Sieversdorf (bei Frankfurt): Unterschied zwischen den Versionen
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1393 wurde der Ort "Syuerstorp" in einer Urkunde erwähnt, welche Heinrich Strantz auf Sieversdorf belehnte. Die Familie von Strantz, war ebenfalls zu [[Petersdorf]] und [[Petershagen]] begütert. Sieversdorf, später auch Sifritzdorf genannt, war ein Dorf mit Rittersitz, Kirche, Pfarre und Schule, und hatte ursprünglich vierundsechzig [[Hufe]]n. Es blieb in Familienbesitz bis 1777, | |||
dann verkaufte der Königliche Major Bogislaw Ehrentreich Wilhelm von Strantz, mangels Erben, Sieversdorf an den Königlichen Geheimen Rath Ludwig von la Motte. Dieser behielt das Dorf nur kurz, 1782 erwarb die Familie von Rohr den Ort und nach dem Tode des von Rohr gelangte er 1789 in den Besitz des Königlichen Oberamtmanns Philipp Heinrich [[Karbe]], Pächter der Königlichen [[Domäne]]n [[Chorin]] und [[Gramzow]]. Nach dem Tod des Oberamtmanns 1799 wurde vormundschaftlich verwaltet, 1809 wurde sein Sohn Friedrich Ernst Leopold Karbe, Erbherr auf Sieversdorf. | |||
Nach seinem Tod 1857 erbte sein ältester Sohn Carl Friedrich Ferdinand Leopold Karbe, ihm sind vermutlich die Umbauten im Schloss und die Neugestaltung des Parks zuzuschreiben. | |||
Die mittelalterliche Feldsteinkirche stammt aus dem 12./ 13. Jahrhundert. | |||
Das Gutshaus, ein rechteckiger zweigeschossiger Putzbau mit Mittelrisalit und neun Achsen, erbaut 1689, war 250 Jahre lang Mittelpunkt des Gutsbetriebes. Ausgestattet mit barocken Stuckdecken, welche der Giovanni_Simonetti zugeschrieben werden. Der Saal im ersten Stock mit barockem Kaminaufsatz, wurde es im 19. Jahrhundert unter Friedrich Ernst Leopold Karbe teilweise um- und ausgebaut. | |||
Das große Halbmondfenster in der Mitte des Gebäudes ist die Folge des Zeitgeschmacks von Friedrich Gillys einem Vorgänger von Schinkel. | |||
Ein Flügel des Hauses enthielt die Schwarze Küche, darüber befinden sich Gästezimmer und ein Alterssitz der Familie. | |||
Im Zuge der Bodenreform wurde der Betrieb 1945 enteignet und das Gutshaus 1947 bis 1948 zur Hälfte abgetragen, 1993 konnte die Familie von Stützner-Karbe das Objekt zurück erwerben und sanieren. Die abgerissenen drei Achsen wurden wieder errichtet, sowie Dach, Barocksaal und Treppenaufgang renoviert. Bereits seit 1994 finden im Barocksaal regelmäßig Konzerte mit bekannten Künstlern, veranstaltet vom Verein der Kunst- und Denkmalpflege, statt. 2006/2007 war die alte Form, unter Verwendung von EU-Fördermitteln, wiederhergestellt und beherbergt nun eine Bed & Breakfast Pension, in der alten Hofanlage findet sich die Orgelwerkstatt Scheffler und die Kunst-und Baukeramik Golem, angrenzend ein kleiner Park. | |||
Version vom 27. April 2010, 12:22 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Oder-Spree > Sieversdorf (bei Frankfurt)
Einleitung
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Sieversdorf ist einen Ortsteil der Gemeinde Jacobsdorf im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Sehenswürdigkeit: Dorfkirche Sieversdorf und Herrenhaus, beide in der Straße der Technik - 15236 Jacobsdorf (Sieversdorf)
Geschichte
1393 wurde der Ort "Syuerstorp" in einer Urkunde erwähnt, welche Heinrich Strantz auf Sieversdorf belehnte. Die Familie von Strantz, war ebenfalls zu Petersdorf und Petershagen begütert. Sieversdorf, später auch Sifritzdorf genannt, war ein Dorf mit Rittersitz, Kirche, Pfarre und Schule, und hatte ursprünglich vierundsechzig Hufen. Es blieb in Familienbesitz bis 1777, dann verkaufte der Königliche Major Bogislaw Ehrentreich Wilhelm von Strantz, mangels Erben, Sieversdorf an den Königlichen Geheimen Rath Ludwig von la Motte. Dieser behielt das Dorf nur kurz, 1782 erwarb die Familie von Rohr den Ort und nach dem Tode des von Rohr gelangte er 1789 in den Besitz des Königlichen Oberamtmanns Philipp Heinrich Karbe, Pächter der Königlichen Domänen Chorin und Gramzow. Nach dem Tod des Oberamtmanns 1799 wurde vormundschaftlich verwaltet, 1809 wurde sein Sohn Friedrich Ernst Leopold Karbe, Erbherr auf Sieversdorf.
Nach seinem Tod 1857 erbte sein ältester Sohn Carl Friedrich Ferdinand Leopold Karbe, ihm sind vermutlich die Umbauten im Schloss und die Neugestaltung des Parks zuzuschreiben.
Die mittelalterliche Feldsteinkirche stammt aus dem 12./ 13. Jahrhundert. Das Gutshaus, ein rechteckiger zweigeschossiger Putzbau mit Mittelrisalit und neun Achsen, erbaut 1689, war 250 Jahre lang Mittelpunkt des Gutsbetriebes. Ausgestattet mit barocken Stuckdecken, welche der Giovanni_Simonetti zugeschrieben werden. Der Saal im ersten Stock mit barockem Kaminaufsatz, wurde es im 19. Jahrhundert unter Friedrich Ernst Leopold Karbe teilweise um- und ausgebaut. Das große Halbmondfenster in der Mitte des Gebäudes ist die Folge des Zeitgeschmacks von Friedrich Gillys einem Vorgänger von Schinkel. Ein Flügel des Hauses enthielt die Schwarze Küche, darüber befinden sich Gästezimmer und ein Alterssitz der Familie. Im Zuge der Bodenreform wurde der Betrieb 1945 enteignet und das Gutshaus 1947 bis 1948 zur Hälfte abgetragen, 1993 konnte die Familie von Stützner-Karbe das Objekt zurück erwerben und sanieren. Die abgerissenen drei Achsen wurden wieder errichtet, sowie Dach, Barocksaal und Treppenaufgang renoviert. Bereits seit 1994 finden im Barocksaal regelmäßig Konzerte mit bekannten Künstlern, veranstaltet vom Verein der Kunst- und Denkmalpflege, statt. 2006/2007 war die alte Form, unter Verwendung von EU-Fördermitteln, wiederhergestellt und beherbergt nun eine Bed & Breakfast Pension, in der alten Hofanlage findet sich die Orgelwerkstatt Scheffler und die Kunst-und Baukeramik Golem, angrenzend ein kleiner Park.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
In Sieversdorf bei Neustadt/Dosse lagern Microfich der KB von Sieversdorf bei Frankfurt/O.
Durch ein Versehen des niederländischen Herstellers der Microfich wurden nicht nur die Microfich von Sieversdorf bei Neustedt/Dosse sondern auch die Microfich der KB von Sieversdorf bei Frankfurt/O an das Pfarrbüro Sieversdorf bei Neustadt/Dosse geliefert. Da wir erst ein Jahr nach dem begleichen der Rechnung diesen zusätzlichen Schatz entdeckten, behielten wir diese Microfiches im Pfarrarchiv Sieversdorf bei Neustadt/Dosse.
Haben Sie Nachfragen zu diesen Microfich melden Sie sich bitte beim Archivar der Kirchengemeinde Sieversdorf-Hohenofen:
Michael Deylitz, Telefon: 03397014126, Fax: 032223768478, <email>deylitz@gmx.de </email>
Internetlinks
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SIEORFJO72EJ</gov>