Hof Horstmann: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahre 1697 erhielt Horstmann vom Kloster die Erlaubnis, eine weitere Leibzucht an den Garten zu setzen.<ref>StAO Rep.100 Absch.338d Nr.21</ref> Das heutige Haus Borm trägt im Dielentorbalken des südlichen Giebels die Inschrift: "Anno 1697 BWM 20 May". Das Haus war damals halb so lang und stand auf der anderen Straßenseite, weiter Richtung Görtemöller. Nach einer Beschreibung von 1806 war es 5 Fach groß und in ganz gewöhnlichem Zustande. Das Haus mit dem Garten war damals für 12 T. verheuert. Um 1850/60 hat man offenbar das Beihaus an die heutige Stelle versetzt und zu einem Doppelheuerhaus verlängert. Die Inschrift des nördlichen Dielentorbalkens lautet: "J.R.W. Horstmann geb. Engelke A.M.R. Horstmann geb. Ammering". 1964 verkaufte Frau | Im Jahre 1697 erhielt Horstmann vom Kloster die Erlaubnis, eine weitere Leibzucht an den Garten zu setzen.<ref>StAO Rep.100 Absch.338d Nr.21</ref> Das heutige Haus Borm trägt im Dielentorbalken des südlichen Giebels die Inschrift: "Anno 1697 BWM 20 May". Das Haus war damals halb so lang und stand auf der anderen Straßenseite, weiter Richtung Görtemöller. Nach einer Beschreibung von 1806 war es 5 Fach groß und in ganz gewöhnlichem Zustande. Das Haus mit dem Garten war damals für 12 T. verheuert. Um 1850/60 hat man offenbar das Beihaus an die heutige Stelle versetzt und zu einem Doppelheuerhaus verlängert. Die Inschrift des nördlichen Dielentorbalkens lautet: "J.R.W. Horstmann geb. Engelke A.M.R. Horstmann geb. Ammering". 1964 verkaufte Frau Regina Brunow geb. Grevemeyer, das Haus an Günter Borm. Er kommt gebürtig aus Bernstein in der Mark Brandenburg und seine Frau Brunhilde geb. Thölke aus Heide bei Fallingbostel. Günter Borm ist amtlicher Bisamfänger der Landwirtschaftskammer Weser-Ems. Im Laufe der Jahre hat er den von ihm bewohnten nördlichen Teil des Hauses renoviert und ausgebaut, während der südliche Teil lange Jahre leer stand und 1991 von Schwiegersohn Wolfgang Kalz und Tochter Dörte geb. Borm ausgebaut und bezogen wurde. | ||
'''Bewohner:''' Familien: Johan Berend Kriffter (Kreffthenger) und Margarethe Eliesabeth geb. Kreylages (1772, 1776); Gerd Hermann Horstmann und Catharina Margaretha geb. Elhorn (1772, 1776); Schuhmacher Ernst Henrich Gildehaus aus Engter und Anna Margarethe geb. Horstmann (1776); Hermann Stetefeld (1858, 1900); Hermann Buhr (1881); Gustav Buhr und Erna geb. Düing; Wilhelm Holtgreve (1952); Gustav Schnieder und Auguste geb. Holtgreve (1954); Dieter Müller und Irmgard geb. Schnieder (1954); Günter Borm (seit 1964); Wolfgang Kalz (seit 1991). | '''Bewohner:''' Familien: Johan Berend Kriffter (Kreffthenger) und Margarethe Eliesabeth geb. Kreylages (1772, 1776); Gerd Hermann Horstmann und Catharina Margaretha geb. Elhorn (1772, 1776); Schuhmacher Ernst Henrich Gildehaus aus Engter und Anna Margarethe geb. Horstmann (1776); Hermann Stetefeld (1858, 1900); Hermann Buhr (1881); Gustav Buhr und Erna geb. Düing; Wilhelm Holtgreve (1952); Gustav Schnieder und Auguste geb. Holtgreve (1954); Dieter Müller und Irmgard geb. Schnieder (1954); Günter Borm (seit 1964); Wolfgang Kalz (seit 1991). | ||
Version vom 23. Juli 2010, 15:15 Uhr
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Anschrift: Oberortstr. 7, 49565 Bramsche Alte Anschrift: Epe Nr.8, Epe Nr.15 Heutiger Eigentümer (2009): Familie Strahle Heutige Nutzung (2009): Landwirtschaft, Putenfarm Namensformen: Horstmas, Hostman, Horstman, Horstmann. Namensursprung: Der Name bezieht sich auf die Lage des Hofes. Horst bezeichnet eine erhöhte Stelle mit Gehölz. Weitere Hofnamen: Rothert (ab 1883), Laumann (ab 1927), Grevemeyer/Brunow (ab 1939), Strahle (seit 1974/76). Erste Erwähnung: 1458 Früherer Hofstatus: Vollerbe
Entwicklungsgeschichte:
Der erste namentlich bekannte Bewirtschafter war Gerke Horstman. Er hielt 1458 4 Pferde, 1 Fohlen, 8 Kühe, 8 Rinder und 11 Schweine.
Der zwischen 1500 und 1521 verzeichnete Gerke Horstman wird 1512 mit Frau und zwei Angehörigen genannt. 1533 hielt Gereke Horstman 4 Pferde, 2 Fohlen, 6 Kühe, 6 Rinder und 27 Schweine.
1553 bekundete der Richter zu Bramsche, daß der Freie Everdt Knode aus Vörden das Erbe übernommen hatte.[1] Während zwischen 1548 und 1577 meist nur die Horstmansche erwähnt wird, erscheint von 1572 bis 1575 Gese Horstman.
Der 1601 bereits verstorbene Johan Horstman nahm 1580 und 1586 Anleihen von zusammen 30 T. beim Kloster Malgarten auf. Eine Leibzucht war bereits 1589 vorhanden. 1601 werden die Witwe Anna Horstman, der Sohn Hinrich und die Tochter Geske sowie die Hüselte Hinrich und Fenna und die Hüselte Tale genannt, die zusammen in der Leibzucht lebten.
Um 1610 heiratete der Erbe Gerdt Horstman seine Braut Gretke. Der Hof beschäftigte 1628 einen halben Knecht und eine Magd.
Um 1645 heiratete der Erbe Henrich Horstmann Alheit Hohebein (Haubein aus Schleptrup). 1650 verkaufte Horstmann 3 Schef. Land auf dem Eper Esch an den Markkötter Bührmann.[2] Weitere Darlehn von zusammen 66 T. 10 Schil. 6 Pf. nahm Horstman 1651 und 1686 beim Kloster auf. 1659 hielt der Hof 2 Pferde, 2 Kühe und 4 Schafe. In der Leibzucht standen 3 Kühe, während für einen Hüselte 1 Pferd und 1 Kuh und für einen weiteren 1 Kuh verzeichnet sind. Die Größe des Hofes wird 1667 mit 32 Schef. Ackerland, 3 Fuder Wiesenwuchs und 2 3/4 Schef. Garten angegeben.
Die Erbin Gretke Horstmann heiratete 1673 Gerdt Borchmann aus Engter. 1680 verfügte der Hof über 3 Schef. Garten, 39 3/4 Schef. Ackerland, 4 Fuder Heu und 1 Dustteil Holz im Eper Bruch. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus 1 T. 5 Schil. 3 Pf. Dienstgeld, 2 T. 6 Schil. Maigeld, 4 Schil. 8 Pf. Herbstschatz, einem wöchentlichen Spanndienst und 2 Hühnern. Am 23. März 1694 beschwerte sich Horstmann, Kiesekamp beanspruche einen in seinem Zaun stehenden Baum. Das Kloster entschied daraufhin, daß er zu Horstmanns Erbe gehöre. Als Kiesekamp aber nicht nachgab, ließ das Kloster den Baum fällen und abtransportieren, um so den Streit zu schlichten.[3] 1695 erhielt Horstmann die Erlaubnis, die nötigen Bäume für Zäune und Grundholz zu fällen und 1702 konnte er eine kleine Eiche für Zaunpfähle schlagen.[4]
1708 heiratete der Erbe Johann Gerdt Horstmann Gretke Paalmann (Pahlmann) aus Rieste. Die Mitgift bestand aus 200 T., 2 Pferden, 2 Kühen, 4 Schmalrindern und 2 Schweinen. In zweiter Ehe heiratete er 1715 Anna Adelheid Hövemann (oder Hönemann) aus Vörden. Die Mitgift betrug 200 T. Die Größe des Hofes wurde 1723 mit 8 Mt. 10 Schef. und 2 Qr. vermessen. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus 4 T. Spanndienstgeld, 4 Schil. 8 Pf. Herbstschatz und 2 T. 6 Schil. Maigeld. Da Johann Gerdt Horstmann schlecht gewirtschaftet hatte, wurde er 1727 vom Kloster abgesetzt und der Bruder Henrich Horstmann als Bewirtschafter eingesetzt. Er war seit 1709 mit Anne Dorthe aus der Rieden aus Venne verheiratet. Im Vertrag verpflichtete er sich, alle Abgaben und Leistungen des Hofes zu übernehmen, die Schulden innerhalb von 10 Jahren zu tilgen und dem alten Colon 3 Schef. Land und die halbe alte Leibzucht mit Garten zu überlassen. Seine freigeborenen Kinder sollten frei bleiben. Henrich Horstmann führte den Hof bis 1760.
1760 heiratete der rechtmäßige Erbe Johann Arend Horstmann Margarete Elisabeth Kleine aus Ahe bei Vörden. Die Mitgift bestand aus 100 T., 1 Kuh und 1 Schmalrind. In zweiter Ehe heiratete er 1792 Maria Elisabeth Röbberg (Röwer). Die Mitgift bestand aus 120 T., 1 Kuh und 1 Rind. 1772 beschäftigte der Hof einen Knecht und eine Magd. Die Leibzucht war mit einer und das Beihaus mit zwei Familien belegt. Beide Häuser hatten Feuerstellen. Nach der Vermessung von 1785 hatte der Hof eine Größe von 12 Mt. und 4 Qr.
1803 wurde der Sterbfall des Johann Arend Horstmann aufgenommen. Folgendes Inventar befand sich auf dem Hof: 2 alte Pferde, 1 Fohlen, 2 Kühe, 3 Rinder, 1 Kalb und 7 Hühner, 2 unbeschlagene Wagen, 1 Pflug, 2 hölzerne Eggen, Leitern und Bretter zum kurzen und langen Wagen mit Zubehör und Geschirr für 3 Pferde. Nach Ablieferung der Pacht und der Naturallieferungen reichte der Vorrat an Roggen, Hafer, Buchweizen, Heu und Stroh nicht einmal zur Hälfte bis zur nächsten Ernte. Die gemachte Aussaat bestand aus 3 Mt. Roggen. Weiter waren vorhanden: 3 eiserne Töpfe, 1 kupferner Waschkessel, 1 stehende und 2 hängende Lampen, 1 großes und 1 kleines Hal, 1 Feuerzange, 2 eiserne Brandruten, 2 Mistforken, 2 Heuforken, 2 Spaten, 1 Häcksellade, 1 Stoßfaß, 1 Haar (Sensenschärfer), 2 Sensen, 1 Sichel, 1 Hackmesser, 1 Axt, 1 Beil, 1 Bohrer, 1 Säge, 1 Feuerstülpe, 1 Pfannkuchenpfanne, 1 Roster, 1 Durchschlag aus Messing, 1 Knipwaage und 1 Ofen, 3 Oberbetten, 3 Unterbetten, 7 Kissen, 3 "Pohle" (Fußkissen), 3 Bettücher, 4 Tischtücher, 2 Handtücher, 8 Hemden, 1 Halstuch von weißem Leinen, 1 schwarzer Rock, 1 schwarze Weste, 1 Paar Beinkleider von braunem Tuch, 2 Westen, 1 langes Camisol, 1 Paar Beinkleider von Wollaken, 1 Paar Schuhe mit metallenen Schnallen, 2 Paar Strümpfe, 1 Mütze, 1 Hut und 4 Kornsäcke, 1 Anrichte, 8 Stühle, 2 Tische, 3 Bänke, 2 Korn- und 1 Häckselkiste, 1 eingemauerter Schrank, 1 Koffer oder Kiste, 12 irdene Teller, 5 irdene Näpfe oder Kümme, 8 hölzerne Löffel, 2 Schöpflöffel, 2 Messer, 2 Gabeln, 1 Bouteille (Flasche), 1 Wein- oder Branntweinglas, 1 Butterkerre, 6 hölzerne Milchsetten, 6 irdene Milchsetten, 1 Milchschrank, 3 Butterschränke, 2 Eimer, 1 "Oxhofft" (Flüssigkeitsmaß) und 1 kleines Faß, 1 Scheffel und 1 Viertel Maß, 1 Wanne, 5 Flegel, 2 Harken, 1 Schiebkarre, 1 Schleppbrake und 2 gewöhnliche Braken, 3 Spinnräder und 2 Haspeln mit Zubehör, 1 Salzfaß, 1 Feuerbläser, 2 Leitern, 1 hölzerne Schlaguhr und 1 Teigtrog. Die Schulden des Hofes betrugen 1.100 T.
1806 heiratete der Erbe Hermann Hinrich Horstmann Anna Maria Elisabeth Riedemann. Der Brautschatz bestand aus 150 T., 1 Pferd und 2 Kühen. In zweiter Ehe heiratete er 1821 Lucie Maria (Sophie) Gausmann aus Grönloh. Der Hof verfügte 1806 über 6 1/4 Schef. Gartenland, 6 Mt. 4 Schef. Ackerland, 2 Mt. 1 Schef. Wiesen und Weiden und 1 Schef. Holzung. Die Wiesen lieferten im Durchschnitt 6 Fuder Heu. Neben Ackerbau wurde Leinen hergestellt. Nach einer damals angestellten Wirtschaftlichkeitsberechnung lag der Jahresertrag bei 110 T. 7 Schil. Abzüglich der Abgaben und der Zinsen von 600 T. bewilligter Schulden blieb ein Jahresüberschuß von 32 T. 14 Schil. und 4 Pf. Daneben hatte der Hof noch 800 T. unbewilligte Schulden. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus 4 T. Dienstgeld, 2 T. Neujahrsgeld und 2 T. Maigeld.[5] 1815 stellte Horstmann ein Gesuch an das Amt und bat um Steuerermäßigung, da er den Verlust von zwei Pferden im Wert von 70 T. zu verkraften hatte. Der bewilligte Steuernachlaß betrug 3 T. 18 Mgr.[6] Die Markenteilung 1833 vergrößerte den Hof um 15 ha 25 Qr. Einen Teil im Wittenfelde und den im Vallenmoor verkaufte Horstmann 1850 an zur Horst.
Nach den Ablösungsgesetzen von 1833 konnte sich der Hof nach und nach von den Abgaben und Diensten freikaufen.[7] Im Jahre 1834 erfolgte die Umwandlung der ungewissen Gefälle (Leibeigenschaft) in eine jährliche Abgabe von 6 T. 1840 wurde diese Abgabe mit 154 T. 4 gGr. und einige gutsherrliche Gefälle mit 61 T. 7 Pf. abgelöst. 1846 erfolgte die Ablösung der gutsherrlichen Korngefälle (Pacht) mit 418 T. 17 gGr. 7 Pf. und 1875 die Ablösung des Richterkorns mit 6 T. 10 Sgr. 6 Pf.
1837 heiratete der Erbe Johann Hermann Horstmann Anna Regina Ammering aus Hemke/Achmer und sie in zweiter Ehe 1841 Rudolf Wilhelm Engelke aus Grünegras/Achmer. 1842 nahm dieser 100 T. beim Gastwirt Rudolf Laumann in Bramsche auf.[8] 1876 verfügte der Hof über 38 Parzellen Land mit einer Größe von 40,9548 ha.
Der Erbe Johann Wilhelm Horstmann blieb ledig und bewirtschaftete den Hof bis 1883. Eine Anekdote aus früherer Zeit besagt, daß er noch in hohem Alter Heiratsabsichten hegte. Seine Auserwählte wohnte in Achmer. Um ein bißchen jugendlicher zu wirken, färbte er seinen langen grauen Bart mit Schuhcreme. Als er sich im Winter wiedermal auf den Weg machte und mit seinem Pferd querfeldein und über den zugefrorenen Darnsee ritt, rutschte das Pferd aus und schlug samt Reiter aufs Eis. Das war nun wohl doch zuviel und er schimpfte: "Hot ümme Brune, hüte wett de niks mehr vön". Seine Schwestern heirateten auf die Höfe Sandmann in Sögeln und Rothert in Hemke. Durch Erbgang kam der Hof somit 1885 an Johanna Maria Adelheid Rothert geb. Horstmann, 1927 an Olinde Laumann geb. Rothert und 1939 an die minderjährige Regina Grevemeyer in Achmer, die später Hans-Georg Brunow heiratete.[9]
Der Hof wurde 1883 zunächst an zwei Familien verpachtet. Pächter waren Hermann Rehling und seine Frau Johanne geb. Schomaker, die bis 1889 blieben[10] und die Familie Garlich, die bis 1900 den Hof bewirtschaftete[11]. Er hatte 1895 eine Größe von 40,1161 ha. Von 1900 bis 1930 nahm die Familie Hermann Meyer den gesamten Hof in Pacht. Der gebürtig aus Balkum stammende Meyer war seit 1896 mit Hermine geb. Vor dem Berge aus Schleptrup verheiratet. Wie beim verpachteten Hof Wessling, so waren auch auf diesem Hof ein Zimmer und ein Pferdestall für den Besitzer reserviert. Der Sohn Otto Meyer erinnerte sich, daß es immer eine Aufregung gab, wenn die Familie Rothert mit einer Kutsche anreiste. Natürlich hatte man den reservierten Pferdestall für allerlei Gerätschaften und für Kleintiere genutzt und mußte nun den Stall schleunigst räumen. Das Erste, was Frau Rothert nach Ankunft machte war das Zählen der Hofeichen. 1930 übernahmen Wilhelm Leismann und seine Frau Ella geb. Niemeyer den Hof Horstmann. Die Familie stammte aus Seeste bei Westerkappeln und war bis 1962 Pächter. 1939 hatte der Hof eine Größe von 31,8612 ha und 1959 waren es noch 30,5166 ha. Nach dem 2. Weltkrieg nahm der Hof die Flüchtlingsfamilien Hermstein, Klapper und Wenzel auf.
1963 kam die Familie Strahle als Pächter auf den Hof. Otto Strahle, gebürtig aus Hohenbrück in der Mark Brandenburg, war seit 1946 mit Gerda geb. Kadatz verheiratet, die gebürtig aus Obernessau in Westpreußen stammte. Sie kamen 1960 in den Westen. 1974 kaufte Otto Strahle zunächst die Hofstelle und bis 1976 die damals noch zum Hof gehörenden 23 ha Land und 4 ha Wald. Die Putenhaltung, bereits 1964 begonnen und jährlich gesteigert, wurde ausgeweitet. Der alte Schweinestall wurde abgerissen und neue Putenställe sowie ein Kühlhaus errichtet.
1976 heiratete der Erbe Gerd Strahle Annegret Schalow aus Schledehausen. 1982 erwarb man die ehemalige Euribrid-Hühnerfarm auf dem Bramscher Berg. Seitdem stehen etwa 6.000 qm Ställe als Putenfarm zur Verfügung. So wurden 1989 etwa 40.000 Puten aufgezogen und etwa 25.000 davon in der eigenen, eingetragenen EG-Schlachterei verarbeitet. Neben Milchviehwirtschaft und Putenhaltung betrieb man zwischen 1976 und 1991 auch noch Spargelanbau. Der Hof hatte 1994, einschließlich der von Dallmann und Schwegmann gepachteten Ländereien, eine Größe von etwa 70 ha. Nach dem tragischen Tod von Gerd Strahle 1989 führt Annegret Strahle den Hof allein. 1998 wurde die Superkuh „Hajonka“ aus dem Stall Strahle von der Osnabrücker Herdbuch Genossenschaft (OHG) geehrt. In 305 Tagen erbrachte sie 14705 Liter Milch mit 613 kg Fett und 494 kg Eiweiß.[12] 2001 konnte ein Hofladen eröffnet werden, deren Verkaufsfläche 2003 verdoppelt wurde.[13]
Gebäude und Bewohner:
Das vorige Erbwohnhaus stand, wie die Karte von 1785 zeigt, weiter südlich, nahe am Weg ins Ahrensfeld. Nach einer Beschreibung von 1806 war es 7 Fach groß, mit Stroh gedeckt und in bewohnbarem Stande.[14] Das heutige Erbwohnhaus entstand 1842. Die Inschrift der Dielentoreinfahrt lautet: "Johann Willbrand Horstmann gebor. Engelke Anna Regiena Horstmann gebor. Ammerich Den 18 May 1842 IMKT". Ein Teil des Bauholzes scheint vom vorigen Haus zu stammen. Dies stellte man bei Umbauten in den 1970iger Jahren fest. Bei Renovierungsmaßnahmen des Giebels im Jahre 1989 kam auch wieder der alte Giebelbalken zum Vorschein. Es stellte sich heraus, daß die Inschrift dieses Balkens identisch ist mit dem des Hofes Kampmann. Er lautet: "Wir haben Gott dir stets vertraut und dieses neue Haus gebauet Herr segne uns und unser Haus weil wir hier gehen Ein und Aus Herr nach gieb uns des Himmels Theil und auch den Erben Glück u. Heil". 1870 wurden offenbar Umbauten am Erbwohnhaus vorgenommen und ein neuer Kamin gebaut. Die Kaminsteine tragen die Inschrift: "J. Willbrand Horstmann A. Regina Horstmann 1870". In den 1950er Jahren ließ man das Dach des Hauses neu eindecken und den Giebel verkleiden. Die alte Hofscheune, 1895 bereits vorhanden, wurde beim großen Sturm 1972 umgeweht und nicht wieder aufgebaut. Ein Torbalken der Scheune trug die Inschrift: "Der Segen des Herrn Macht Reich ohne Mühe Sp Salo Cap. 10 v. 22". Der 1895 vorhandene Schweinestall wurde in den 60er Jahren abgebrochen. Stattdessen entstanden in den 60er und 70er Jahren mehrere Putenställe und ein Kühlhaus.
Leibzucht, nicht mehr vorhanden: Die erstmals 1589 genannte Leibzucht befand sich rechts des Weges vom Hof zum Heuerhaus Dallmann. Sie wurde 1697 repariert. Hierzu erhielt Horstmann die Erlaubnis, eine Eiche zu fällen.[15] Nach einer Beschreibung von 1806 war das Haus 6 Fach groß, mit Stroh gedeckt und in gewöhnlichem Stande. Die Leibzucht mit dem Garten war damals für 13 T. verheuert.[16] Während die Karte von 1835/51 das Haus noch verzeichnet, ist es 1873 nicht mehr vorhanden. Bewohner: Familien: Hermann Horstmann und Alheit geb. Strubbe aus Engter (um 1650); Johan Berend Hüdepohl und Catharina Elsabein geb. Böwers aus Hesepe (1772, 1776); Claus Herman Nieman aus Eikern und Anna Maria geb. Landwehrs (1776).
Beihaus, heute Haus Borm, Am Zuschlag 18/20: Im Jahre 1697 erhielt Horstmann vom Kloster die Erlaubnis, eine weitere Leibzucht an den Garten zu setzen.[17] Das heutige Haus Borm trägt im Dielentorbalken des südlichen Giebels die Inschrift: "Anno 1697 BWM 20 May". Das Haus war damals halb so lang und stand auf der anderen Straßenseite, weiter Richtung Görtemöller. Nach einer Beschreibung von 1806 war es 5 Fach groß und in ganz gewöhnlichem Zustande. Das Haus mit dem Garten war damals für 12 T. verheuert. Um 1850/60 hat man offenbar das Beihaus an die heutige Stelle versetzt und zu einem Doppelheuerhaus verlängert. Die Inschrift des nördlichen Dielentorbalkens lautet: "J.R.W. Horstmann geb. Engelke A.M.R. Horstmann geb. Ammering". 1964 verkaufte Frau Regina Brunow geb. Grevemeyer, das Haus an Günter Borm. Er kommt gebürtig aus Bernstein in der Mark Brandenburg und seine Frau Brunhilde geb. Thölke aus Heide bei Fallingbostel. Günter Borm ist amtlicher Bisamfänger der Landwirtschaftskammer Weser-Ems. Im Laufe der Jahre hat er den von ihm bewohnten nördlichen Teil des Hauses renoviert und ausgebaut, während der südliche Teil lange Jahre leer stand und 1991 von Schwiegersohn Wolfgang Kalz und Tochter Dörte geb. Borm ausgebaut und bezogen wurde. Bewohner: Familien: Johan Berend Kriffter (Kreffthenger) und Margarethe Eliesabeth geb. Kreylages (1772, 1776); Gerd Hermann Horstmann und Catharina Margaretha geb. Elhorn (1772, 1776); Schuhmacher Ernst Henrich Gildehaus aus Engter und Anna Margarethe geb. Horstmann (1776); Hermann Stetefeld (1858, 1900); Hermann Buhr (1881); Gustav Buhr und Erna geb. Düing; Wilhelm Holtgreve (1952); Gustav Schnieder und Auguste geb. Holtgreve (1954); Dieter Müller und Irmgard geb. Schnieder (1954); Günter Borm (seit 1964); Wolfgang Kalz (seit 1991).
Backhaus, nicht mehr vorhanden: Das erstmals 1693 erwähnte bewohnte Backhaus war noch 1895 vorhanden.
Wohnhaus, Oberortstr. 9: Otto und Gerda Strahle errichteten dieses Haus 1977 gegenüber dem Hof als Altenteil.
Weitere Heuerleute:
Familien: Gerhard Heinrich Dresmann und dessen zweite Frau Anna Catharina Maria geb. Schulte (1815); Johann Heinrich Freudenburg aus Hesepe und Anna Maria geb. Horstmann (1815); Anna Maria Kühl (1819); Zimmermann Josef Theodor Meyer vom Stickteich und Maria Elisabeth geb. Grimme (1842, 1846); Friedrich Hackmann (1853); Chr. Bührmann (1853).
Darstellung und Quellen der Hofgeschichten sind auf Seite Epe (Bramsche)/Höfe - Darstellung und Quellen erläutert.
Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.
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