '''Lambsdorf''', die abgetretenen Kreisteile nicht dem Kreis Heydekrug zuzufügen, sondern das Dorf Pogegen als Verwaltungsort eines neuen Kreises mit selbigem Namen zu benennen.
Das Dorf Pogegen hatte eine verkehrsgünstige Lage. Eisenbahn und Landstraßen waren vorhanden. Als kom. Landrat wurde Reg. Ass. Graf '''Hardenberg''' benannt. Dieses wurde auch von der französischen Militärverwaltung übernommen.<br>
Das Dorf Pogegen hatte eine verkehrsgünstige Lage. Eisenbahn und Landstraßen waren vorhanden. Als kom. Landrat wurde Reg. Ass. Graf '''Hardenberg''' benannt. Dieses wurde auch von der französischen Militärverwaltung übernommen.<br>


==Wirtschaft==
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Version vom 6. Januar 2011, 16:07 Uhr

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Kreis Pogegen

Einleitung

Einweihung 19.02.1933

Der Landkreis Pogegen war ein Landkreis im Memelland und bestand in der Zeit zwischen 1920 (10. Januar 1920) und 1939 (30. September 1939)[1] . Er umfasste die nördlich der Memel gelegenen Teile der Landkreise Tilsit und Ragnit. 1939 wurde der Kreis aufgelöst, mit Zuordnung der dort gelegenen Orte zu den Kreisen Tilsit/Ragnit und Heydekrug.
Er wurde als Notlösung durch die Abtrennung des Memellandgebietes nach der Ratifizierung des Vertrages von Versailles 1919 gegründet. Aufgrund des Vertrages mussten die Kreise neu geordnet werden. Ungeteilt wurden die Kreise Memel-Stadt und Memel-Land abgetreten. Der Kreis Heydekrug wurde zum größten Teil mit seiner Verwaltung abgetreten. Der Kreis Tilsit-Niederung verblieb zum größten Teil mit seiner Verwaltung im Kreisort Heinrichswalde. Weiter östlich verblieben die Kreisorte Tilsit-Stadt und Tilsit-Land südlich der Memel. So verblieb ein Gebiet nördlich der Memel, das im Norden und Osten an die ehemaligen russischen Grenze, im Süden an die deutschen Grenze und im Westen an den Kreis Heydekrug grenzte, ohne Verwaltung. Dieses Gebiet umfasste 92.900 ha mit 41.562 Einwohnern (Volkszählung 1910) und setzte sich aus 26.852 ha mit 8934 Einwohnern aus dem Kreis Ragnit, 1357 ha mit 662 Einwohnern des Stadtkreis Tilsit sowie 150 ha mit ca. 50 Einwohnern des Kreis Heydekrug (Gutsbezirk Perwallkischken ehemals Kreis Niederung) zusammen. Der Landkreis Pogegen umfasste 38,4% des Gesamtgebietes mit 29,4% der Einwohner. Aus Gründen der damaligen Verkehrsverhältnisse, wonach der Marktflecken Schmalleningken mit seinen Bewohnern 90 km von einem Verwaltungssitz entfernt lag, entschied der damalige Reichskommisar Regierungspräsident Graf Lambsdorf, die abgetretenen Kreisteile nicht dem Kreis Heydekrug zuzufügen, sondern das Dorf Pogegen als Verwaltungsort eines neuen Kreises mit selbigem Namen zu benennen. Das Dorf Pogegen hatte eine verkehrsgünstige Lage. Eisenbahn und Landstraßen waren vorhanden. Als kom. Landrat wurde Reg. Ass. Graf Hardenberg benannt. Dieses wurde auch von der französischen Militärverwaltung übernommen.

Wirtschaft

Nachdem die Holzwirtschaft aufgrund der neuen Grenzen die die nun Memel passieren musste, mit Durchfuhrverbote, Zölle und Devisenhindernisse durch Polen, Rußland und Litauen zum erliegen kam, war die Landwirtschaft die Bedeutenste der drei Landkreise im Memelland. Die Forstflächen des Memelgebietes lagen bei 18.586 ha, davon ca. 56% im Kreis Pogegen. Diese reichte aber nicht aus, um die Sägewerke ausreichend zu versorgen. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche des Landkreis Pogegen betrug 66.282 ha. Das waren 38,2% des Memelgebietes. Der Nutzviehbestand mit 13.414 Pferde (41,2%9), 30.643 Rinder (42,7%), davon 19.784 Milchkühe (42,6%) sowie 40.982 Schweine (39,1%) wurde von Landwirten des Kreises versorgt. Als einer der ältesten Pferdezüchter des Memellandes wird Dreßler aus Schreitlauken genannt. Rademacher aus Winge hatte auch eine gute Zucht. Als Zuchthengste aus dem Memelland sind "Peipus und Stürmer" bekannt geworden.

Die Verkehrverhältnisse im Landkreis Pogegen waren zur Zeit der Gründung gut. In dem 1919 zusammengefaßten Gebiet befanden sich etwa 110 km Provinzstraßen, fast die Hälfte des Memelgebietes. Die älteste Landstraße wurde 1830 erbaut und führte von Tilsit über Piktupönen nach Lauszargen. Die zweitälteste Landstraße, gebaut 1848 bis 1853, führte von Pogegen über Heydekrug nach Memel. 1868 kam die Chaussee Rucken- Coadjuthen dazu. Kurz darauf wurde von der Strecke Tilsit-Tauroggen, eine Straße von Mikieten nach Schmalleningken gebaut. Eine weitere kam um 1890 dazu, von Mikieten zum Grenzort Thomuscheiten. Stichstraßen z.B. Nattischken- über Timsten nach Coadjuthen, Meischlaugen, Mädewald über Strehmenen und Kellnuggen nach Altweide. Von Willkischken führten zwei Schotterstraßen 1914 in Süden über Absteinen, Kellerischken zum Gut Schreitlauken und im Norden nach Wartulischken und Ablenken zur Verbindungsstraße Tilsit-Lauszargen. Jenseits der Jurabrücke gingen von der Straße nach Schmalleningken Schotterstraßen in süddliche Richtung über das Dorf Schäferei-Nausseden zum Schulort Sokaiten und nördliche über Szugen nach Schustern und Szagmanten in Richtung Krakischken. Die Eisenbahnlinien durchschnitten mehrfach das Kreisgebiet. Memel-Libau über Pogegen, Heydekrug, Prökuls. Von Bedeutung war die 1902 gebaute Bahnlinie Pogegen-Willkischken-Wischwill-Schmalleningken.

Kirchenkreise

Nach der Gebietsabtretung an Litauen wurden folgende Parochien von den Kirchenkreisen Tilsit und Ragnit abgetrennt. (in Klammern die Gründungsjahre) Von Tilsit die Parochien Coadjuthen (1685), Lauszargen (1864), Nattischken (1895), Piktupönen (1574), Plaschken (1695), Rucken (1858) und Willkischken (1561), von Ragnit die Parochien Schmalleningken (1845), Szugen (1900) und Wischwill (mitte 16 Jahrh.). Diese Parochien wurden im neuen Kirchenkreis Pogegen (kath.1919, ev.1933) zusammengefaßt.

Pfarrer Coadjuthen:

1568-1584 Sitt, Thomas (gelernter Hutmacher); 1584-1596 Krause, Florian; 1596-1602 Clocowius, Theodor; 1604 Seth, Antonius; 1604-1607 Walter, Andreas; 1602-1625 Hunnius, Georg * Marbach/Württemberg + 1625 Coadjuthen a.d. Pest; 1625-1662 Hartwich, Johannes + 1662 Coadjuthen a.d. Pest; 1656-1662 Cynthius, Christoph; 1662-1710 Cäsar, Johannes Andreas + 1710 a.d. Pest; 1710 Cäsar, Julius + 1710 a.d. Pest (Sohn d. Johannes Andreas); 1711-1723 Hain, Johann; 1723-1728 Behrend, Johann; 1728-1736 Richter, Johann; 1736-1742 Stoppelberg, Daniel; 1742-1759 Patzke, Thomas; 1759-1799 Holdschuh, Friedrich A.; 1799-1826 Roloff, Johann Christoph; 1826-1835 Steinberg, Friedrich Wilhelm; 1836-1868 Hecht, Carl Julius Franz; 1869-1877 Ebel, Gotthold; 1877-1887 Strelis, Michael; 1888 Thiel, Arno (später Pfarrer in Lengwethen, zuletzt Superintendant in Pillkallen); 1888-1894 Stephani, Eugen; 1894 Laudien, Wilhelm Viktor * 1866, 1895 Prediger in Laugszargen, 1905 Pfarrer in Frauenburg, 1909 Pfarrer in Königsberg-Altstadt; 1895 Lepenies, Christoph; 1896-1902 Albrecht, Emil Ludwig * 1857, 1885 Pfarrverweser in Kaukehmen, 1886 Prediger in Kaukehmen, 1896 Coadjuthen, 1902 Pfarrer in Budwethen, 1905 Pfarrer und Sup. in Kaukehmen; 1902-1906 Nicolaus, Emil Theodor; 1906-1907 Metschulat, Max Friedrich; 1907-1912 Bomeleit, Emil Otto * 1866, 1891 Pfarrer in Kallningken, 1907 Coadjuthen; 1913-1915 Kalanke, Johann Kurt; 1915-1919 Gaigalat Dr., Wilhelm, 1919 emeritiert; 1919-1928 Müller, Alfred; 1928-1941 Stasdas, Hans; 1942-1944 Sziel, Bruno;

Pfarrer Lauszargen:

1864-1870 Ansat, Adolf Hilfsprediger; 1871-1876 Laudien, Anton Gustav; 1877 Dengel, Julius Theodor * 1844, 1869 Präzentor in Jurgaitschen, 1877 Prediger in Lauszargen, 1878 Pfarrer in Mehlauken, 1889 in Popelken; 1879-1887 Nötzel, Emil Alexander; 1887-1888 Vangehr, August Eugen * 1862, 1889 Prediger in Pillkallen, 1893 in Kussen; 1889-1894 Küsel, Heinrich Eduard; 1895-1905 Laudien, Wilhelm Viktor; 1906-1917 Harner, Ernst Albert; 1918-1921 Braun, Walter; 1921 unbesetzt; 1922-1925 Podszus, Georg; 1926-1929 Sargun, Hermann; 1935-1937 Grops, Walter; 1937-1944 Kilius, Hans;

Pfarrer Nattischken:

1892-1893 Kerkau, Georg; 1894-1901 Glang, Max Franz; 1901-1921 Szuißel, Michael * 1873, ; 1922-1923 Hochleiter, Kurt; 1923-1927; 1927-1941 Ogilvie, Alexander; 1942-1944 Zippel, Heinrich;

Pfarrer Piktupönen:

Heydemann, Valentin; 1590-1602 Paskeitis, Andreas; 1602-1608 Blothno, Zacharias; 1608-1649 Walther, Andreas; 1649-1656 Cäsar, Ludwig; 1656-1666 Engel, Michael; 1667-1705 Glenn, Jakob; 1693-1705 Schimmelpfennig, Martin; 1705-1735; 1735-1743 Saft, Johann Jakob; 1743-1771 Preuß, Johann Friedrich; 1759-1771 Thorun, Friedrich; 1771-1791; 1792-1821 Hassenstein, Christian Daniel * 1756 Nemmersdorf + 1821; 1822-1823 Pappolt, Georg Heinrich; 1823-1850 Kempfer, Ernst; 1851-1880 Müllner, Friedrich; 1881-1895 Hoffheinz, Albert Friedrich; 1895-1896 Kalanke, Johannes Kurt Hilfsprediger * 1867, 1896 Pfarrverweser in Tilsit-Landkreis, 1897 Pfarrer in Saugen, 1909 in Frauenburg; 1896-1914 Rohrmoser, Joh. Ferdinand * 1861, 1888 Hilfsprediger in Pillkallen, Pfarrer in Schillehnen, 1896 Piktupönen, Trager des Roten Adlerorden4; 1915-1924 Kalanke, Johannes Kurt; 1924 Gronert, Arno Hilfsprediger; 1925- Poszus, Georg; 1937-1944 Dauskardt, Heinrich;

Pfarrer Plaschken:

1696-1697 Reimann, Johann Daniel; 1698-1704 Ludovici, Johann (ehemliger Feldprediger); 1704-1711 Förstenau, Martin; 1711-1724 Sartorius, Jakob; 1724-1726 Rosenberg, Friedrich; 1726-1759 Mertens, Wilhelm; 1759-1799 Fritz, George; 1799-1839 Massalsky, George; 1840-1857 Fleischmann, Johann Leopold; 1858-1860 Johannisson, Ludwig Johann; 1860-1867 Groß, Rudolf Hermann, 1869-1884 Hitzegrath, Abraham Fr.; 1884-1887 Schulz, Gustav Otto; 1887-1891 Dennukat, Rudolf; 1892-1911 Jussas, August; 1911-1922 Scheduikat, Moritz * 1864, 1893 Hilfsprediger in Wischwill, 1894 Pfarrverweser in Kinten, 1896 Pfarrer in Rautenberg, 1909 Pfarrer in Schakuhnen, 1911 Plaschken; 1922-1933 Obereigner, Otto; 1935-1943 Doligkeit, Bruno; 1943-1944 Kuhrke, Hans;

Pfarrer Pogegen:

1934-1944 Labrenz, Jakob;

Pfarrer Rucken:

1870-1876 Jordan, Ludwig Albert; 1877 Wosilat, Joseph; 1878 Lehmann, Friedrich Otto; 1884-1885 Reßlinger, Franz Martin * 1856, 1886 Pfarrer in Berschkallen, 1895 Pfarrer in Georgenburg; 1885-1886; 1887-1890 Penschuck, Friedrich; 1890 Pipirs, Emil Franz; 1890-1901; 1901-1907 Glang, Franz Albert; 1907-1909 Köhler, Paul Hermann; 1910-1920 Metschulat, Max Fr. * 1879, 1906 als Pfarrverweser in Coadjuthen, 1907 Pfarrer in Paleiten, 1910 Rucken; 1920-1928 Tennigkeit, Johannes; 1929-1936 Lekies, Werner; 1936-1944 Schmidt, Kurt;

Pfarrer Schmalleningken:

1845-1856 Gamradt, Johann Bernhard; 1856-1870 Kadau, Ludwig; 1870-1879 Kühn, Johann Ferdinand; 1880-1888 Stein, Otto Julius; 1888-1893 Kusch, Georg Gustav; 1893-1905 Wittke, Georg Louis * 1863, 1891 Hilfsprediger in Wischwill, 1905 in Lasdehnen; 1905-1912 Müller, Alfred * 1877, 1903 Hilfsprediger in Neukirch, 1905 Schmalleningken; 1912-1913 Kreutzer, Ernst Franz; 1914-1944 Grodde, Wilhelm *12.10-1885 +14.10.1976;

Pfarrer Szugen:

-1901 Lozereit, Johann * 1868, 1895 Hilfsprediger in Dronszeln, 1900 Pfarrverweser in Szugen, 1901 Pfarrer in Szugen, 1911 Neukirch; 1901-1911; 1912-1918 Adomat, Franz * 1884, 1911 Hilfsprediger in Ramutten, 1912 Szugen; 1920- Kalweit, Johannes; -1940 Radtke, Martin; 1940-1942 Jucknat, Johannes, 1942-;

Pfarrer Willkischken:

1561- Schneeweiß, Johann; 1590 Krause, Lothar; 1590 Löbel, Friedrich Kaplan; 1592 Krause, Johann; Rasch, George; 1631 Schulz, Thomas; 1643-1651 Woywod, Jacob; 1671 Naunien, Marcus; 1674- Gettkandt, Johann Ch.; 1690-1718 Gettkandt, Johann Ch.; 1718-1751 Heydemann, Johann Friedrich; 1751-1757 Schwenner, Johann Friedrich + 15.10.1757 Willkischken Opfer des Siebenjährigen Krieg; 1758-1780 Hirschfeldt, Peter aus Kauen + 1780 Willkischken; 1780-1799 Glaser, Georg Michael; 1800-1825 Berg, Samuel Traugott; 1826-1842 Packhäuser, Ernst Ch.; 1842-1861 Prellwitz, Friedrich August; 1851-1855 Krüger, Hermann Jacob Hilfsprediger; 1861-1874 Holder, Carl Ludwig; 1874-1892 Böttcher, Fr.; 1893-1901 Prellwitz, Otto Richard; 1902-1930 Stadie, Viktor * 1865, 1891 Hilfsprediger in Laukischken, 1893 Prediger in Prökuls, 1902 Pfarrer in Willkischken; 1906 Harner, Ernst * 1868; 1930-1944 Leidereiter, Emil;

Pfarrer Wischwill:

1533- Chelnien von, Nicolaus; 1592-1601 Gettkandt, Johann; 1601-1602 Blothno, Zacharias; 1603 Herbst, Jacob; 1617-1621 Löbel, Burchard; Wittich, Johann; 1643 Schützowius, Johann; 1657-1688 Eisenblätter, Heinrich; 1678-1688 Mey, Heinrich; 1688-1710 NN; 1710-1734 Meder, Gottfried Daniel; 1735-1749 Gerich, Theodor Gottfried; 1749-1759 Wengorovius, Johann Friedrich; 1759-1770 Radtke, George Christoph; 1770-1778 Tiedke, Gottfried; 1778-1815 Ernst, Johann Boguslav; 1808-1815 Ernst, Johann Friedrich; 1815-1817 nn; 1817-1844 Schreiner, Carl Wilhelm; 1845-1851 Radtke, Wilhelm Ewald; 1851-1875 Hammer, Johann Gottfried; 1875-1906 Hammer, Eduard Hermann (sein Bruder war lit. Pfarrer in Ragnit); 1907-1922 Glang, Max * 1867, 1893 Hilfsprediger in Laukischken, 1994 Pfarrverweser in Nattischken, 1895 Pfarrer Nattischken, 1901 Pfarrer in Rucken, 1907 Wischwill; 1923-1932 Magnus, Johannes; 1933-1935 Jellinhaus Dr., Paul (Ostern 1935 Arbeits-und Aufenthaltsgenemigung entzogen, ging in die Mark Brandenburg); 1935-1944 Moser, Erich;

Deutsche Schulen im Kreis Pogegen

Im Kreis Pogegen befanden sich nach seiner Gründung 80 Volksschulen, deren Lehrer den Schulunterricht in deutscher Sprache weiter führten. Nach Einmarsch von litauischen Truppen 1923 und der Änderung der Schulverwaltung 1925, wurde mit einem Pflichtfach die litauische Sprache als Unterrichtsfach eingeführt. 1934 wurde durch das litauische Übergangdirektorium die Einführung der litauischen Sprache mit fünf Wochenstunden an fast allen Schulen des Memellandes eingeführt. Von den mittlerweile 83 Volksschulen des Kreises Pogegen sollten nur die Schulen in Alt-Stremehnen, Augsgirren, Nausseden und Uszpirden, deutsch als Unterrichtsfach behalten. Durch den abgeschlossenen Optionsvertrag zwischen Deutschland und Litauen, erhielten die Memelländer das Recht, durch Option die deutsche Staatsangehörigkeit wieder zuerlangen. Die durch die Gebietsabtretung formell nicht mehr bestand. Teile der Lehrerschaft versuchten erst diese Option zu nutzen, um ihren Beamtenstatus nicht zu verlieren. Durch Abgeltungsbeiträge seitens deutscher Stellen, verzichtete der größte Teil der Lehrerschaft auf diese Option. Was den Zusammenbruch des memelländischen Schulwesen bedeutet hätte und traten in das Schulwesen des Memelgebietes ein. Etwa zwanzig Lehrer des Kreis Pogegen beharrten auf ihren Status und bekamen die deutsche Staatsangehörigkeit zuerkannt. Daraufhin wurden diese durch den Gouverneur des Memelgebietes ausgewiesen. Ab 1935 wurden Memelländische Lehrer wegen Betätigungen in naziähnlichen Parteien zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der Vorsitzende des Pogegener Kreislehrerverein Wehmeyer entging nur knapp dem drohenden Gefängnis. Die litauische Zentralregierung unterstützte den Aufbau eines Privatschulnetz in jedem größeren Dorf, um die deutschen Schulen zu schwächen. So wurden memelländische Angestellte, die bei Bahn oder Post angestellt waren vor die Wahl gestellt, ins innere Litauens versetzt zu werden oder ihre Kinder in privaten litauischen Schulen unterrichten zu lassen. Durch die Rückgliederung des Memellandes 1939 wurden die litauischen Schulen aufgelöst. Von den 83 Volksschulen des Kreis Pogegen wurden 19 Schulen dem Kreis Heydekrug und 64 Schulen dem Kreis Tilsit / Ragnit zugeführt. Lehrer an der 1939 gegründeten Mittelschule Pogegen waren 1941 Willi Burgschat, Margarete Dillba, Erika Quiering, Elsa Laurus sowie bei der Wehrmacht die Lehrer Bugschat, Grentz und Wiesmann. 1942 Mittelschuldirektor Max Dilba * 27.5.1900, Frieda Wiebke Brust * 20.12.1893, Helene Conrad * 24.11.1907, Georg Grentz * 15.10.1914, Else Laurus * 12.06.1916, Erika Quiering * 02.02.1913, Else Schneider * 30.01.1896, Edith Strekies * 17.09.1911, Eduard Wiesmann * 23.06.1905, Margarete Wilba * 25.03.1900, Paul Ziemann * 23.01.1890.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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  1. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939