Portal:Memelland/Gedichte: Unterschied zwischen den Versionen

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==Abend am Meer==
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:Der Horizont erglomm in düstrer Glut.<br>
:Das Meer war aufgewühlt und rot wie Blut.<br>
:Ein schmaler Baum nur leuchtet demanten.<br>
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:Die steile Wolkenwand stand so erstarrt<br>
:wie Einer, der auf etwas Böses harrt.<br>
:Die Wogen ruhelos den Strand berannten.<br>
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:Ein Unheil schien ganz nahe schon, zu drohn.<br>
:Doch bald zog eine ganze Legion<br>
:von Sternen auf, die hell verheissend brannten.<br>
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:Und vordem so dämonenschwangre Welt<br>
:war wie vom tiefsten Innern her erhellt,<br>
:verzaubert von des Himmels Lichtgesandten.<br>
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[[Kategorie: Memelland]]
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Version vom 10. Mai 2010, 16:38 Uhr

Postkarte mit Nordostpreußenkarte und Ansicht der Friedrich-Wilhelm-Straße in Memel
Memelland

     G e d i c h t e

Ännchen-von-Tharau-Brunnen auf dem Theaterplatz in Memel Ansicht der Kirche in Heydekrug



(c) Holger




Bitte ergänzen.

Memel-Stadt

Memel - Blick auf Stadt und Hafen (Jens)


Meine Stadt, meine Stadt!
Wie steht dir das Blau -
Wenn das Himmelskleid leuchtet um dich her,
Und der Frühling lockt deine Schiffe zum Meer,
Wie steht dir das Blau.-


Meine Stadt, meine Stadt!
Wie steht dir das Grün -
Wenn deine Felder um dich reifen,
Und deine Augen das Sommerglück streifen,
Wie steht dir das Grün. -


Meine Stadt, meine Stadt!
Wie steht Dir das Rot -
Wenn Sturmsonnen dir die Wälder färben
Und Turmlichter wachen über Tod und Verderben,
Wie steht dir das Rot -


Meine Stadt, meine Stadt!
Wie steht dir das Weiß. -
Wenn der Winter dich hüllt in seine Gewalten
Und du kannst dir dein inneres Leben gestalten,
Wie steht dir das Weiß. -


Meine Stadt, meine Stadt!
So voll Farben und Licht -
Ein Regenbogen wird über dir stehen,
Und Gewitter müssen grollend vergehen -
Verzage nicht!


Jenny Boese-Braun



Memeler Leuchtturm

Der rote Leuchtturm von Memel (bei Strandvilla zwischen Bommelsvitte und Mellneraggen)


Du alter, roter, schmuckloser Turm
an der Ostsee,
umbraust von Wetter und Sturm.
Du rufst nicht
durch Glocken zum Sonntagsgebet,
aber täglich wirkst du,
bevor es zu spät.
Wenn der Schiffer kämpft,
mit der Finsternis Macht,
dann leuchtet dein Licht
durch die dunkele Nacht.
Nur wer hier geboren und wer hier gelebt,
er oft für die Seinen hier oben gebebt,
nur wem ein Lied davon wurde gesungen,
was du dem Tode schon abgerungen,
wer erkannt hat,
wie schwach doch der Erdenwurm,
der weiß dich zu schätzen,
du wackerer Turm.


Willy Boese (gest. 1917)



Ruhebaum


Ein Innehalten
unterm Ruhebaum,
wenn längst Gewesenes
noch einmal stillesteht,
wenn Sonnentöne
friedvoll verschweben...


Ein Ineinanderfühlen
mit Wolken-Flügeln,
Hineingezogenwerden
in die Spur des Lichts...


Ein Weiterwachsen,
sich ganz selbst Hingeben,
im Seelengrunde
tief im Heimat-See...


Ein Zueinanderfinden
in Naturgefühlen,
wenn aus dem Ruhebaume
Gottes Stimme spricht...


Gerda Rohde-Haupt


Abend am Meer


Der Horizont erglomm in düstrer Glut.
Das Meer war aufgewühlt und rot wie Blut.
Ein schmaler Baum nur leuchtet demanten.


Die steile Wolkenwand stand so erstarrt
wie Einer, der auf etwas Böses harrt.
Die Wogen ruhelos den Strand berannten.


Ein Unheil schien ganz nahe schon, zu drohn.
Doch bald zog eine ganze Legion
von Sternen auf, die hell verheissend brannten.


Und vordem so dämonenschwangre Welt
war wie vom tiefsten Innern her erhellt,
verzaubert von des Himmels Lichtgesandten.


Fritz Kuding