Häuserbuch von Gliesmarode: Unterschied zwischen den Versionen
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* Bestandsaufnahme des Riddagshäuser Klosterbesitzes 1546 (Stadtarchiv Braunschweig, Signatur BS B III 5 Bd. 27) | * Bestandsaufnahme des Riddagshäuser Klosterbesitzes 1546 (Stadtarchiv Braunschweig, Signatur BS B III 5 Bd. 27) | ||
* Scheffelschatzregister des Residenzamtes Wolfenbüttel (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6) | * Scheffelschatzregister des Residenzamtes Wolfenbüttel 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6) | ||
* Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569-1814 (ebenda, | * Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569-1814 (ebenda, Sign. 1 Kb 946-949) | ||
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Version vom 23. Oktober 2009, 15:02 Uhr
Gließmerode 1542
Nachdem die drei Dorffer Monche Scheppenstet, Gließmerode vnd Quernem bisher aus des Closters Rittershausen Pfarkirchen mit dem Pfarrrechte vorsehen sein worden, so sol hinfurder die Pfarkirche vffem Hofe zu Rittershausen ire rechte Pfarkirche pleiben vnd aldar ein gelerter Pfarner von dem Hern Superattendenten zu Braunschweig vnd Hern Heinrich Wenden, als der Chur= vnd Fürsten Sachssen mitgeordenten Visitatoren gesetzt vnd bestelt werden. Den sollen die furstender Gutter zu Ritterßhusen mit einem derselben Kirchen gelegenen Hawß vnd Hofe vorsehen vnd ime die bequemlich zurichten lassen, auch jerlich zu Solde vnd Belonung aus den Closter Guttern sechtzig Gulden, als zu allen vnd jeden Quartalen den vierten Teil, geben vnd noch darzu ime fhuren lassen vnd geben zur Futterung vier Fuder Hew vnd vier Fuder Stro; darzu soll er haben zu Weihnachten in allen drei Dorffern vnd vff dem Closterhofe seine zwene Vmbgenge vnd den vierzeitpfennig, als von iglichem Haubte, das zwolf Jar alt ist, einen braunschweigischen Pfennig, vnd frey Fewrung vnd Holtz zu seiner Haushaltung.
Es sol der Opperman zu Monche Scheppenstet die Kusterey in allen vier Orten vorsehen; vnd nach dem derselbigen zu Scheppenstet sein bestimpten Lohn vnd Gerechtigkait an Rogkenlands, Wischen vnd Vmbgengen hat. So sollen die Inwoner zu Glißmerode, Quernem vnd vff dem Hofe zu Rittershusen, nach Anzcal solchs Lehns vnd den Personen zu Scheppenstet, ime auch zu besserer Vnterhaltung vnd vor seine Muhe vnd Arbeit so viel geben, vnd solchs sollen die Vorstender zu Rittershausen bei den Leuten ernstlich vorschaffen. Es soll aber derselbige Kuster zu Rittershausen wohnen vnd also geschigkt sein, das er konne den Leuten vnd Kindern nach Anweisung des Pfarners den Catechismum helffen leeren.
Glismerode 1546
Glismerode ist ein Dorff nahe dem Closter gelegen, hat sich zuuor stets nach der Herschaft zu Wolff. gerichtet und gehalten, vnd das Closter hat binnen Dorfs das Gericht vnd Recht gehapt vnd den Dienst.
Dar wonen 3 Ackerleut, geben 24 f.
Der Zehend hat dem Closter, geben 28 R.
Der Müller gibt 6 R.
5 Kotses geben 1 R. 7 gr.
Vnd hat auch ein gut Mastholtz von 2 Schock Schweinen, genant das Maeholtz.
Gleismerode 1564
Zehende
Denn Zehendenn müssenn sie zu Rittershausen ins Closter farenn.
Gottshaus vnd Pfar
Diese Leute habenn kein Gottshaus oder Pfar sunder müssen gehenn zu Rittershausen in die Kirchen.
Erbregister 1605
Dorfbeschreibung 1754
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Bemerkung |
---|---|---|
1546 | 9 | 3 Ackerleute, 1 Müller, 5 Kotsassen[1] |
1564 | 10 | 3 Ackerleute, 5 Kotsassen, 1 Müller, 1 Schmied |
1790 | 106 | |
1895 | 639 | |
1902 | 806 |
Lehrer
Obwohl 1647 die Schulpflicht im Lande eingeführt wurde, ist von Lehrern im kleinen Gliesmarode anfangs noch nichts zu lesen. Die Kinder gingen sicher in die Klosterschule nach Riddagshausen. Erst 1683 erscheint erstmals ein “Schulmeister” im Kirchenbuch.
erste Erwähnung | Name | Bezeichnung |
---|---|---|
1683 | Hartwig Meineken | Schulmeister |
1695 | Christian Werner Matten | Schulmeister |
1866 | Johann Heinrich Eppers | Opfermann |
Gemeindevorsteher
Urpsrünglich ging der Rang des "Bauermeisters" unter den Bauern jährlich der Reihe nach ringsum. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Amt des Gemeindevorsteher geschaffen.
erste Erwähnung | Name | Bezeichnung |
---|---|---|
1866 | Christoph Wiemann | Gemeindevorsteher |
1877 | Carl Hintze | Gemeindevorsteher |
Höfe und Häuser
Nr. ass. | heutige Adresse | Bezeichnung | Entstehung | Bemerkung |
---|---|---|---|---|
1 | Karl-Hintze-Weg | |||
2 | Karl-Hintze-Weg 74 | Kothof | 1564 erstmals erwähnt | |
3 | Karl-Hintze-Weg 73 | Ackerhof | 1564 erstmals erwähnt | |
4 | Karl-Hintze-Weg 4 | Schmiede | 1564 erstmals erwähnt | |
5 | Karl-Hintze-Weg 3 | Schule | ||
6 | Karl-Hintze-Weg 1 | Mühle | 1518 erstmals erwähnt | |
7 | ||||
8 | Karl-Hintze-Weg 2 | Kothof | 1564 erstmals erwähnt | |
9 | Karl-Hintze-Weg 76 | 1564 erstmals erwähnt | ||
10 | Ackerhof | 1564 erstmals erwähnt | ||
11 | ||||
12 | ||||
14 | Karl-Hintze-Weg 75 | |||
15 | Berliner Straße 105 | Gliesmaroder Turm |
Literatur
- Kayser, Karl: Die reformatorischen Kirchenvisitationen in den welfischen Landen 1542 bis 1544, Göttingen 1897
- Braunschweigische Adreßbücher
- Meier, Paul Jonas: Die Kunstdenkmale des Kreises Braunschweig, Wolfenbüttel 1900
Quellen
- Bestandsaufnahme des Riddagshäuser Klosterbesitzes 1546 (Stadtarchiv Braunschweig, Signatur BS B III 5 Bd. 27)
- Scheffelschatzregister des Residenzamtes Wolfenbüttel 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
- Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569-1814 (ebenda, Sign. 1 Kb 946-949)
Weblinks
- Familienbuch von Gliesmarode 1564 - 1712 unter Familiendatenbank Riddagshäuser Klosterdörfer
Fußnoten
- ↑ Es werden nur die Hausbesitzer genannt, ohne Familienangehörige und Gesinde.