Häuserbuch von Mascherode: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lage ==
== Mascherode 1546 ==


Mascherode liegt in 84 m Höhe im Urstromtal der Oker, südwestlich der Braunschweiger Innenstadt. Bis auf den Südwesten ist der Ort vollständig von Wald umschlossen. Der Südrand Mascherodes grenzte im 15. Jh. an die Braunschweiger Landwehr. Nahe des Ortes entspringt der Spring, ein Quellteich, der in die Oker abfließt.
In einer Bestandsaufnahme des Klosters Riddagshausen heißt es:


== Name ==
''Das Dorf Mascherode mit Gericht, Dienst vnd Zinse vnd Zehend vnd gibt zu gemeinen Jaren''<br>
''Rogken 40 Sch.''<br>
''Weitzen 50 Sch.''<br>
''Gersten 30 Sch.''<br>
''Habern 60 Sch.''<br>
''Gelt Zinse 20 f. 7 g. 15 d.''


Der Name Mascherode setzt sich zusammen aus ''Masch'' für feuchtes Schwemmland und ''Rodung'' und bedeutet "Rodung im Feuchtland". Der Ort ist auch heute noch von drei Seiten mit Wald umgehen und weist im alten Dorfkern einen hohen Grundwasserspiegel auf. Die ostfälische Mundartform lautet "Maschero(e)". Scherzhaft hört man auch bisweilen "Matschedero". Im 17. und 18. Jahrhundert werden in Urkunden oft die latinisierten Formen ''Masqueroda'' bzw. ''Masquerode'' verwendet.
== Mascherode 1564 ==


Früher wurde irrtümlich angenommen, bei Mascherode handele es sich um das alte Marquarderode<ref name="marquarderode">Bei Anlegen der Kirchenbücher notierte Pastor Wiegmann 1652 ''parochia Mascherodana, verius Marquarderodana'' ( = Pfarrei Mascherode, eigentlich Marquarderode ) und auch Hassel und Bege schrieben noch 1802 ''Mascherode, in alten Zeiten Markwarderode'' (G. Hassel und K. Bege: Geographisch=statitistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg, 1. Band, Braunschweig 1802, Seite 361).</ref> Heute dagegen weiß man, daß dieses schon früh wüst gewordene Marquarderode auf dem Gebiet des heutigen Siegfriedviertels lag, wo noch im 18. Jahrhundert auf alten Karten das ''Ärkeröder Feld'' verzeichnet ist<ref name="ärkeröder Feld">''Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig'', Seite 396</ref>.
== Erbregister 1605 ==


== Geschichte ==
== Dorfbeschreibung 1752 ==


Die Dörfer mit der Endung -rode werden der zweiten Rodungsperiode ab ca. 1000 n. Chr. zugeordnet. Während die Nachbarorte Salzdahlum und Sickte 888, Stöckheim und Melverode 1007 sowie Rautheim 1031 erwähnt werden, taucht Mascherode erst 1192 im Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt auf<ref name="Marscheroth">Urkundenbuch des Hochstiftes Halberstadt I 335</ref>: Das Kloster Riddagshausen tauschte damals vom Domstift Halberstadt 2 Hufen in ''Marsceroth'' ein.
Alles Land auf der Mascheröder Feldmark gehört dem Kloster Riddagshausen. Das Kloster Riddagshausen übt auch die Gerichtsbarkeit aus<ref name="gericht">Nur das Untergericht, während das Obergericht dem Residenzamt Wolfenbüttel zusteht</ref>. Ein Teil des Kornzehnten geht nach Riddagshausen und ein Teil nach Salzdahlum zum Kloster Zur Ehre Gottes. Der Fleischzehnte gehört dem Kloster Riddagshausen und beträgt von jedem Fohlen, Lamm und Kalb je 2 Pf., von jeder Sau, die ferkelt 1 ggr. 4 Pf., von jedem Haufen Gänse 1 Stück und von jedem Hofe 1 Huhn.


Dem Kloster Riddagshausen gelang allmählich der Inbesitznahme des ganzen Dorfes: 1204 erwarb es von König Otto IV. 6 weitere Hufen in ''Marsekerod'' und das Kohliholz<ref name="Marsekerod">Asseburger Urkundenbuch I 32</ref> und erhielt diese Erwerbungen in ''villa Mascherode'' 1208 vom Bischof von Halberstadt bestätigt<ref name="Mascherode">Urkundenbuch des Hochstiftes Halberstadt I 445</ref>. Dieser überließ 1219 dem Zisterzienserkloster auch die Kirche mit der Vogtei in ''Marsceroth''<ref name="vogtei">Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Urk 44</ref> und Pfalzgraf Heinrich schenkte vermutlich noch im selben Jahr das Kirchenpatronat<ref name="patronat">Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Urk 45</ref>.  
Mascherode besteht aus 24 Feuerstellen zuzüglich des Pfarr-, Witwen-, Schul- und Hirtenhauses. Einwohner sind zur Zeit 7 Ackerleute, 2 Halbspänner, 14 Kotsasse und 3 Häuslinge. Handwerker: 2 Leineweber als Einwohner, 1 Leineweber als Häusling und 1 Schneider als Einwohner.


Nachdem die Mönche das ganze Dorf erworben hatten, richteten sie einen Gutshof, eine sogenannte Grangie, ein, auf der bereits 1248 ein "magister" Dietrich in ''Marscheroth'' bezeugt ist<ref name="dietrich">Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Urk 92</ref>, um ihren Ordensregeln gemäß neben den täglichen Stundengebeten durch ihrer eigenen Hände Arbeit von der Landwirtschaft zu leben. Diese Grangien litten aber bald an Nachwuchs, sodaß der Herzog dem Kloster 1335 gestattete, in Mascherode wieder Bauern anzusiedeln<ref name="neugründung">Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Urk 642</ref>.
Das Dorf ist ganz mit einem Wallgraben umgeben, außer an des Schafmeisters Garten, wo der Raum dazu mangelt.
Die Beschaffenheit der Ländereien ist sehr schlecht:
In 1 Morgen werden gesät 1½ Himten Weizen und geerntet 5 Stiegen je Himten.
In 1 Morgen werden gesät 1½ Himten Roggen und geernet 6 Stiegen je Himten.
In 1 Morgen werden gesät 1½ Himten Gerste und geerntet 3 Stiegen je Himten.
In 1 Morgen werden gesät 1¾ Himten Hafer und geerntet 3 Stiegen je Himten.
In 1 Morgen werden gesät 2 Himten Erbsen und geerntet 6 Stiegen je Himten.
In 1 Morgen werden gesät 1¼ Himten Wicken und geerntet 6 Stiegen je Himten.
“Welches gar zu gering, wie der Einzelfall bezeuget, so gewis ein mehres erfordert.


Nach der Wiedergründung gehörte Mascherode völlig dem Kloster Riddagshausen. Der Konvent und an seiner Spitze der Abt war Grundherr aller Höfe, zog den Zehnt|Zehnten ein und übte die niedere Gerichtsbarkeit aus<ref name="erbregister">Erbregister des Klosters Riddagshausen von 1605 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 19 Alt 155)</ref>. Außerdem betreuten die Mönche auch weiterhin das Dorf jahrhundertelang kirchlich, denn erst nach der Reformation wurde Mascherode 1576 zum Pfarrsitz erhoben<ref name="Paseker">Bestallungsurkunde von Ehrn Johan Paseker im Landeskirchlichen Archiv in Wolfenbüttel</ref>.
Die Äcker in den Alten Höfen bestellt jeder nach Gefallen, weil sie zur sogenannten Brache gehören.


Mascherode wurde in seiner langen Geschichte immer wieder in die Kämpfe zwischen dem Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und der freien Hansestadt Braunschweig hineingezogen und daher mehrfach von beiden Seiten ausgeraubt, geplündert und zerstört; besonders schlimm war es 1492, während der Reformationswirren von 1542 bis 1553, 1602, 1605, 1615 und im Dreißigjährigen Krieg. Als die Herzöge schließlich 1671 die Stadt Braunschweig erfolgreich belagern und erobern konnten, schlugen sie ihr Heerlager in den Riddagshäuser Klosterdörfern auf, alleine in Mascherode starben damals über 20 verwundete Soldaten.
Die Viehzucht ist deswegen auch nur in geringem Stande, weil auch die Weiden schlecht sind. Nur die in den Alten Höfen ist gut und die beste von allen.
Die vorhandenen Wiesen bringen von den auf die Besitzer verteilten Anteilen nur je 1 Fuder Heu. Die Streitwiese, Kohliwiese, Bullenwiese und Rohrwiese bejm Fasanengarten sind der ganze Wiesenanteil des Dorfes.  


Die Abhängigkeit vom Kloster fand erst im 19. Jahrhundert ihr Ende. Nach Auflösung des Klostergerichtes Riddagshausen kam Mascherode in westphälischer Zeit 1807 zum Landkanton Wolfenbüttel im Osten und wurde 1814 ein Teil des neugebildeten Kreisgerichts Riddagshausen, aus dem später der Landkreis Braunschweig hervorging.
Die Gemeinde hat eine eigene Holzung: Die Kohli gegen Abend hinter dem Kohlcampe und das Rautheimer Holz zwischen Rautheimer und Mascheröder Grenze gegen Mitternacht, wovon die Rautheimer ⅔ und die Mascheröder ⅓ genießen.


In den 1830er und 1840er Jahren wurden dann die Grundabgaben, die Hand- und Spanndienste und der Zehnt ans Kloster abgelöst und die Bauern Eigentümer ihrer Höfe. Das dazu benötigte Kapital wurde von Herzoglichen Leihanstalt vorgestreckt. Die 1847 bis 1853 durchgeführte Separation und einschneidende Änderungen in der Landwirtschaft wie die Abschaffung der Dreifelderwirtschaft, die Einführung von künstlichem Dünger und der Anbau von Zuckerrüben führten zum Wohlstand der Bauern.
Die Jagd gehört Serenissimo; es exerziert solche der Hofjäger Meyer. Die Fasanerie liegt zum Teil mit auf der Feldmark.


Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte der südlich des Dorfes lagernde Kalkstein wirtschaftliche Bedeutung. Die Bauern Bötel und Friese bauten als erste den Kalkstein ab, Ende des 19. Jahrhunderts errichtet Conrad Mesecke eine Kalkhütte und schließlich entstand 1903 durch Rudolph Bannow ein großes Kalkwerk. Die Fabrik brachte neues Leben in das Dorf, aus ganz Mitteleuropa waren Saisonarbeiter beschäftigt. Das Werk kam in den 20er Jahren mit der Weltwirtschaftskrise zum Erliegen und konnte nur noch behelfsmäßig bis in die 50er Jahren fortgeführt werden. Ein weiterer großer Arbeitgeber war im beginnenden 20. Jahrhundert die Voßsche Gutsverwaltung. Viele Polen kamen in jenen Jahren nach Mascherode, manche sind auch für immer hiergeblieben.
Eine Zollstange ist nicht vorhanden, weil keine Straße hindurchführt<ref name="strasse">Die Salzdahlumer Straße war damals nur ein Weg.</ref>.  


Mascherode lag aber immer noch unberührt und abseits von großen Straßen, die Landwirtschaft war immer noch prägend, wenn auch Handwerker und Pendler nach Braunschweig schon zahlenmäßig zunahmen. Eine Zäsur war dann das Ende des Zweiten Weltkrieges. Nun kamen sehr viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Mascherode. Die Bevölkerung verdoppelte sich nahezu. Viele der Neuankömmlinge haben in den 50er Jahren am Südrand des Dorfes Häuser gebaut und leben heute bereits in 3. Generation im Ort.
Das Krugrecht gehört dem Kloster und hat gegenwärtig Jacob Decker in Pacht. Die Schäferei gehört auch dem Kloster und hat Heinrich Sack als Schafmeister in Pacht.


Ab dem 60er Jahren begann ein weiterer Bevölkerungsschub. Viele Familien aus Braunschweig bauten sich in den ausgewiesenen Neubaugebieten Mascherodes Häuser. Gleichzeitig setze ein Rückgang der Landwirtschaft ein. Mascherode entwickelte sich vom Bauerndorf zum reinen Wohnort.
Fischereien sind nicht vorhanden.


Im Jahr 1974 kam der Ort im Zuge der Verwaltungsreform zur Stadt Braunschweig, nachdem schon 1934 Teile der Feldmark für den Bau der "Siedlung Mascherode" (seit 1955 Braunschweig-Südstadt) eingemeindet worden waren.
Torf steht auf der Bullenwiese, ist aber schon meistenteils ausgestochen.
 
Steine finden sich zwar, sind aber kalkig<ref name="steine">d.h. sie zerfallen und eignen sich nicht zum Bauen</ref>. Das Bauholz wird aus der eigenen Holzung genommen, Tannenholz aus dem Harz, die Bruchsteine aus Königslutter, Ziegel- und Backsteine von Mönche Schöppenstedt und Destedt, Kalk von Königslutter und Gips von Thiede.
 
Die Gemeinde hält 3 Landsoldaten und einen Übercompleten.
 
Das Gemeindebackhaus ist nicht verpachtet, sondern ein Jeder backt nach Gefallen, es wird auch gemeinschaftlich erhalten.
 
== Einwohnerentwicklung ==
 
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|- style="background:beige"
!Jahr
!Einwohner
!Bemerkung
|-
|align="center"| 1564
|align="center"| 11
|5 Ackerleute und 6 Kotsassen<ref name="a">Es werden nur die Hausbesitzer genannt, ohne Familienangehörige und Gesinde</ref>
|-
|align="center"| 1663
|align="center"| 75
|steuerpflichtige Personen über 12 Jahre
|-
|align="center"| 1754
|align="center"| 12
|3 Ackerleute, 2 Halbspänner, 7 Kotsassen
|-
|align="center"| 1858
|align="center"| 349
|
|}
 
== Pfarre ==
 
<p>Ursprünglich wurde Querum vom Kloster Riddagshausen kirchlich betreut, wie auch noch im Visitationsprotokoll von 1542 zu lesen ist:</p>
 
<p>''Nachdem die drei Dorffer Monche Scheppenstet, Gließmerode vnd Quernem bisher aus des Closters Rittershausen Pfarkirchen mit dem Pfarrrechte vorsehen sein worden, so sol hinfurder die Pfarkirche vffem Hofe zu Rittershausen ire rechte Pfarkirche pleiben vnd aldar ein gelerter Pfarner von dem Hern Superattendenten zu Braunschweig vnd Hern Heinrich Wenden, als der Chur= vnd Fürsten Sachssen mitgeordenten Visitatoren gesetzt vnd bestelt werden. Den sollen die furstender Gutter zu Ritterßhusen mit einem derselben Kirchen gelegenen Hawß vnd Hofe vorsehen vnd ime die bequemlich zurichten lassen, auch jerlich zu Solde vnd Belonung aus den Closter Guttern sechtzig Gulden, als zu allen vnd jeden Quartalen den vierten Teil, geben vnd noch darzu ime fhuren lassen vnd geben zur Futterung vier Fuder Hew vnd vier Fuder Stro; darzu soll er haben zu Weihnachten in allen drei Dorffern vnd vff dem Closterhofe seine zwene Vmbgenge vnd den vierzeitpfennig, als von iglichem Haubte, das zwolf Jar alt ist, einen braunschweigischen Pfennig, vnd frey Fewrung vnd Holtz zu seiner Haushaltung.''</p>
 
Dieser Zustand blieb auch nach der endgültigen Reformation 1568 zunächst noch erhalten. 1580 wurde der Pastor des Klosters, Petrus Wiendruff, zum Prior desselben ernannt und bezog nach seiner Heirat den Klosterhof in Querum. Von nun an wohnten die Pastoren des Klosters in Querum und betreuten von hier aus die drei Dörfer Querum, Gliesmarode und Neuhof. Die Pfarrkirche blieb weiterhin die Klosterkirche Riddagshausen. Der jeweilige Pastor war bis zur Säkularisierung 1809 auch Prior des Klosters Riddagshausen. Erst 1864 erhielt Querum eine eigene Kirche.
 
[[Querum Nr. 5|Liste der in Querum wohnenden Pastoren]]
 
== Küster, Opferleute und Lehrer ==
 
Die Schulpflicht wurde erst 1647 im Herzogtum eingeführt; die Kinder aus Querum gingen, wenn überhaupt, zunächst nach Riddagshausen in die Klosterschule.
 
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!erste Erwähnung
!Name
!Bezeichnung
|-
|align="center"|1866
|Johann Heinrich Daniel Timpe
|Opfermann
|}
 
== Gemeindevorsteher ==
 
In alter Zeit ging Funktion des “Bauermeisters” unter den Bauern jährlich nach der Reihe um. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Amt des Gemeindevorstehers geschaffen.
 
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|- style="background:beige"
!erste Erwähnung
!Name
!Bezeichnung
|-
|align="center"|1866
|Julius Ottmer
|Gemeindevorsteher
|-
|align="center"|1870
|Heinrich Wiemann
|Gemeindevorsteher
|-
|align="center"|1872
|Friedrich Ottmer
|Gemeindevorsteher
|-
|align="center"|1877
|Heinrich Brandes
|Gemeindevorsteher
|}
 
== Höfe und Häuser ==
 
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|- style="background:beige"
!Nr. ass.
!heutige Adresse
!Bezeichnung
!Entstehung
!Bemerkung
|-
|align="center"|1
|[[Querum Nr. 1|Bevenroder Straße 40]]
|Halbspännerhof
|1678 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|2
|[[Querum Nr. 2|Hinter der Kirche]]
|Ackerhof
|1546 erstmals erwähnt
|1944 zerstört
|-
|align="center"|3
|[[Querum Nr. 3|Bevenroder Straße 43]]
|Ackerhof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|4
|[[Querum Nr. 4|Bevenroder Straße 45]]
|Kothof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|5
|[[Querum Nr. 5|Bevenroder Straße 118]]
|Pfarrhof
|Grangie des Klosters
|1973 abgerissen
|-
|align="center"|6
|[[Querum Nr. 6|Köterei 2]]
|Kothof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|7
|[[Querum Nr. 7|Köterei 3]]
|Kothof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|8
|[[Querum Nr. 8|Köterei 4]]
|Kothof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|9
|[[Querum Nr. 9|Köterei 5]]
|Kothof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|10
|[[Querum Nr. 10|Köterei 6]]
|Kothof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|11
|[[Querum Nr. 11|Köterei 7]]
|1546 Ackerhof, 1575 Kothof
|1546 erstmals erwähnt
|
|-
|align="center"|13
|[[Querum Nr. 13|Köterei 19]]
|Ackerhof
|1736 erbaut
|stand vorher zwischen Nr.ass.3 und 4
|-
|align="center"|14
|[[Querum Nr. 14|Köterei 8]]
|Halbspännerhof
|1736 erbaut
|stand vorher zwischen Nr.ass.1 und 3
|-
|align="center"|
|
|Ziegelhütte
|1792 erstmals erwähnt
|
|}
 
== Literatur ==
 
* Kayser, Karl: Die reformatorischen Kirchenvisitationen in den welfischen Landen 1542 bis 1544, Göttingen 1897
* Habekost, Fritz: Chronik von Mascherode, Braunschweig 1982
* Braunschweigische Adreßbücher
 
== Quellen ==
 
* Bestandsaufnahme des Riddagshäuser Klosterbesitzes 1546 (Stadtarchiv Braunschweig, Signatur BS B III 5 Bd. 27)
* Scheffelschatzregister des Residenzamtes Wolfenbüttel (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
* Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569 - 1814 (ebenda, Signatur 1 Kb 946 - 949)
 
== Weblinks ==
 
*  Familienbuch von Querum 1564 - 1712 unter [http://www.online-ofb.de/mascherode Familiendatenbank Riddagshäuser Klosterdörfer]


== Fußnoten ==
== Fußnoten ==
<references/>
<references/>

Version vom 15. Oktober 2009, 20:29 Uhr

Wappen von Mascherode.jpg

Mascherode 1546

In einer Bestandsaufnahme des Klosters Riddagshausen heißt es:

Das Dorf Mascherode mit Gericht, Dienst vnd Zinse vnd Zehend vnd gibt zu gemeinen Jaren
Rogken 40 Sch.
Weitzen 50 Sch.
Gersten 30 Sch.
Habern 60 Sch.
Gelt Zinse 20 f. 7 g. 15 d.

Mascherode 1564

Erbregister 1605

Dorfbeschreibung 1752

Alles Land auf der Mascheröder Feldmark gehört dem Kloster Riddagshausen. Das Kloster Riddagshausen übt auch die Gerichtsbarkeit aus[1]. Ein Teil des Kornzehnten geht nach Riddagshausen und ein Teil nach Salzdahlum zum Kloster Zur Ehre Gottes. Der Fleischzehnte gehört dem Kloster Riddagshausen und beträgt von jedem Fohlen, Lamm und Kalb je 2 Pf., von jeder Sau, die ferkelt 1 ggr. 4 Pf., von jedem Haufen Gänse 1 Stück und von jedem Hofe 1 Huhn.

Mascherode besteht aus 24 Feuerstellen zuzüglich des Pfarr-, Witwen-, Schul- und Hirtenhauses. Einwohner sind zur Zeit 7 Ackerleute, 2 Halbspänner, 14 Kotsasse und 3 Häuslinge. Handwerker: 2 Leineweber als Einwohner, 1 Leineweber als Häusling und 1 Schneider als Einwohner.

Das Dorf ist ganz mit einem Wallgraben umgeben, außer an des Schafmeisters Garten, wo der Raum dazu mangelt. Die Beschaffenheit der Ländereien ist sehr schlecht: In 1 Morgen werden gesät 1½ Himten Weizen und geerntet 5 Stiegen je Himten. In 1 Morgen werden gesät 1½ Himten Roggen und geernet 6 Stiegen je Himten. In 1 Morgen werden gesät 1½ Himten Gerste und geerntet 3 Stiegen je Himten. In 1 Morgen werden gesät 1¾ Himten Hafer und geerntet 3 Stiegen je Himten. In 1 Morgen werden gesät 2 Himten Erbsen und geerntet 6 Stiegen je Himten. In 1 Morgen werden gesät 1¼ Himten Wicken und geerntet 6 Stiegen je Himten. “Welches gar zu gering, wie der Einzelfall bezeuget, so gewis ein mehres erfordert.

Die Äcker in den Alten Höfen bestellt jeder nach Gefallen, weil sie zur sogenannten Brache gehören.

Die Viehzucht ist deswegen auch nur in geringem Stande, weil auch die Weiden schlecht sind. Nur die in den Alten Höfen ist gut und die beste von allen. Die vorhandenen Wiesen bringen von den auf die Besitzer verteilten Anteilen nur je 1 Fuder Heu. Die Streitwiese, Kohliwiese, Bullenwiese und Rohrwiese bejm Fasanengarten sind der ganze Wiesenanteil des Dorfes.

Die Gemeinde hat eine eigene Holzung: Die Kohli gegen Abend hinter dem Kohlcampe und das Rautheimer Holz zwischen Rautheimer und Mascheröder Grenze gegen Mitternacht, wovon die Rautheimer ⅔ und die Mascheröder ⅓ genießen.

Die Jagd gehört Serenissimo; es exerziert solche der Hofjäger Meyer. Die Fasanerie liegt zum Teil mit auf der Feldmark.

Eine Zollstange ist nicht vorhanden, weil keine Straße hindurchführt[2].

Das Krugrecht gehört dem Kloster und hat gegenwärtig Jacob Decker in Pacht. Die Schäferei gehört auch dem Kloster und hat Heinrich Sack als Schafmeister in Pacht.

Fischereien sind nicht vorhanden.

Torf steht auf der Bullenwiese, ist aber schon meistenteils ausgestochen.

Steine finden sich zwar, sind aber kalkig[3]. Das Bauholz wird aus der eigenen Holzung genommen, Tannenholz aus dem Harz, die Bruchsteine aus Königslutter, Ziegel- und Backsteine von Mönche Schöppenstedt und Destedt, Kalk von Königslutter und Gips von Thiede.

Die Gemeinde hält 3 Landsoldaten und einen Übercompleten.

Das Gemeindebackhaus ist nicht verpachtet, sondern ein Jeder backt nach Gefallen, es wird auch gemeinschaftlich erhalten.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Bemerkung
1564 11 5 Ackerleute und 6 Kotsassen[4]
1663 75 steuerpflichtige Personen über 12 Jahre
1754 12 3 Ackerleute, 2 Halbspänner, 7 Kotsassen
1858 349

Pfarre

Ursprünglich wurde Querum vom Kloster Riddagshausen kirchlich betreut, wie auch noch im Visitationsprotokoll von 1542 zu lesen ist:

Nachdem die drei Dorffer Monche Scheppenstet, Gließmerode vnd Quernem bisher aus des Closters Rittershausen Pfarkirchen mit dem Pfarrrechte vorsehen sein worden, so sol hinfurder die Pfarkirche vffem Hofe zu Rittershausen ire rechte Pfarkirche pleiben vnd aldar ein gelerter Pfarner von dem Hern Superattendenten zu Braunschweig vnd Hern Heinrich Wenden, als der Chur= vnd Fürsten Sachssen mitgeordenten Visitatoren gesetzt vnd bestelt werden. Den sollen die furstender Gutter zu Ritterßhusen mit einem derselben Kirchen gelegenen Hawß vnd Hofe vorsehen vnd ime die bequemlich zurichten lassen, auch jerlich zu Solde vnd Belonung aus den Closter Guttern sechtzig Gulden, als zu allen vnd jeden Quartalen den vierten Teil, geben vnd noch darzu ime fhuren lassen vnd geben zur Futterung vier Fuder Hew vnd vier Fuder Stro; darzu soll er haben zu Weihnachten in allen drei Dorffern vnd vff dem Closterhofe seine zwene Vmbgenge vnd den vierzeitpfennig, als von iglichem Haubte, das zwolf Jar alt ist, einen braunschweigischen Pfennig, vnd frey Fewrung vnd Holtz zu seiner Haushaltung.

Dieser Zustand blieb auch nach der endgültigen Reformation 1568 zunächst noch erhalten. 1580 wurde der Pastor des Klosters, Petrus Wiendruff, zum Prior desselben ernannt und bezog nach seiner Heirat den Klosterhof in Querum. Von nun an wohnten die Pastoren des Klosters in Querum und betreuten von hier aus die drei Dörfer Querum, Gliesmarode und Neuhof. Die Pfarrkirche blieb weiterhin die Klosterkirche Riddagshausen. Der jeweilige Pastor war bis zur Säkularisierung 1809 auch Prior des Klosters Riddagshausen. Erst 1864 erhielt Querum eine eigene Kirche.

Liste der in Querum wohnenden Pastoren

Küster, Opferleute und Lehrer

Die Schulpflicht wurde erst 1647 im Herzogtum eingeführt; die Kinder aus Querum gingen, wenn überhaupt, zunächst nach Riddagshausen in die Klosterschule.

erste Erwähnung Name Bezeichnung
1866 Johann Heinrich Daniel Timpe Opfermann

Gemeindevorsteher

In alter Zeit ging Funktion des “Bauermeisters” unter den Bauern jährlich nach der Reihe um. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Amt des Gemeindevorstehers geschaffen.

erste Erwähnung Name Bezeichnung
1866 Julius Ottmer Gemeindevorsteher
1870 Heinrich Wiemann Gemeindevorsteher
1872 Friedrich Ottmer Gemeindevorsteher
1877 Heinrich Brandes Gemeindevorsteher

Höfe und Häuser

Nr. ass. heutige Adresse Bezeichnung Entstehung Bemerkung
1 Bevenroder Straße 40 Halbspännerhof 1678 erstmals erwähnt
2 Hinter der Kirche Ackerhof 1546 erstmals erwähnt 1944 zerstört
3 Bevenroder Straße 43 Ackerhof 1546 erstmals erwähnt
4 Bevenroder Straße 45 Kothof 1546 erstmals erwähnt
5 Bevenroder Straße 118 Pfarrhof Grangie des Klosters 1973 abgerissen
6 Köterei 2 Kothof 1546 erstmals erwähnt
7 Köterei 3 Kothof 1546 erstmals erwähnt
8 Köterei 4 Kothof 1546 erstmals erwähnt
9 Köterei 5 Kothof 1546 erstmals erwähnt
10 Köterei 6 Kothof 1546 erstmals erwähnt
11 Köterei 7 1546 Ackerhof, 1575 Kothof 1546 erstmals erwähnt
13 Köterei 19 Ackerhof 1736 erbaut stand vorher zwischen Nr.ass.3 und 4
14 Köterei 8 Halbspännerhof 1736 erbaut stand vorher zwischen Nr.ass.1 und 3
Ziegelhütte 1792 erstmals erwähnt

Literatur

  • Kayser, Karl: Die reformatorischen Kirchenvisitationen in den welfischen Landen 1542 bis 1544, Göttingen 1897
  • Habekost, Fritz: Chronik von Mascherode, Braunschweig 1982
  • Braunschweigische Adreßbücher

Quellen

  • Bestandsaufnahme des Riddagshäuser Klosterbesitzes 1546 (Stadtarchiv Braunschweig, Signatur BS B III 5 Bd. 27)
  • Scheffelschatzregister des Residenzamtes Wolfenbüttel (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
  • Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569 - 1814 (ebenda, Signatur 1 Kb 946 - 949)

Weblinks

Fußnoten

  1. Nur das Untergericht, während das Obergericht dem Residenzamt Wolfenbüttel zusteht
  2. Die Salzdahlumer Straße war damals nur ein Weg.
  3. d.h. sie zerfallen und eignen sich nicht zum Bauen
  4. Es werden nur die Hausbesitzer genannt, ohne Familienangehörige und Gesinde