Geldrike: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Oktober 2009, 17:33 Uhr
Allgemeines
Geldrike wird um 890 im Werdener Heberegister genannt. Zusammengesetzt ist dieser Name aus den Wörtern "Geld" = Opfer, Vergeltung, Zahlung und "Rike/Recke" = Hecke. Zu denken ist hier an den in der Nähe von Gennerich gelegenen sogenannten "Hiegenbusch" Heckenbusch oder Heckenwald.
So stand es bisher in den Büchern. Aber bei der Suche nach der Herkunft des Namens für eine frühe Siedlung am Südwesthang der Baumberge im Münsterland, fand ich merkwürdige Dinge.
Schreibweise
In der plattdeutschen Sprache gibt es einige Worte die werden anders ausgesprochen als in der hochdeutschen Sprache. Wenn man Geldrike vorn mit Ch statt G schreiben würde, nämlich so wie man ihn hier im plattdeutschen spricht, dann wäre der Personenname Cheldrike. Cheldrike wird bei Arthus als ein Herzog aus Westphalen benannt.
Cheldrike
In der Zeit vor 890 n. Ch. waren die Acker und Weideflächen noch nicht fächendeckend bewirtschaftet, immer wieder wüste Flächen, Sumpf und Wäldflächen. Zu der Zeit gab es bei den Stämmen, die man zu den germanischen zählt, noch die Flächen die allen gemeinsam zur Verfügung standen, Wiesen, Felder und Waldflächen, diese Flächen wurden auch Allmende oder Gemeinheit genannt. Die Gemeindeflächen wurden erst im neunzehnten Jahrhundert aufgeteilt. Es sind keine Hinweise zu finden die auf Verpachtung von Hecken aus der Zeit vor 890 n. Ch. hindeuten.
Arthus
sicher ist das nur eine Sage, aber die Angeln und Sachsen waren tatsächlich in der passenden Zeit in Britanien, cirka 450 n.Ch. In der Sage wird neben anderen führenden Kriegern ein Herzog aus Westfalen, mit Namen Cheldrike, genannt. Von 450 n.Ch. bis 890 n. Ch. war genügend Zeit, um einen Ort nach einem führenden Krieger und Helden zu benennen.
Childerich I.
Aber es gab auch noch den Childerich I. der König von Austrasien (Ostfranken) ein Merowinger, ein Verwalter der Römer, er lebte von ca. 430 bis 481. Aus Gründen die nicht eindeutig zu klären sind, musste er in die Verbannung, er ging nach Thüringen zu dem König Bisinus, zu der Zeit reichte das thüringische Reich als Folge der Völkerwanderung bis an den Rhein. 7 - 8 Jahre später kehrte er zurück, und wurde wieder als König eingesetzt. Im Jahr 1653 fand man dort sein Grab, es enthielt viele wertvolle Grabbeigaben. Durch einen Siegelring mit einem stilisierten Porträt und der Umschrift CHILDERICI REGIS konnte das Grab eindeutig identifiziert werden.
Basina
In Thüringen hatte er Basina, die Frau oder die Tochter (hier sind sich die Gelehrten noch nicht einig) seines Gastgebers Bisinus kennen gelernt, als Childerich wieder als König der Franken eingesetzt war, folgte ihm Basina von Basinseli bis nach Tournai in Belgien. Sie heirateten und bekamen einen Sohn mit Namen Chlodwig I. und zwei Töchter, Audofleda und Lantechild. Tournai war damals der Königssitz von Childerich I.
Der kleine Ort Geldrike ist cirka 400 Kilometer entfernt. Zu damaliger Zeit war das eine Entfernung von cirka 10 - 12 Tagesritten. Es wäre also durchaus möglich das Childerich der Frankenkönig sich 8 Jahre in Geldrike am Hofe des Thüringer Königs Bisinus aufgehalten hat. Und in dieser Zeit besuchte er auch die Königin Basina bzw. die Tochter des Königs Bisinus in ihrem Anwesen in Basinseli (ca.10 km entfernt) Heute Bösensell, ein Ortsteil von Senden in Westfalen.
Kaiserswerth
Die alte Burg in dem Ort Geldrike wurde von den alten Leuten Kaiserswerth genannt. Eine Erklärung für diese alte Bezeichnung könnte sein, das die Franken um 780-800 hier schon eine befestigte Burg vorfanden, wurde diese natürlich von der Führung genutzt.
Die Burg befand sich an der steilsten Stelle des Ortes, ein Gräfte umgab die Burg, und eine Quelle war auf dem Grundstück vorhanden, und zwar so das die Menschen auch innerhalb des Hauses frisches Wasser entnehmen konnten. Eine Zugbrücke befand sich noch in jüngerer Zeit an der Südseite der Burg. In Richtung Osten heißt noch heute eine große Fläche Flothfeld (Flutfeld), das heißt wenn dieses Feld bewusst unter Wasser gesetzt wurde war es kaum von Angreifern zu überwinden.
Namensänderung um 1137
Geldrike wird Havekesbeke
Ein Hof in Geldrike wurde dem Kloster St. Marien Überwasser geschenkt. Nun wird der Ort Havekesbeke Havekesbekeh Havirbeck Hauisbeck und ähnlichen Schreibweisen benannt.
Es wird wohl eine politische Entscheidung gewesen sein.
Gennerich
In 35 Gemeinden rund um Havixbeck im Münsterland gibt es sogenannte Dorfbauerschaften. Das ist meistens der Bereich des Dorfkerns. Um diesen Kernbereich befinden sich weitere Bauernschaften. In Havixbeck wird nicht Dorfbauernschaft sondern ab 1499 Gennerich in Listen des Bistums geführt.
Dorfbauernschaften Münsterland
Kreis Beckum
- Diestedde
- Ennigerloh
- Herzfeld
- Sünninghausen
- Vorhelm
- Wadersloh
Kreis Borken
- Dingden
- Heiden
Kreis Burgsteinfurt
- Laer
- Wettringen
Kreis Coesfeld
- Buldern
- Hiddingsel
- Lette
- Osterwick
Kreis Lüdinghausen
- Ottmarsbocholt
- Selm
- Senden
- Südkirchen
- Walstedde
Kreis Münster
- Albersloh
- Bösensell
- Handorf
- Hiltrup
- Nienberge
- Roxel
- Saerbeck
- Westbevern
Kreis Tecklenburg
- Lienen
Kreis Warendorf
- Einen
- Füchtorf
- Greffen
- Hoetmar
- Ostbevern
- Ostenfelde
- Westkirchen