Ölmühle (Mühle): Unterschied zwischen den Versionen

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===Einleitung===
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Beim Ausquetschvorgang altrömischen Olivenölpressen mit Kollergängen aus entsprechend zugehauenem Steinmaterial, wie es aus dem untenstehenden Bild zu sehen ist, wird das kalt gepreßte Öl laufend abgeführt.
Beim Ausquetschvorgang altrömischen Olivenölpressen mit Kollergängen aus entsprechend zugehauenem Steinmaterial. Ähnlich wie Hammerweke funktionierte dagegen der Ölschlag bis in das 20. Jahrhundert. Es war ein Stampfwerk mit Keilpresse.  Das kalt gepreßte Öl wurde laufend abgeführt und gesammelt.


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Image:Rossmuehle12.jpg|Kollergang <br/> Quetschreste; Futter:
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Image:Rossmuehle10.jpg|Stampfwerk <br/> Keilpresse
Image:Rossmuehle10.jpg|Stampfwerk <br/> Keilpresse
Image:Rossmuehle11.jpg|Erhitzen, rühren <br/> zerkl. Ölkuchen
Image:Rossmuehle11.jpg|Erhitzen, rühren <br/> zur Warmpresse
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Ähnlich wie Hammerweke funktionierte dagegen der Ölschlag bis in das 20. Jahrhundert. Es war ein Stampfwerk mit Keilpresse. Zur Herstellung von Öl werden in dem durch ein Wasserrad oder eine [[Rossmühle]] angetriebenen Stampfwerk Leinsamen, Raps, Flachs (Leinsaat), Sonnenblumenkerne oder Bucheckern zerquetscht.  
Zur Herstellung von Speiseöl wurde in einem durch ein Wasserrad oder eine [[Rossmühle]] angetriebenen Kollergang oder Stampfwerk Leinsamen, Raps, Flachs (Leinsaat), Sonnenblumenkerne oder Bucheckern zerquetscht.  


Der Ölmüller füllt den entstandenen Brei in grobmaschig gearbeiteten Matten, welche er unter dem Stampfwerk mit Hilfe von Holzkeilen zusammenpreßt. Die Matten sind aus Kuhschwanzhaaren gefertigt, die sich nicht mit Öl vollsaugen.  
Der Ölmüller füllt den entstandenen Brei in grobmaschig gearbeiteten Matten, welche er unter dem Stampfwerk mit Hilfe von Holzkeilen zusammenpreßt. Die Matten sind aus Kuhschwanzhaaren gefertigt, die sich nicht mit Öl vollsaugen.  
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Bei der ersten, der „kalten Pressung“ entsteht goldgelbes Speiseöl von hoher Qualität.  
Bei der ersten, der „kalten Pressung“ entsteht goldgelbes Speiseöl von hoher Qualität.  


===Warmpresse===
Die in den Matten verbliebenen Reste, die Ölkuchen, werden zerkleinert, unter ständigem Rühren erhitzt, nochmals in Matten gefüllt und erneut gepreßt. Dabei wird ein dunkleres Öl mittlerer Qualität gewonnen. Dieser Vorgang des „Warmpressens“ kann noch zweimal wiederholt werden: das Öl wird jedoch immer minderwertiger. Die Ölkuchen, die nach diesen Arbeitsschritten übrigbleiben, wurden getrocknet als Schweinefutter, früher besonders zur Schweinenmast eingesetzt.
Die in den Matten verbliebenen Reste, die Ölkuchen, werden zerkleinert, unter ständigem Rühren erhitzt, nochmals in Matten gefüllt und erneut gepreßt. Dabei wird ein dunkleres Öl mittlerer Qualität gewonnen. Dieser Vorgang des „Warmpressens“ kann noch zweimal wiederholt werden: das Öl wird jedoch immer minderwertiger. Die Ölkuchen, die nach diesen Arbeitsschritten übrigbleiben, wurden getrocknet als Schweinefutter, früher besonders zur Schweinenmast eingesetzt.



Version vom 8. Juni 2010, 06:45 Uhr

Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Wirtschaft > Müllerei > Ölmühle

Einleitung

Beim Ausquetschvorgang altrömischen Olivenölpressen mit Kollergängen aus entsprechend zugehauenem Steinmaterial. Ähnlich wie Hammerweke funktionierte dagegen der Ölschlag bis in das 20. Jahrhundert. Es war ein Stampfwerk mit Keilpresse. Das kalt gepreßte Öl wurde laufend abgeführt und gesammelt.

Arbeitsabwicklung bei der Gewinnung von Speiseöl in einer Rossmühle:

<gallery> Image:Rossmuehle05.jpg |Roßmühle:Hauptkammrad
Rossanspannung Image:Rossmuehle06.jpg|horizontales Kammrad
treibt vertikales Image:Rossmuehle07.jpg |horizontale Spindeln:
Transmission Image:Rossmuehle08.jpg| Ölmühle mit
Kollergang, Schlag Image:Rossmuehle09.jpg|Roßmühle:
Kollergang Image:Rossmuehle12.jpg|Kollergang
Quetschreste; Futter: Image:Rossmuehle10.jpg|Stampfwerk
Keilpresse Image:Rossmuehle11.jpg|Erhitzen, rühren
zur Warmpresse

Zur Herstellung von Speiseöl wurde in einem durch ein Wasserrad oder eine Rossmühle angetriebenen Kollergang oder Stampfwerk Leinsamen, Raps, Flachs (Leinsaat), Sonnenblumenkerne oder Bucheckern zerquetscht.

Der Ölmüller füllt den entstandenen Brei in grobmaschig gearbeiteten Matten, welche er unter dem Stampfwerk mit Hilfe von Holzkeilen zusammenpreßt. Die Matten sind aus Kuhschwanzhaaren gefertigt, die sich nicht mit Öl vollsaugen.

Bei der ersten, der „kalten Pressung“ entsteht goldgelbes Speiseöl von hoher Qualität.

Warmpresse

Die in den Matten verbliebenen Reste, die Ölkuchen, werden zerkleinert, unter ständigem Rühren erhitzt, nochmals in Matten gefüllt und erneut gepreßt. Dabei wird ein dunkleres Öl mittlerer Qualität gewonnen. Dieser Vorgang des „Warmpressens“ kann noch zweimal wiederholt werden: das Öl wird jedoch immer minderwertiger. Die Ölkuchen, die nach diesen Arbeitsschritten übrigbleiben, wurden getrocknet als Schweinefutter, früher besonders zur Schweinenmast eingesetzt.

Beginn der Industriealisierung