Mascherode Nr. 18: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. November 2009, 15:00 Uhr

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Schulgasse 1
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 18
erbaut: 1703
Status: Pfarre

Vorgeschichte

An etwa der gleichen Stelle stand von alters her das Haus des Küsters bzw. Oppermanns. Ein "Oppermann" wird schon 1542 im Visitationsprotokoll erwähnt. Als 1576 der Küster Jochim Cargus gestorben war, wies das Kloster Riddagshausen das Küsterhaus dem neu angetretenen Pastor Johan Paseker, dessen Vater schon seinerzeit im Küsterhaus tätig war, zu. Es war aber offenbar in keinem guten Zustand, wie der Bestallungsurkunde von Paseker zu entnehmen ist:

[..] Weil auch dasselbe Hauß nicht neu, sondern etwas alt im Gebew, dass vielleicht vnseres Trachtens nach dieser Zeit Bauen oder Besserung von Nöthen sein wirdt, vnd solches vnseren Einwohnern von Mascherode von Alters her gebühret hat, dass sie, wenn es von Nöthen gewesen, die Küsterei haben müssen bawen vnd bessern, so wollen wir dafür sein, auch jedweden vnseren Einwohnern von Mascherode Amtshalber dazu anhalten, dass sie Ehrn Johan Pasekern solches Haus in Baw vnd Besserung halten oder auch im Fall dieses nötig sein wird, es gar neu bawen sollen.

Vermutlich wird in den darauffolgenden Jahrzehnten die Dorfschaft Mascherodes ihrer Verpflichtung nachgekommen sein und dem Pfarrer ein besseres Haus errichtet haben. Der heutige Bau stammt nämlich von 1703, und es nicht anzunehmen, daß das 1576 bereits als "altes Gebäude" bezeichnete Haus noch 130 Jahre gestanden hat. Das 1703 neu errichtete und noch heute stehende Pfarrhaus ist damals ein stattlicher Bau gewesen und glich dem Haus des Priors in Querum. Es wurde, wie sich 1900 bei Renovierungsarbeiten herausstellte, teilweise auf alten, vergessenen Grabstellen errichtet. Man kann also annehmen, daß das alte Küsterhaus wohl etwas weiter westlich stand.

Zum Pfarrhaus gehörten auch Ackerland sowie die erst in jüngster Zeit abgebrochenen Wirtschaftsgebäude. Der Pastor lebte also, wie alle anderen Dorfbewohner auch, direkt oder indirekt von der Landwirtschaft, indem er entweder das Land selbst bewirtschaftete oder verpachtete.

Zu den hier tätigen Pastoren, siehe Übersicht der in Mascherode tätigen Pastoren.

Dorfbeschreibung 1752

Patronat: hat das Kloster Riddagshausen
Pastor: A. D. Traeber, seit Juli 1752
Pfarrhaus: Ist ein schönes und noch neues Haus, wobei eine alte Scheune, ein Kuhstall, ein Pferdestall, ein Schweineställe und eine Wagenschauer sind.
Länderei: 13 Morgen Ackerland, davon sind 3 Morgen zehntpflichtig, 9 Morgen zehntfrei und 1 Morgen Rottland
Wiesen: 2 Grasbleeke, und zwar in der Kohli und in der Neuen Wiese gelegen
Holzung: Jährlich 5 Klafter Eichenholz, welches Pastor schlagen läßt und von der Gemeinde eingefahren erhält. Unterholz läßt er nach geschehener Anweisung hauen und binden. Im Rautheimer Holz bekommt er seinen Teil.
Mastung: Wenn Mast vorhanden ist, treibt Pastor soviel wie ein Ackermann und im Rautheimer Holz nur soviel wie ein Kothmann ohne Hirtenlohn.
Mühlenfuhren: Machen die Ackerleute, bekommen dafür Essen und Trinken.

Jährliche gewisse Einnahmen Rthl. ggr. Pf.
Landverpachtung 19 12
Wiesenverpachtung 12
Flachszehnt 5
an Michaelis (29. September) 16 Himten Roggen oder 8
auch an Michaelis gibt jeder der 16 Kotleute 3 Pf., macht 6
statt Holzung nimmt Pastor wegen vieles Zwistes 5
Unterholz, gerechnet zu 1
von 80 Stück Weiden ist der jährliche Nutzen 8
Vierzeitenpfennig[1] 3 8
1 ½ Schock Ostereier, gerechnet zu 10
an Johannis von jedem Einwohner 3 Pf. 6
Jährliche ungewisse Einnahmen Rthl. ggr. Pf.
Proclamation 12
Copulation 1
Kindstaufe 8
Konfirmation eines Kindes 12
Beichten im Hause 8
Leichensermon 16
Kindesleiche ohne Sermon 8
Leiche mit Predigt 1
Kirchgang einer Sechswöchnerin 4
Beichtgeld zusammen 12
Vom Kloster Riddagshausen ist Pastor zeitlebens jährlich vermacht: Rthl. ggr. Pf.
44 Rthl. 8 ggr. 4 Pf., die er quartalsweise abholen läßt 11 2 8
ein Landrind oder an Michaelis (29.9.) 10
2 Feldschweine oder an Michaelis 5
24 Tonnen Bier, welches die hiesigen Ackerleute holen und wofür Pastor ihnen Essen und Trinken gibt.
2 Fuder Heu, das der Klosterwagen bringt, wobei dem Knecht Essen, Trinken und ein Tringeld gegeben wird. Heu angeschlagen zu 4
3 Schock Stroh zu 1 ½ Rthl. 4 12
Für eine Wiese im Schapenbruch, die durch den Entenfang bisher sich in schlechtem Zustand befindet, bekommt Pastor 6
Von Mönche Schöppenstedt als Filial bekommt Pastor jährlich: Rthl. ggr. Pf.
wenn keine Pfarrwitwe vorhanden, den Flachszehnten 2 8
Wenn Mastung vorhanden, treibt Pastor gleich einem Ackermann, ohne Hirtenlohn; ist nicht angeschlagen
einen Grasgarten von 4 Fuder Heu und 2-3 Fuder Grummet[2]. Die Schöppenstedter Einwohner bringen solches nach der Reihe nach Mascherode und empfangen von Pastor Essen und Trinken. Die Nutzung ist angeschlagen mit 10
In gedachtem Garten stehen auch Weiden und Obstbäume, wovon der Nutzen nicht angeschlagen ist.
Vierzeitenpfennig 1 6
Alle vier Wochen wird Kommunion gehalten und bekommt Pastor statt der Mahlzeit jedes Mal 6 ggr. 8 Pf., macht jährlich 3 8
Beichtgeld zusammen 8

Quellen

  • Dorfbeschreibung von Mascherode 1752

Weblinks

Fußnoten

  1. = Geld von jedem Abendmahlsgänger pro Quartal
  2. zweite Heuernte


unbekannt.png Riddagshäuser Klosterdörfer

Riddagshausen | Gliesmarode | Querum | Klein Schöppenstedt | Mascherode |