Grafschaft Manderscheid: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Aussterben der Linie [[Grafschaft Manderscheid—Schleiden|Manderscheid-Schleiden]] kam es zu langwierigen Erbstreitigkeiten. Der 1780 erlöschenden Linie  [[Grafschaft Manderscheid-Blankenheim|Manderscheid-Blankenheim]], welche 1742 die Linie [[Grafschaft Manderscheid-Kail]] beerbt hatte, folgten die Grafen von Sternberg. 1794 wurde Manderscheid von Frankreich besetzt. 1814 kam es an Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.
Nach dem Aussterben der Linie [[Grafschaft Manderscheid—Schleiden|Manderscheid-Schleiden]] kam es zu langwierigen Erbstreitigkeiten. Der 1780 erlöschenden Linie  [[Grafschaft Manderscheid-Blankenheim|Manderscheid-Blankenheim]], welche 1742 die Linie [[Grafschaft Manderscheid-Kail]] beerbt hatte, folgten die Grafen von Sternberg. 1794 wurde Manderscheid von Frankreich besetzt. 1814 kam es an Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.



Version vom 30. Juli 2009, 05:22 Uhr

Disambiguation notice Manderscheid ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Manderscheid.

Hierarchie:

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Rheinland-Pfalz > Landkreis Bernkastel-Wittlich > Verbandsgemeinde Manderscheid > Manderscheid (bei Wittlich) > Grafschaft Manderscheid >

Einleitung

Status

  • Manderscheid, Herrschaft, Grafschaft

Burgen im Mittelpunkt

In Manderscheid bei Wittlich in der Eifel gab es eine Burggruppe mit Unterburg der älteren Ober¬burg, die aus dem 10. Jahrhundert stammen soll. Diese kam vor 1147 an das Erzstift Trier, Niedermannscheidt wurde im 12. Jahrhundert begonnen und über die Zeit ausgebaut und erweitert, insbesondere 1426 und im 16. Jahrhundert. Die Burg verfiel ab dem 17. Jahrhundert bis im 20. Jahrhundert Erhaltungsarbeiten an der Ruine durchgeführt wurden.

Der Bergfried auf der höchsten Stelle hat 7.6 x 8,7 m Grundfläche und stwa 1,8 Mauerstärke.

Familie von Manderscheid

Die seit 1133 erwähnte Unterburg Manderscheid war Sitz der Herren von Manderscheid und wurde weiter ausgebaut..

Familie von Kerpen

Die Herrschaft Manderscheid fiel nach dem Aussterben der Familie um 1200 an die Herren von Kerpen bei Daun, die um 1250 eine besondere Linie Manderscheid-Kerpen gründeten.

Regenten

  • 1133 Richard I. von Manderscheid
  • 1142-1171 Walter von Manderscheid
  • 1157-1171 Richard II. von Manderscheid genannt von Malberg ∞ Agnes von Esch
  • 1173-1206 Dietrich von Manderscheid ∞ Gertrud von Sayn
  • 1206-1267 Winnemar von Manderscheid ∞ Hildegard von Kerpen
    • (<1250?>) Heinrich I. von Manderscheid und Kerpen ∞ Mathilde von Vianden
    • (<1250?>) Albero von Manderscheid und Kail
    • (+1252) Dietrich von Manderscheid, Kail und Kerpen ∞ Gertrud von Nassau
    • (>1252) Heinrich II. von Manderscheid und Kerpen ∞ Irmgard von Bettingen
    • (<1250>) Wilkin von Manderscheid ∞ Mechtild von Wied
  • 1267-1320 Wilhelm IV. von Manderscheid
  • 1320-1345 Wilhelm V. von Manderscheid ∞ Johanna von Blankenheim
    • Wilhelm V. vergrößerte die Unterburg und zog den Ort Niedermanderscheid in die Befestigung mit ein.
  • 1345-1370 Wilhelm VI. von Manderscheid ∞ Elisabeth von Sponheim
  • 1370-1386 Wilhelm VII. von Manderscheid († 1386) ∞ Lucia von Neuenahr
  • 1386-1426 Dietrich I. von Manderscheid († 1426) ∞ Elisabeth von Stein zum Wartenstein
    • 1426-1457 Dietrich II. von Manderscheid († 1469) ∞ Irmgard von Daun zu Bruch († 1456)
    • 1426-1456 Wilhelm VIII. von Manderscheid zu Kayl u. Wartenstein
  • 1457-1488 Graf Dietrich III. von Manderscheid († 1498) ∞ Elisabeth von Schleiden († 1469)
    • 1457 Berufung in den Reichsgrafenstand durch den Kaiser (HRR).
    • Erbantritt zu Schleiden (1435/50), Erbe zu Blankenheim (1469).

Erbteilung

  • 1488/1524 teilte Graf Dietrich III. seinen Besitz unter seinen Söhnen Cuno (Konrad), Johann und Wilhelm auf.
    • Erbe der Grafschaft Manderscheid und der Niederburg Graf Cuno Manderscheid-Schleiden.
      • (bis 1593 mit Manderscheid, Kasselburg und Kerpen [1518], Schleiden und Kronenburg, Neuerburg, seit 1545/54 Grafschaft Virneburg und Herrschaft Saffenburg).
    • Erbe zu Blankenheim-Gerolstein Graf Johann von Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein
    • Erbe zu Kail Graf Wilhelm von Manderscheid-Kail
      • (bis 1742, mit Dorf Salm, Vogtei Luxem und seit 1527 Herrschaft Dollendorf in der Eifel, seit 1593 Neuerburg).

Erbstreitigkeiten

Nach dem Aussterben der Linie Manderscheid-Schleiden kam es zu langwierigen Erbstreitigkeiten. Der 1780 erlöschenden Linie Manderscheid-Blankenheim, welche 1742 die Linie Grafschaft Manderscheid-Kail beerbt hatte, folgten die Grafen von Sternberg. 1794 wurde Manderscheid von Frankreich besetzt. 1814 kam es an Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.

Landesherren

Quellen

  • Herzogl. Croysches Archiv, Bestand Manderscheid, K1 Nr.12, darin Stammbaum ab Graf Wilhelm

Archiv

  • Herzogl. Croysches Archiv, Bestand Manderscheid-Blankenheim, veröffentlicht in den "Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Provinz Westfalen, Inventare der nichtstaatlichen Archive Heft IVa Kreis Coesfeld (Nachträge) (1908)

Bibliografie

  • Wilberg, Max: Regenten Tabellen (1906)
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.
  • Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts / hrsg. von Emil Sehling. Leipzig : Reisland, 2006 Band: 18. Rheinland-Pfalz - : 1 ; Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, die Grafschaften Pfalz-Veldenz, Sponheim, Sickingen, Manderscheid, Oberstein, Falkenstein und Hohenfels-Reipoltskirchen / bearb. von Thomas Bergholz. - 2006. - XII, 732 S. : Kt. - ISBN 3-16-148761-3
  • Lacour, Eva: Gewalt in der frühneuzeitlichen Eifel : dargestellt in den ehemaligen Grafschaften Virneburg, Manderscheid-Blankenheim und Manderscheid-Gerolstein. - Ill. In: Eifel-Jahrbuch. - 2001, S. 88-94
  • Lacour, Eva: Kriminalität in der frühneuzeitlichen Eifel : die Grafschaften Virneburg, Manderscheid-Blankenheim und Manderscheid-Gerolsheim im 16. bis 18. Jahrhundert. In: "Unrecht und Recht" / [Landesausstellung "Unrecht und Recht. Kriminalität und Gesellschaft im Wandel von 1500 - 2000". Kat.-Red.: Beate Dorfey ...] - Koblenz. - B (2002). - (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz ; 98). - ISBN 3-931014-60-6. - S. 282-296 - ISBN 3-931014-60-6
  • Nettersheim, Gerd J: Die Rechts- und Landesordnung der Grafschaft Manderscheid-Blankenheim aus dem Jahre 1768. In: Eifel-Jahrbuch. - 1989. S. 69-76. 3 Abb.
  • Nettersheim, Gerd J: "Von Leibzucht, Heirathspfennig und Beschüddrecht". Rechts- und Landesordnung der Grafschaft Manderscheid-Blankenheim von 1768. In: Jahrbuch des Kreises Euskirchen. - 1989. Euskirchen. - 1988. S. 81-88. 3 Abb
  • Schöning, Erwin: Bildung der Grafschaft Manderscheid-Gerolstein : Graf Johann Gerhards besondere Vorliebe für seine Residenz. In: Daun <Landkreis> : Heimat-Jahrbuch. - 1997, S. 61-63
  • Schwind, Werner: Aus der Geschichte der Grafschaft Manderscheid-Gerolstein : Zerstörung von Schloss und Stadt Gerolstein im Rheinischen Krieg (1688 - 1697) und die Folgen ; das letzte Jahrzehnt der Grafschaft, Gerolsteiner Schulden und das weitere Schicksal der Schlossruine sowie der übrigen gräflichen Güter. - Ill., Kt. In: Gerolstein: Gerolstein / [Hrsg.: Stadt Gerolstein]. - Gerolstein. - 2 (2003). - (Schriftenreihe: Ortschroniken des Trierer Landes ; 38). - S. 251-323
  • Wallscheid, Paul: Religionskämpfe in der Grafschaft Manderscheid. In: Die Eifel. - 53 (1958), S. 138
  • Wißkirchen, Friedbert: Die Holzmühle. Gillenfelder Mühle in der Grafschaft Manderscheid. In: Jahrbuch für den Kreis Bernkastel-Wittlich. - 1989. S. 231-244. 5 Abb