Schulen in Memel: Unterschied zwischen den Versionen
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Fachschule für Hoch- und Tiefbau mit Reichsbahnsonderklassen mit Reichsbahn — Internat bei der Staatsbauschule. | |||
*Direktor: Dipl-Ing. Wilhelm '''Hertel''' | |||
*Lehrer: '''Baumann''' (Ingenieur), '''Leusch''' (Architekt), '''Kaup''' (Ingenieur), '''Fischer''' (Architekt), '''Rösler''' (Architekt), '''Bauach''' (Archichtekt), '''Fucks''' (Ingenieur), '''Schmitz''' (Ingenieur) | |||
*Geschäftszimmer: Frl. '''Rosarn''' | |||
*Hausmeister: '''Lange''' | |||
*Leiter: Reichsbahn — Dipl. Lehrer '''Rübler''' | |||
*Wirtschaftsbetrieb : Friedrich '''Balusa''' | |||
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Version vom 13. August 2009, 19:26 Uhr
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Schulen
Altstädtische Knaben-Mittelschule
Thomasstraße 21-24, geräumige Aula, Werkraum für Holzarbeiten einschließlich Hobel- und Drehbänken, Fachräume für Zeichen- und Papparbeiten, Physik, Chemie, Maschinenschreiben
- Diese Schule findet sich auf einer eigenen Seite: Altstädtische Knaben-Mittelschule in Memel.
Luisen-Gymnasium
Töpferstraße 26/ Neuer Park, gelber Backsteinbau mit Turnhalle, schattiger Schulhof unter den Bäumen des alten Friedhofs
- Das Luisengymnasium war ein humanistisches Gymnasium für Knaben und wurde 1860 gegründet. "Die Lateinschule oder Große Schule entstand wahrscheinlich schon während der Reformation. Diese lateinische Kirchschule besaß zunächst nur drei Klassen. Nach einer Neuorganisation erhielt sie 1816 vier Klassen ... 1826 wurde eine fünfte Klasse als Vorbereitungsklasse angefügt. 1827 wurde die Tertia in Ober- und Unterteria geteilt. Die Anstalt war damals Progymnasium, führte also noch nicht zum Abitur. Der Lateinunterricht hatte die Führerrolle unter den Fächern. Ab 1826 kam das Griechische hinzu. 1830 wurde Französisch eingeführt. In der Folgezeit entwickelte sich die höhere Bürgerschule jedoch mehr zur Realschule. Ihr Zeugnis berechtigte zu einjährig-freiwilligen Militärdienst. Von den 95 preußischen Bürgerschulen erhielten 18 das Recht, ihre Schüler auf die Königliche Bauakademie zu schicken, darunter auch die Memel Anstalt.
Die Schule brannte 1854 ab und wurde 1856 neben der noch in Trümmern liegenden Johanniskirche an der Thomasstraße neu erbaut. 1860 wurde die Bürgerschule in ein Gymnasium umgewandelt, das 1888 verstaatlicht wurde. Am 1.4.1891 konnte das neue Schulgebäude am Neuen Park bezogen werden. 1914 war die Umstellung des Gymnasiums nach Frankfurter System beendet. Ab 1824 wurde das Litauische als Pflichtfach eingeführt. 1923 wurde das Französische durch das Englische abgelöst. [1]
- Direktoren seit 1882:
- Dr. Eduard Küsel
- Dr. Heinrich Becker
- Franz Scharffetter
- Lehrer
- Herr Gesinski Geographie und Sport
- Herr Belgardt, Lehrer und Kaufmann, Englisch
- Gerr Huber aus Bayern, Litauisch (aus Erinnerungen Israel Behr)
Auguste-Viktoria-Lyzeum Memel
Parkstraße 13-15, modern, musterhaft, große Turnhalle, feierliche Aula, breite Flure, helle Klassenräume, Lehrküche
- "Die Schulbildung für Mädchen wurde bis weit ins 19. Jh. hinein recht stiefmütterlich behandelt. Erst seit 1806 gab es in Memel ein Obertöchterschule "für die Töchter der Honoratioren, die eine höhere Bildung suchen, als sie in den Elementarschulen gefunden werden kann". Sie bestand aus einer einzigen Klasse und wurde 1809 von 14 Schülerinnen besucht. 1812 ging diese Schule schon wieder ein, weil ihr die Mitbenutzung der Räume der Lateinschule verboten wurde. Erst 1830 wurde die Neugründung vollzogen. ... 1844 meldeten sich die ersten beiden Entlaßschülerinnen zur Lehramtsprüfung, bestanden mit Glanz, wurden aber nicht zum Lehramt, sondern nur für Erziehungsstellen zugelassen. Ab 1887 erhielt die Anstalt die Erlaubnis, die Lehramtsprüfungen selbst abzunehmen, nachdem sich bis dahin die Absolventinnen in Königsberg der Prüfungskommission hatten stellen müssen. So war aus der höheren Töchterschule ein Lehrerinnenseminar geworden. 1909 wurde die Schule als höhere Lehranstalt anerkannt. 1912 bezog sie den musterhaften Neubau in der Parkstraße, der heute noch vorhanden ist. Da immer mehr Absolventinnen der Universität und immer weniger dem Seminar zustrebten, erhielten 1924 die letzten fünf Bewerberinnen das Lehramtszeugnis. Damit hatte das Seminar zu bestehen aufgehört. Weiter bestand aber die Auguste-Viktoria-Schule als Lyzeum, also als Mädchen-Oberrealschule. [2]
Die August-Viktoria-Schule war mit einem Lehrerinnen-Seminar und einer Haushaltungsschule ("Klopsakademie") verbunden.
"Die Schule stellt den modernsten deutschen Schulbau dar und trägt in weitgehendster Weise allen Anforderungen des heutigen Schulgesundheitswesens Rechnung". Sie verfügt über "Centralheizung, automatische Temperaturregelung, centrale Lüftung, Entstäubungsanlage".
- Letzte Direktoren:
- Dr. Karl Schmidt
- Hans Lobsien
Vytautas-Gymnasium
Simon-Dach-Straße 11-15
- "1923 gründeten die Litauer ein eigenes Gymnasium in Memel. Es erhielt unter dem Namen Vytautasgymnasium ein neues Gebäude an der Simon-Dach-Straße, in dem 1938 in 15 Klassen 489 Schüler unterrichtet wurden. Die Anstalt war nach russischem Vorbild achtklassig und entsprach etwa einer deutschen Mittelschule. ... Dem Memeler Vytautasgymnasium wurde in den dreißiger Jahren eine private Aufbauschule für den litauischen Lehrernachwuchs angegliedert. " [3]
Staatliches Lehrer-Seminar zu Memel/ Oberschule für Jungen (Aufbauform)
Bahnhofstraße 12
Nach den Quellen handelt es sich um das "großartige Lehrerseminar", das 1908 fertiggestellt wurde und sich "in vortrefflicher Lage zwischen Bahnhof und Schützengarten" in der Bahnhofstraße befand.
Das Lehrerseminar nahm 14-jährige Volksschulabgänger auf. Besonders Jungen der unteren Schichten (meist baltischer Herkunft, denn litauischsprachige Lehrer wurden dringend gebraucht) erhielten so eine Chance zum gesellschaftlichen Aufstieg. Die Ausbildung zum Volksschullehrer und Kantor auf der "Präparandie" dauerte sechs Jahre und umfasste folgenden Fächerkanon: Pädagogik, Religion, Deutsch, Litauisch, Französisch, Geschichte, Mathematik, Naturkunde, Erdkunde, Musik (Gesang, Violine, Theorie, Orgel). Ebenfalls wurden bewertet: Lehrproben, Führung und Fleiß. Mit dem Abschlusszeugnis war man nicht nur Volksschullehrer und Kantor sondern erhielt gleichzeitig die Hochschulreife, die zum Studium in Königsberg oder anderswo berechtigte.
Walgum (Mellneraggen)
- "Am 15.1.1829 wurde auf Verfügung der Regierung in Memel eine Schiffarts- oder Navigationsschule eröffnet, für die nach mancherlei Provisorien 1857/58 durch Maurermeister Wossing das stattliche Gebäude auf fiskalischem Terrain dicht am Haff und am Walgum errichtet wurde. Schiffskapitän David Kuhn war der Schulleiter, der Unterricht in Navigation sowie in englischer Sprache erteilte. Ballastinspektor Müller gab hier Zeichenunterricht. Die Schülerzahl wuchs von 25 (1832) auf 69 (1840), da bei den Memeler Reedereien ein ständiger Bedarf an Kapitänen und Steuerleuten bestand. ... Es gab zwei Prüfungen: eine für Seeschiffer, die andere für Steuermänner. Zeitweilig bestand sogar eine Navigationsvorbereitungsschule im gleichen Hause, die fast ausschließlich von der Vittener Jugend besucht wurde."
- Schulleiter 1829: David Kuhn, Kapitän
- Lehrer 1829: Müller, Ballastinspektor
Staatsbauschule
Schmelz, Spitzhuterstraße 12
Fachschule für Hoch- und Tiefbau mit Reichsbahnsonderklassen mit Reichsbahn — Internat bei der Staatsbauschule.
- Direktor: Dipl-Ing. Wilhelm Hertel
- Lehrer: Baumann (Ingenieur), Leusch (Architekt), Kaup (Ingenieur), Fischer (Architekt), Rösler (Architekt), Bauach (Archichtekt), Fucks (Ingenieur), Schmitz (Ingenieur)
- Geschäftszimmer: Frl. Rosarn
- Hausmeister: Lange
- Leiter: Reichsbahn — Dipl. Lehrer Rübler
- Wirtschaftsbetrieb : Friedrich Balusa
Handelsschule Stark
Alte Sorgen-Straße
Das Bild stammt aus den 1930iger Jahren. Das private Institut, vorwiegend für höhere Töchter, hatte eine große Bedeutung, zumal es derzeit keine kaufmännische Berufsschule gab.
- Gründerin: Handelslehrerin Lina Stark
- Mitarbeiterin an der Schule: Cilly Oppenheimer geb. Katz
Städtische Handelsschule
Lotsenstraße 1-3
Gewerbliche Berufsschule
Sattlerstraße 3c
Kaufmännische Berufsschule
Lotsenstraße 1-3
Berufsschule für Mädchen
Friedrich-Wilhelm-Straße 6-7
Ferdinandplatzschule/ Rhesa-Schule
Gewerbliche Berufsschule
Mädchen Mittelschule
Parkstraße 13-15
Städtische Jugend- und Musikschule
Alexanderstraße 13
Knabenschule Memel
1926
- Stehende Reihe: 4. von rechts: Ernst Schimkus
- Lehrer: unbekannt, vielleicht Marquard (?)
Weitere Ergänzungen sind erwünscht ! Kontakt zum Einsender:[1]
Erklärung von Viktor Kittel: Es war eine Klasse einer damals sogenannten "Knaben-Volksschule". Das ist an den Schülermützen erkennbar, die sie tragen. Dunkelblaue Schirmmützen, bei denen durch Silberlitzen und seitlichen Sternen die jeweilige Klasse (das Schuljahr) ersichtlich war. Solche Mützen trugen die Schüler aller Knaben-Volksschulen und derer gab es mehrere in Memel. Die Mittelschüler trugen grüne Mützen und die Gymnasiasten solche in hellblau.
Kant-Schule
Kantstraße 9, musterhafte Turnhalle, breite mit grünem Linoleum ausgelegte Flure
Simon-Dach-Schule
Neuer Park, zentrale Mädchenschule
Sandwehrschule/ Katholische Stadtschule
Wiesenstraße 19
Jüdische Schule
Kehrwiederstraße 4
"1936 wurde eine jüdische Grundschule gebildet. Einer der ersten Schüler war mein Bruder Harry. Leider löste sich auch diese Schule im März 1939 selbst auf." (Memel war 1939 "judenfrei")
- Siehe Erinnerungen Israel Behr
Schule Bommelsvitte
Bommelsvitte 106
Ballastplatzschule
Schule Mellneraggen
Schule Janischken
Schulstraße 1
Schule Schmelz I
Mühlentorstraße 25
Schule Schmelz II
- ↑ Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S. 487f
- ↑ Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968,S.488
- ↑ Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968,S.489
- ↑ Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.298