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Version vom 25. Juli 2010, 14:45 Uhr
Hierarchie:
Regional > Historisches Territorium > Kaiserreich Frankreich > Rheinbund
Auslösung: Schlacht bei Austerlitz
Wohl ausgelöst durch den Sieg Kaiser Napoléons am 02.12.1805 am Pratzeberg zwischen Brünn und Austerlitz über die österreichischen und russischen Truppen unter Kaiser Franz II. und dem russischen Zaren Alexander I. entwickelten die politischen Verhältnissen in der Vielzahl deutscher Kleinstaaten einen zunehmende Eigendynamik zu Gunsten Napoléons.
Konföderation und Militärallianz
So trat Kurfürst Maximilian (Bayern) das Herzogtum Berg an Napoléon ab und erhielt dafür das früher preußische Ansbach. Darüber hinaus wurde in wenigen Monaten die Grundlage für den Rheinbund gelegt.
Bei dem Rheinbund handelt sich keinesfalls um einen Staat, sondern vielmehr um eine Konföderation und Militärallianz mit Frankreich, welche ihre vielen einzelnen Herrschaftsbereiche äußerlich beibehielten. So war das dem Rheinbund beitretende Großherzogtum Berg scheinbar selbständig, obwohl Napoleon selber der amtierende Regent war. Auch die anderen Mitglieder des Rheinbundes waren in hohem Maße abhängig vom Willen Napoleons. Dies führte bei den Beteiligten zur Durchführung schneller Reformen und Anpassungsbemühungen an das französische Sysrem in den Bereichen der staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modernisierung in deren Einflußbereichen. Angepasst wurde so beispielhaft auch das Steuerwesen Salm-Salm-Kyrburg.
Gründung und Mitglieder
Am 12. 7. 1806 schloßen sich zusammen
- Bayern,
- Württemberg,
- Erzstift Mainz
- Baden
- Herzogtum Berg (französisch)
- Herzogtum Kleve (französisch)
- Hessen-Darmstadt
- Nassau-Usingen
- Nassau-Weilburg
- Hohenzollern-Hechingen
- Hohenzollern-Sigmaringen
- Salm-Salm (Ausgleichslande)
- Salm-Kyrburg (Ausgleichslande)
- Isenburg-Birstein
- Arenberg (Ausgleichslande)
- Liechtenstein und
- von der Leyen
Alles erfolgte unter Vergrößerung der Gebiete der Beteiligten mit ihren mediatisierten Gebieten und unter Lossagung vom Reich zu einer etwa ein Drittel des Reiches umfassenden Konföderation unter dem Protektorat Frankreichs.
Mit Ausnahme Österreichs, Preußens, Pommerns (Schweden) und Holsteins (Dänemark) traten ihm bis 1808 alle verbliebenen mehr oder minder großen deutschen Einzelstaaten bei.
Weiter traten bei:
- 25. 9. 1806 Großherzogtum Würzburg
- 11. 12. 1806 das Königreich Sachsen
- 15. 12. 1806 Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen
- 18. 4. 1807 Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Lippe-Detmold, Schaumburg-Lippe und vier Linien Reuß
- 15. 11./7. 12. 1807 Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin
- 14. 10. 1808 Oldenburg
Damit zählte der Rheinbund 39 Einzelstaaten mit 325.800 Quadratkilometern und 14,61 Millionen Einwohnern.
Annektionen
Ende 1810 annektierte das Kaiserreich Frankreich Hamburg, Lübeck, Bremen, Lauenburg, Oldenburg, Herzogtum Arenberg Vest Recklinghausen), Salm-Salm, Salm-Kyrburg und die nördlichen Teile von Westfalen und des Großherzogtums Berg.
Ende
Mit dem Ende der Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) fand der Rheinbund als gescheitertes Militärbündnis automatisch sein Ende.
Literatur
- Joachim, E.: Die Entwicklung des Rheinbundes, 1886
- Huber, E. R.: Deutsche Verfassungsgeschichte, Bd. 1, 2. A. 1967.
- Staatskalender für den Rheinbund