Lüderitz (Namibia): Unterschied zwischen den Versionen
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Image:Luederitz-Goerke.jpg|Goerke Haus | Image:Luederitz-Goerke.jpg|Goerke Haus | ||
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Version vom 12. Juni 2010, 17:04 Uhr
Regional > Afrika > Südliches Afrika > Namibia > Lüderitz (Namibia)
Lüderitz ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lüderitz (Begriffserklärung). |
Einleitung
Nachdem Franz Adolf Eduard Lüderitz bei der deutschen Regierung angefragt hatte, ob er bei Erwerb noch unbesetzten Landes auf ihren Schutz rechnen könne, entsandte er Anfang 1883 seinen Bevollmächtigten Heinrich Vogelsang nach Südwestafrika.
Vertrag mit Joseph Fredericks
Dieser schloß im Mai 1883 mit dem Joseph Fredericks als Kapitän der "Hottentotten" (=Khoi Khoi) in Bethanien einen Vertrag, durch den die Bucht von Angra-Pequena (1914 Lüderitzbucht) mit Umgebung an Lüderitz abgetreten wurde, im August 1883 einen weiteren Vertrag, durch den Lüderitz die Küste von der Mündung des Oranjeflusses bis zum 26° südlicher Breite und 20 Meilen landeinwärts längs dieser Küste erhielt. Lüderitz besuchte 1883/84 das nach ihm Lüderitzland genannte neuerworbene Gebiet.
Verkauf
1885 verkaufte er seine Besitzungen in Südwestafrika unter eigener Beteiligung daran an ein Konsortium, das sie später an die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika übertrug.
Stadtgründung
Lage
Am inneren Ende einer Nebenbucht der Lüderitzbucht liegt der Ort Lüderitz innerhalb des hier 1914 so gut wie regenlosen Wüstengebiets der Küste.
Entstehung
Lüderitz gehörte 1914 zu den jüngsten Siedelungen des deutschen Schutzgebiets. Ursprünglich bestand sie Siedlung nur aus einer Faktorei, begann sich dann erst während des großen Krieges mit den Hottentotten (s. Hereroaufstand) zu entwickeln. Bereits 1905 erlangte er als Ausgangspunkt eines starken Wagenverkehrs nach dem Landesinnern eine gewisse Bedeutung, die indessen erst nach Vollendung der nach Keetmanshoop führenden Bahn zu seiner geschäftlichen Fortentwicklung führte.
Stellung 1914
Zu seiner außerordentlich wichtigen Stellung um 1914 gelangte der Platz erst mit der Auffindung der Diamanten in dem ihm benachbarten Namibgebiet. Während 1906 erst drei Einzelfirmen in Lüderitz gezählt wurden, finden sich 1910 bereits 48 Unternehmungen in der allmählich zu einer Stadt gewordenen Siedelung.
Städtebau
Die auch in Lüderitz praktizierte Wilhelminische Überseearchitektur diente hier in der Kolonie als Exportarchitektur der Inszenierung von Macht und zivilisatorischer Dominanz. Deutsche Architekten führten auch in Südwestafrika die kaiserliche Baukunst ein, die sich – wie in der fernen Heimat – im pompösen Arrangement klassischer Stile darbot. Öffentliche und insbesondere private Gebäude illustrieren auch in Lüderitz eindrücklich die Mitnahme deutscher Bauart der Zeit. Weder in der Typologie noch im Stil wurde auf den exotischen Kontext eingegangen. Diese Architektur kannte hier keine Adaption, sie überlebt als reiner Kulturtransfer unter minimalen, klimatisch bedingten Anpassungen.
Schiffsverkehr
Auch der Schiffsverkehr blieb 1910 nur wenig hinter demjenigen von Swakopmund zurück.
Umgebungsbedeutung 1914
- 1914 Sitz eines Zollamts
- 1914 Post- und Telegrafenstation
- 1914 Sitz der Verwaltung des gleichnamigen Bezirks
- 1914 Regierungs- sowie eine Realschule
- 1914 Sitz der Minenkammer (Vertretung die bergbaulichen Interessen, besonders des Diamantenbergbaus).
Kriegerdenkmal
Gedenksteine an der Lüderitzbucht: Alter Friedhof am Nautilus, Verlegung auf Shark Island 1976.
Quellen
- Hic Leones
- Deutsches Kolonial-Lexikon (1920)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Deutschsprachige Zeitung
- Allgemeine Zeitung, eine der größten Zeitungen Namibias. Archivsuche: Lüderitz
Genealogische Webseiten
Koloniallexikon
" Deutsches Kolonial-Lexikon / hrsg. von Heinrich Schnee. - Leipzig : Quelle & Meyer 1920. - 3 Bde.