Neidenburg (Ostpreußen): Unterschied zwischen den Versionen
Kaukas (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Kaukas (Diskussion • Beiträge) K (hat „Neidenburg (Kreis Neidenburg)“ nach „Neidenburg (Ostpreußen)“ verschoben: besser) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 6. Oktober 2010, 17:06 Uhr
Neidenburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Neidenburg (Begriffserklärung). |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Neidenburg > Neidenburg
Einleitung
Neidenburg, Grenzstadt zwischen den prußischen Stämmen Sassen und Galindien, an der Neide gelegen.
Der Name bezieht sich auf eine Burg an der Neide.
- prußisch "neid, nid, nida" = fließen, auf- und abtauchen
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber zwischen zwei aus grünem Boden sprießenden Pflanzen einen laubbekränzten und laubgeschürzten wilden Mann, mit der Rechten ein Schwert schwingend, in der Linken eine goldene Lilie haltend.
Allgemeine Information
Einwohner
1939 9.181
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Prußische Wehranlagen
- Burg Neidenburg auf dem Gelände der alten Wallburg
- Burgwall im Südteil von Gardienen, am Südende des Gardienen See
- Längswall von 3,1 km Länge im Wald zwischen Kaltenborn und Wallendorf
- Schlossberg, 1,5 km südsüdwestlich von Malschöwen mit heidnischem Wohnsitz
Stadt
- Die Burg wurde zwischen 1310 und 1376 erbaut und steht auf einem Hügel, der von drei Seiten von der Neide umflossen wird.
- Die Gründung fand 1381 statt, Hochmeister Winrich von Kniprode verlieh 40 Hufen abgabenfreies Land und das Stadtrecht.
- Schon zur Ordenszeit soll es eine Brauerei gegeben haben.
- Schon vor der Schlacht von Tannenburg (1410) fiel die Stadt an Polen, wurde aber vom Orden zurück erobert. Burg und Stadt mußten sich mehrmals der Litauer, Polen und Tataren erwehren.
- Im 13-jährigen Krieg hielt sie zum Preußischen Bund.
- 1656 wurde sie von Tataren belagert. Ein Bürger namens Nowak soll die Stadt gerettet haben.
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Neidenburg wird wieder preußisch.
- 1784 wurde Neidenburg von einer Feuersbrunst heimgesucht, bei der die Vorstadt abbrannte. Für den Wiederaufbau nahm man Steine der Vorburgen und des Burghaupthauses.
- Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt Hauptort der zehn neu gegründeten Kreise, Sitz eines Steuerrats, eines Justizkollegiums und eines Domänenjustizamtes.
- 1806 weilte König Friedrich Wilhelm III. für kurze Zeit in der Stadt.
- 1807 Verwüstung der Burg, der Remter diente bis 1812 den Franzosen als Speicher. Ferdinand Gregorovius veranlasste den Oberpräsidenten von Schön zur Wiederherstellung der Burg. Die Stadt wurde mit einer Kontributionsschuld von 179.426 Talern belastet.
- 1818 Kreissitz des Landrats.
- Zwischen 1828-1830 völlige Erneuerung durch König Friedrich Wilhelm IV. veranlasst.
- Verlegung des Amtsgerichts und des Gefängnisses in die Burg.
- Nach dem Anschluß an das Eisenbahnnetz erlebte Neidenburg eine Aufwärtsentwicklung.
- 11.7.1920 entschieden sich bei der Volksabstimmung 98,54% für Deutschland und 1,46% für Polen.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Neidenburg in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
- Pachollek W., Jend M., Kayss R., Maxin B. HEV Mühlenconsignationen königlicher königlicher Mühlen in den Ämtern Friedrichsfelde, Mensguth, Neidenburg, Ortelsburg, Soldau und Willenberg 1756, 1774, 1780 und 1798. Seeheim-Malchen, Selbstverlag 2007.
Historische Bibliografie
Persönlichkeiten
Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
- Alexius, Johann Wilhelm, Rektor in Neidenburg, zum Pfarrer in Scharnau, 19./30.10.1761.
- Brausewetter, Georg Anton, zum Burggraf in Neidenburg 14./25.5.1759. [Er war Eigentümer des von seinem kürzlich verstorbenen Vater ererbten köllmischen Gutes und Kruges Bendiesen an der Tilsitschen Landstraße, Amts Kaymen, und er hat 5 Jahre lang als Amtsschreiber die Ämter Palmnicken und Dirschkeim verwaltet, besonders letzeres unter der Amtsmannswitwe Hamilton. Er will nun heiraten und bittet deshalb 12./23.5.1759 um den Titel Burggraf].
- May, Karl Gottlieb, Stadtkämmerer in Neidenburg, zum Akziseeinnehmer in Gilgenburg 12./23.4.1759.
- Rogacki, Johann Gottfried, Diakon in Neidenburg, zum Pfarrer in Liebemühl 19./30.10.1761, [1771-1793 Pfarrer und Erzpriester in Saalfeld].
- Ferdinand Gregorovius (1821–1891), Geschichtsforscher
- Schachtmeyer, Peter, zum Stadtkämmerer in Neidenburg 29.5./9.6.1759.
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_190242</gov>