Denkmalverzeichnis Rommerskirchen/A 57: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Januar 2010, 17:31 Uhr
Lommertzhof (Nettesheim)
- im Denkmalverzeichnis der Gemeinde Rommerskirchen
- Denkmal Nr. A 57
- Tag der Eintragung
- 1995/29.05.
Lage
Nettesheim, Lommertzweg 37
- Gemarkung
- Nettesheim-Butzheim, Flur 2, Flurstück 56
- Geographische Lage
- 51.049142°N 6.705334°O
Beschreibung
Backstein-Hofanlage (Lommertzhof)
Im Mittelalter gehörte die damals Altenberger Hof genannte Anlage dem Kloster
Altenberg, das neben dem Kunibertstift aus Köln zum einflußreichsten Grundherrn in
Nettesheim wurde. Den Ursprung des Hofes legt eine Schenkung der Tochter
Eufemia, des Ritters von Butzheim an das Kloster Altenberg. Dieses kaufte weitere
Ländereien, um so den Hof zu gründen. Der heutige Name des Hofes stammt von
dem Pächter Peter Lumbartz, der diesen um 1500 bewirtschaftete. Nach der
Säkularisation gelangte der Hof, wie damals üblich, in Privatbesitz. Seit 1873 ist der
Hof in Besitz der heutigen Eigentümerfamilie.
1818 entstand auf dem Lommertzhof ein Großbrand, dem zahlreiche Häuser in
Nettesheim zum Opfer fielen und das den alten Hof zerstörte. Vor 1821 begannen
die damaligen Besitzer mit dem Wiederaufbau. Der neue Hof (Wohnhaus und
Scheune) wurde südwestlich der alten Hofstelle errichtet.
Die den Hof zum Geviert schließenden Gebäude sind jünger. Das Wohnhaus ist ein
ganz unterkellerter, zweigeschossiger Putzbau, in sieben Achsen mit mittig
angeordneter Tür, symmetrisch gegliedert. Türgewände und Sohlbänke sind aus
Lavabasalt. Über der Tür der Gartenseite ist das Gebäude in einer Ziersplinte 1822
datiert. 1908 wurde das Gebäude im Inneren, unter Beibehaltung einiger
Balkendecken und der Fachwerkwände, grundlegend umgestaltet.
Dem Wohnhaus gegenüber liegt die große Backsteinscheune mit drei Quertennen.
Sie besitzt noch die alte Dachdeckung mit Strohdokken, das Fachwerkinnengerüst ist
zum Teil herausgenommen. Über dem mittleren Tor ist das Gebäude auf 1821
datiert.
Bewertung
Die denkmalwerten Teile des Lommertzhofes sind das alte Wohnhaus von 1822 und
die gegenüberliegende Großraumscheune von 1821.
Der Hof ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, insbesondere die
Lebensweise zu Beginn des 19. Jahrhunderts im ländlichen Raum.
Er ist bedeutend für die Arbeits- und Produktionsverhältnisse, insbesondere in der 1.
Hälfte des 19. Jahrhunderts, wo es für wohlhabende Bürger, selbständige Bauern
oder die bisherigen Pächter möglich war, äußerst günstig große Güter zu erwerben
und diese zu produktionsreichen Großanlagen umzuformen.
Der Lommertzhof ist bedeutend für die Gemeinde Rommerskirchen und die Ortslage
Nettesheim, als ehemaliges Versorgungsgut des Klosters Altenberg, das neben dem
Stift St. Kunibert aus Köln wesentlich zur siedlungsgeschichtlichen Entwicklung der
Region am Gillbach beitrug.
Für die Erhaltung und Nutzung des Lommertzhofes liegen wissenschaftliche Gründe
vor, die sich zwingend aus der Historie der Anlage ergeben.
Es liegen architekturgeschichtliche Gründe vor, da der Hof mit seinem äußeren
Erscheinungsbild ein anschauliches Zeugnis der baulichen Entwicklung der 1. Hälfte
des 19. Jahrhunderts präsentiert. Die Großraumscheune mit drei Quertennen ist
zudem ein äußerst selten erhaltener Bautyp. 1908 wurde das Wohnhaus der Mode
entsprechend im Inneren grundlegend umgestaltet. Auch dies ist ein gutes bauliches
Zeugnis von Selbstverständnis der wohlhabenderen Bevölkerung auf dem Lande.
Der Hof ist als siedlungsgeschichtliche Keimzelle der Ortslage Nettesheim
erhaltenswert, weil er wie der Fronhof des St. Kunibertstiftes wesentlich zur
Entwicklung der Ortslage beitrug.
(RAD-Gutachten vom 06.06.1994)
Die nachfolgend kursiv gesetzten Beiträge erweitern die Informationen zu dem beschriebenen Denkmal.
Bilder vom Lommertzhof
Ein Beitrag des Geschichtskreises Rommerskirchen |