Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Amtsordnung vom 20. Mai 1920, die am 1. April 1921 in Kraft trat, bestimmte zum Zwecke der '''kommunalen Selbstverwaltung''' die Einteilung des Landes in Ämter. Außerhalb dieser Einteilung blieben als selbständige Stadtbezirke die Städte Rostock, Schwerin, Wismar und Güstrow. Damit verloren alle übrigen Städte ihre Amtsunabhängigkeit. | Die Amtsordnung vom 20. Mai 1920, die am 1. April 1921 in Kraft trat, bestimmte zum Zwecke der '''kommunalen Selbstverwaltung''' die Einteilung des Landes in Ämter. Außerhalb dieser Einteilung blieben als selbständige Stadtbezirke die Städte Rostock, Schwerin, Wismar und Güstrow. Damit verloren alle übrigen Städte ihre Amtsunabhängigkeit. | ||
Für die Zwecke der '''staatlichen Verwaltung''' wurde mit Wirkung vom 1. April 1921 unter Aufhebung der | Für die Zwecke der '''staatlichen Verwaltung''' wurde mit Wirkung vom 1. April 1921 unter Aufhebung der 23 Domanialämter das Land in 17 Landdrosteien eingeteilt. Namen und Bezirke der Landdrosteien entsprachen denen der für die Zwecke der kommunalen Selbstverwaltung eingerichteten Ämtern. | ||
== Ämter ab 1921 bis 1934 == | == Ämter ab 1921 bis 1934 == |
Version vom 22. Mai 2010, 10:42 Uhr
Mecklenburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Mecklenburg (Begriffserklärung). |
Hierarchie
Regional > Deutschland 1871-1933 > Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
Einleitung
Flagge
Wappen
Datei:Wappen Grossherzogtum MecklenburgSchwerin.png
Landesfarben
Allgemeine Information
Das Gebiet Mecklenburg-Schwerins wurde durch den Hamburger Vergleich vom 8. März 1701 [1], mit dem die letzte mecklenburgische Erbauseinandersetzung beendet wurde, festgelegt. Es wurde in seinem Umfang bis zum Jahre 1934, in dem beide Mecklenburg vereinigt wurden, praktisch nicht verändert. Es war ein zusammenhängendes Gebiet im Norden Deutschlands, natürlich begrenzt durch die Ostsee, im Westen durch das zum Großherzogtum Strelitz gehörende kleine Fürstentum Ratzeburg, durch die Provinz Schleswig-Holstein und das Gebiet der freien Stadt Lübeck. Im Süden grenzte Brandenburg, im Südosten das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz an das Großherzogtum. Im Nordosten folgte die Grenze zur preußischen Provinz Pommern dem natürlichen Flusslauf der Recknitz. Der Wiener Kongreß erhob Mecklenburg-Schwerin 1815 zum Großherzogtum.
Politische Einteilung
Herzogtum / ab 1815 Großherzogtum
Die innere politische Organisation des Landes war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs geprägt von einem mittelalterlichen Feudalsystem, in dem das Land nach dem Grundeigentum in drei politische Landesteile eingeteilt war, nämlich:
- in das großherzogliche Domanium,
- in die Ritterschaft, einschließlich der Klostergüter,
- und in die Landschaft, womit die Städte mit den zugehörigen städtischen Gütern gemeint waren.
Ämter, Städte, Güter bis 1921
Domanialämter | Ritterschaftliche Ämter | Klosterämter u.a. | Städte (amtsunabhängig) | Städte (amtsunabhängig) |
---|---|---|---|---|
Boizenburg | Boizenburg | Dobbertin | Boizenburg | Parchim |
Bukow | Bukow | Malchow | Brüel | Penzlin |
Bützow | Crivitz | Ribnitz | Bützow | Plau |
Crivitz | Gadebusch | Herrschaft Wismar | Crivitz | Rehna |
Dargun | Gnoien | Kloster zum Heiligen Kreuz | Doberan | Ribnitz |
Doberan | Goldberg | Dömitz | Rostock | |
Dömitz | Grabow | Gadebusch | Röbel | |
Gadebusch | Grevesmühlen | Gnoien | Schwaan | |
Grabow | Güstrow | Goldberg | Schwerin | |
Grevesmühlen | Ivenack | Grabow | Stavenhagen | |
Güstrow | Lübz | Grevesmühlen | Sternberg | |
Hagenow | Mecklenburg | Güstrow | Sülze | |
Lübz | Neukalen | Hagenow | Tessin | |
Neustadt | Neustadt | Krakow | Teterow | |
Ribnitz | Plau | Kröpelin | Waren | |
Schwaan | Schwaan | Laage | Warin | |
Schwerin | Schwerin | Ludwigslust | Wismar | |
Stavenhagen | Stavenhagen | Lübz | Wittenburg | |
Toitenwinkel | Sternberg | Malchin | ||
Warin | Wittenburg | Malchow | ||
Wismar | Wredenhagen | Marlow | ||
Wittenburg | Neubukow | |||
Wredenhagen | Neukalen | |||
Neustadt |
Diese Landesteile waren keineswegs zusammenhängende, einheitliche Gebiete, sondern vielmehr völlig regellos durcheinander über das ganze Land verteilt. Eine Übersicht findet man bei Uli Schubert [2].
Freistaat
Am 9. November 1918 wurde die Republik ausgerufen. Der Freistaat Mecklenburg-Schwerin wurde 1918 Gliedstaat in der Weimarer Republik. Am 17. Mai 1920 hob die Verfassung des Freistaats Mecklenburg-Schwerin die Landesklöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz, sowie das Kloster zum Heiligen Kreuz in Rostock auf.
Die Amtsordnung vom 20. Mai 1920, die am 1. April 1921 in Kraft trat, bestimmte zum Zwecke der kommunalen Selbstverwaltung die Einteilung des Landes in Ämter. Außerhalb dieser Einteilung blieben als selbständige Stadtbezirke die Städte Rostock, Schwerin, Wismar und Güstrow. Damit verloren alle übrigen Städte ihre Amtsunabhängigkeit.
Für die Zwecke der staatlichen Verwaltung wurde mit Wirkung vom 1. April 1921 unter Aufhebung der 23 Domanialämter das Land in 17 Landdrosteien eingeteilt. Namen und Bezirke der Landdrosteien entsprachen denen der für die Zwecke der kommunalen Selbstverwaltung eingerichteten Ämtern.
Ämter ab 1921 bis 1934
Ämter 1921 - 1925 | Ämter 1921 - 1934 | Ämter 1925 - 1934 |
---|---|---|
Boizenburg | Grevesmühlen | Ludwigslust |
Bützow | Güstrow | Malchin |
Dargun | Hagenow | Röbel |
Doberan | Ludwigslust | |
Grabow | Malchin | |
Lübz | Parchim | |
Neustadt | Rostock | |
Stavenhagen | Schwerin | |
Warin | Waren | |
Wismar |
Durch das Gesetz vom 11. November 1925 über die Neueinteilung des Freistaates in Ämter wurde die Zahl der Ämter von 17 auf 10 verringert. Nachdem die staatlichen Verwaltungsaufgaben von den Ämtern übernommen worden waren, wurden die Landdrosteien am 16. April 1928 aufgelöst.
Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde 1933 die Selbstverwaltung der Ämter aufgehoben und die bestehenden Ämter zum 1. Januar 1934 in Kreise umgewandelt. Gleichzeitig vereinigte man die beiden Freistaaten Mecklenburgs zum Land Mecklenburg. Damit war Mecklenburg-Schwerin aufgelöst.
Internetlinks
Kirchenbuchabschriften von Mecklenburg-Schwerin online bei http://www.ancestry.de
Alle Abschriften der bei ancestry aufgeführten Orte liegen im Zeitraum 1876-1918.
Orte | Orte | Orte |
---|---|---|
Althof nur 1887-1918 | Basedow zusätzlich 1766-1785 | Brunow zus. 1875 |
Brüz zus. 1740-1800 | Buckow zus. 1875 | Conow zus. 1816-1817 |
Dänscheburg zus. 1854-1855 | Dassow nur 1887-1918 | Diedrichshagen zus. 1817-1818 |
Dobbertin zus. 1740-1794 | Dömitz zus. 1870 | Dreibergen zus. 1840, 1864-1875 |
Dreveskirchen zus.1740-1786 | Friedrichshagen zus. 1875 | Gnevsdorf nur 1911-1819 |
Groß Brütz zus.1740-1856 | Groß Laasch zus. 1800-1876 | Groß Upahl nur 1894-1918 |
Güstrow Pfarrkirche zus. 1794-1831 | Herzfeld nur 1878-1918 | Karchow zus.1873-1877 |
Lohmen zus. 1736,1740-1807 | Lütgendorf zus. 1716-1722,1725,1786-1807 | Möllenbeck zus. 1874-1875 |
Neschow zus. 1811-1812 | Neukloster zus. 1844-1853 | Neustadt-Glewe zus. 1787-1879,1870 |
Parchim St. Marien zus. 1875 | Passentin zus. 1875 | Prestin zus. 1844-1863 |
Qualitz nur 1876-1917 | Ribnitz Kloster nur 1917-1918 | Röbel Alt zus. 1875 |
Sankt Nicolai (Schelfkirche) nur 1896-1918 | Schwerin Sachsenberg nur 1881-1918 | Schwerin Schloßkirche zus. 1781-1800 |
Thürkow zus. 1800-1890 | Toitenwinkel nur 1910-1918 | Upahl Groß nur 1876-1895 |
Waren nur 1876-1901 | Waren St. Georgen nur 1901-1918 | Waren St. Marien nur 1900-1918 |
Wattmannshagen nur 1877-1918 |
Mecklenburg, Deutschland, jüdische Geburts-, Heirats- und Sterberegister 1813-1918 online bei http://www.ancestry.de u.a. Seelenbuchabschriften jüdischer Gemeinden Bild 1- 204 :
Gemeinde | Gemeinde | Gemeinde |
---|---|---|
Schwerin 5 | Crivitz 8 | Dömitz 13 |
Dargun 15 | Dömitz 16 | Gadebusch 20 |
Goldberg 21 | Grabow 22 | Grevesmühlen 23 |
Güstrow 24 | Hagenow 27 | Krakow 35 |
Lübtheen 36 | Ludwigslust 40 | Malchin 42 |
Neubuckow 47 | Neustadt 48 | Parchim 49 |
Penzlin 53 | Plau 58 | Stavenhagen 60 |
Sternberg 62 | Waren 64 |
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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